Von Luisman *)
Was soll das überhaupt sein, Institutionalismus? Die Institutionen, die nahezu jedes Land wirklich regieren, sind die Medien, die Schulen und Universitäten, sowie die großen Behörden. Die Leiter dieser Institutionen stellen die sorgsam, nach Systemkompatibilität ausgewählten, Eliten dar. Die Hierarchie entsteht nicht durch Auswahl der Besten (obwohl das, soweit nützlich, getan wird), sondern der wichtigste Faktor ist die Systemtreue. Ein inkompatibles Genie wird ausgesiebt.
Populistisch, von links und rechts, wird immer angenommen, die Eliten wären die Reichen, die Milliardäre. Einige wenige von ihnen sind sicherlich an der Elitenbildung beteiligt, indem sie künftige Bürokraten finanziell fördern, ausbilden, vorbereiten (z.B. Soros). Aber fragt euch mal wie man z.B. die Quandts enteignen könnte, einfach so mit einer Unterschrift. Kann ein junger SPD Fatzke das tun? Nein, der kann nur die Backen aufblasen. Könnte Merkel das entscheiden? Nein. Kann ein Bundesrichter das tun? JA!
Das Problem, dass diese Institutionen uns regieren, ist natürlich, dass sie niemand zur Verantwortung ziehen kann. Sie sind dieser Demokratie, der wir uns (unseeligerweise) unterwerfen, entzogen. Die Leiter dieser Institutionen werden vor allem nach (implizitem) Parteibuch ausgewählt. Fehlverhalten Einzelner wird i.d.R. milde bestraft, aber das für alle Institutionen untolerierbare Fehlverhalten, die Systemuntreue, wird mit sofortigem Rausschmiss quittiert. Siehe H.G. Maassen, diverse Richter oder Gesundheitsamtsleiter in letzter Zeit.
Quis custodiet ipsos custodes?
Was bringt die Institutionen dazu, eine für die Bürger gute und effektive Richtlinie zu entwickeln und zu verkünden, anstatt eine schlechte oder kontraproduktive? Ich sehe keinen guten Grund, warum man die zum einen oder anderen zwingen könnte. Die stehen nur unter „freiwilliger“ Selbstkontrolle.
Gibt es irgend einen klaren Mechanismus, der verhindern kann, dass diese Institutionen irgend welchen Unsinn machen und es den Bürgern vorschreiben?
Gibt es eine demokratische Möglichkeit, z.B. die sogenannten ‘Genderwissenschaften’, die völlig unwissenschaftlich sind, aus der Institution Uni zu vertreiben?
Bei den Medien funktioniert es basisdemokratisch, wenn man den Müll eben nicht mehr kauft. Aber selbst gegen finanziellen Verlust haben sich sehr viele Medien inzwischen durch die Politik freihalten lassen. Und wenn den Institutionen der gewählte Politiker nicht passt, dann wird er durch Unterwanderung, Betrug, Verrat und die Medien eben fertig gemacht, so wie Trump in den USA.
Gibt es z.B. eine basisdemokratische Möglichkeit, die gesamte in die Irre gelaufene Gesundheitsbürokratie abzusetzen, also Spahn, Wieler und Konsorten, wenn die absolute Mehrheit des Volkes das will? Ich sage: Nein. Wer jetzt meint, die Mehrheit müsste halt AfD wählen, hat nicht aufgepasst. Die gesamte Bürokratie ist nach dem Hauptkriterium „systemkonform“ aufgebaut. Die AfD könnte den Gesundheitsminister stellen, die Behördenchefs austauschen, evtl. noch eine Ebene darunter, aber die Zehntausenden, die in der Behörde arbeiten, kann man nicht in wenigen Wochen austauschen, die wursteln genauso weiter wie zuvor. Die Möglichkeiten so einen Moloch schnell los zu werden sind beschränkt.
1. Ein Militärputsch.
2. Eine populistische/konservative Revolution. Beide Möglichkeiten führen viel wahrscheinlicher zu einem totalen Zusammenbruch, als kurzfristig zu einer guten Lösung.
Stabiles Schmarotzertum
Etwas Gutes hat der Institutionalismus jedoch. Er ist eine äußerst stabile Regierungsform. Er ist weitestgehend unabhängig von temporären demokratischen/politischen Entscheidungen. Es ist fast so etwas wie ein Perpetuum mobile. Der lange Marsch durch die Institutionen, der den Linken und Grünen d.h. den Faschisten in den Sinn kam, war eine sehr kluge politische Entscheidung.
Die langsamen Möglichkeiten diesen Moloch los zu werden sind
- der lange Marsch der Konservativen durch die Institutionen
- Neubelebung konservativer Kultur
Und Ihr wundert euch jetzt auch nicht mehr, warum gegen diese beiden Möglichkeiten schon massiv agitiert wird.
– Habt Ihr noch gerätselt warum ein KSK nach ‘rechtsextremem’ Gedankengut durchsucht wird?
– Warum irgend ein Grüppchen stramm Linker jede Internet-Aktivität der Polizei durchleuchtet?
– Warum Lehrer, die vom Lehrplan abweichen intensiv beäugt werden?
– Warum Autoren wie z.B. Akif nie wieder ein erfolgreiches Buch schreiben werden?
– Warum bei angeblich „rechtsradikalen“ Konzerten mehr Polizei als Zuhörer kommen?
Die Leute, die derzeit an den Spitzen der Institutionen sitzen, ziehen die Leiter hoch, damit niemand dasselbe tun kann. Ich denke Facebook arbeitet schon an einer vollautomatisierten Gesinnungsprüfung, wenn sie nicht schon fertig sind, um entsprechende Empfehlungen bei Einstellungen in Behörden und Firmen auszusprechen.
Es hat seinen guten Grund, warum Militärputsche und Revolutionen historisch relativ selten vorkamen. Blut, Chaos und Zerstörung. Und das, obwohl das (geschlossene) Militär jedes Landes innerhalb von Stunden einen Putsch organisieren und umsetzen könnte.
Und, wer bis hierhin gelesen hat, fragt, was ist das ultimative Ziel des Institutionalismus?
Ist es die Befriedigung der Machtgelüste einzelner Eliten? Das spielt bestimmt eine Rolle, die Humanoiden mögen das.
Spielen religiöse, moralische Ziele eine Rolle? Wahrscheinlich auch, aber nur als Mittel zum Zweck.
Ich denke es ist einfach die Aufrechterhaltung des Systems von Symbiose und Schmarotzertum, was es einer kleinen Gruppe von Nichtleistern mit speziellen Talenten in Rhetorik, Subversion und Psychologie ermöglicht reich zu werden und zu bleiben. Die Masse stört sich nicht daran, solange die nicht zu viel Schaden anrichten, denn, wie man in der Schule gelernt hat, von irgend wem muss man halt regiert werden. Was einem der Lehrer jedoch nie verraten hat ist, dass jede ‘Demokratie’ zwangsläufig in den Sozialismus driften wird, sobald die Leute merken, dass man sich seine Almosen per Wahl garantieren lassen kann.
Erstveröffentlichung: https://luismanblog.wordpress.com/2021/07/09/wie-funktioniert-institutionalismus/
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*) Luisman ist ein Ingenieur, und solchen ist bekanntlich nichts zu schwör. Er arbeitete in internationalen Gremien und als Geschäftsführer verschiedener Unternehmensbereiche. Mit Mitte 40 schickte er sich in den selbst-finanzierten Ruhestand, den er seitdem in den Philippinen genießt.
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