(www.conservo.wordpress.com)
von Matthias Schneider *)
Der Solidaritätsmarsch „Gewalt gegen Frauen“, veranstaltet vom gleichnamigen Arbeitskreis und der Gleichstellungstelle der Stadt Speyer, fand am 25. November statt und begann am Altpörtel.
Angeführt wurde der Marsch von den Bürgermeisterinnen, lokaler Prominenz und weiblichen Polit-Akteuren aus dem linksgrünen Dunstkreis.
Auf den Bannern der Aktivistinnen stand die Parole „Frei leben – ohne Gewalt“, ein Anliegen, das grundsätzlich zu unterstützen ist, weshalb auch die Wählergruppe Schneider mit zahlreichen Mitgliedern vertreten war und ihren Beitrag zum Thema leistete, indem sie durch die Verteilung von Handzetteln half, über eine besondere Form der Frauenunterdrückung aufzuklären, nämlich die durch den Islam, festgeschrieben in Koran und Scharia.
Eine Schlagzeuger-Combo, die den Namen „Gewalt gegen Ohren“ verdient hätte, lief vorneweg und trommelte der Prozession mittels afrikanischer Rhythmen den Weg frei. Soweit der spaßige Teil, zumindest aus Sicht der Veranstalter.
Schluß mit lustig war es dann am Zielpunkt, vorm alten Rathaus. Als Oberbürgermeisterin Seiler (SPD) ihre Rede vorlesen wollte, stellte sich deutlich hörbar ein ebenso unerwarteter wie unerwünschter Gast vor: Marco Kurz, Initiator und Gallionsfigur des „Frauenbündnis Kandel“. Er und zahlreiche Aktivisten dieser Gruppe entlarvten die Streiter für Frauenrechte als das, was sie sind, nämlich Heuchler.Denn wenn in der jüngeren Vergangenheit grausame Gewalttaten gegen Frauen oder Mädchen öffentlich wurden und die Täter eindeutig Migranten waren, meist junge Muslime, die unter Mißbrauch des Asylrechts, im Zuge der illegalen, staatlich geförderten Masseneinwanderung, eingereist waren, dann waren die Reaktionen der tonangebenden Kreise widersinnig und vorhersehbar zugleich.
Widersinnig, weil die größte Betroffenheit und Abscheu nicht der Tat und dem Opfer zuteil, sondern anderweitig ausgelebt wurde. Die Täter wurden regelmäßig als traumatisiert, psychisch nicht zurechnungsfähig oder kulturell befangen verharmlost, während die Opfer, ermordet oder fürs Leben seelisch verstümmelt, zu bedauerlichen Kollateralschäden herabgestuft wurden. Der eigentliche Skandal, an dem sich der politisch-mediale Unmut öffentlich abarbeitete, waren die sog. Rechtspopulisten, welche die Tat für ihre finsteren Zwecke zu instrumentalisieren gedachten.
Vorhersehbar, weil Politiker üblicherweise nicht bereit sind, für die von ihnen verursachten Probleme Verantwortung zu übernehmen. Stattdessen wird die steigende Gewaltkriminalität wegmoderiert, tabuisiert, statistisch frisiert, Kritiker stigmatisiert und aus dem öffentlichen Diskurs ausgeschlossen.
Protestgruppen wie das „Frauenbündnis Kandel“, welche nicht nur die Taten, sondern auch die Ursachen für die Zunahme dieser Art von Gewalt verurteilten und klar benannten, wurden als Nazis, Rassisten, islamophobe Hetzer, Fremdenfeinde oder sonstwas diskreditiert und an den öffentlichen Pranger gestellt.
Erinnert sei an den entlarvenden Auftritt von Landesmutter Malu Dreyer (SPD), die sich im März 2018 vor Ort gegen das „Frauenbündnis Kandel“ stellte. Solidarität mit der 15- jährigen ermordeten Mia? Klare Worte gegen Gewalt und Frauenunterdrückung? Fehlanzeige! Stattdessen haben, in Anwesenheit der Regierungschefin und ohne deren Widerspruch, rotlackierte SA-Trupps von der Antifa eine gewaltsame Randale mit der Polizei angezettelt.
Doch zurück nach Speyer:
Die Vorkämpferinnen gegen Frauengewalt waren es bisher immer gewohnt, in der politisch korrekten Kuschelzone Gleichgesinnter sich gegenseitig auf die Schulter zu klopfen und selbstgerecht ihrer moralischen Überlegenheit zu versichern.
Plötzlich, öffentlich als Heuchler benannt, ihrer Lebenslüge entlarvt und mit der eigenen Protestkultur konfrontiert, stellt sich nicht nur Verunsicherung ein, sondern die eben noch als verdammungswürdig verurteilte Gewalt erscheint als Mittel der Konfliktlösung akzeptabel. Einige enthemmte Suffragetten bieten eine Live-Vorstellung und holen zum Rundumschlag aus, indem sie Gewalt von Frauen gegen Männer, Sachen und sogar ihre Geschlechtsgenossinnen praktizieren. Die Bongo-Virtuosen, Hände und Kopf gleichermaßen mit hohlen Resonanzkörpern ausgestattet, trommeln, was das Zeug hält, eine Ersatzhandlung in Ermangelung anderer Talente, um sich Gehör zu verschaffen.
Die Oberbürgermeisterin appelliert an Höflichkeit und Rederecht – etwas, das die breiten, zivilgesellschaftlich aber oftmals unzivilisierten Bündnisse dem politischen Widersacher seit Jahr und Tag mit Inbrunst verweigern. Erinnert sei an eine „rechte“ Kundgebung vorm Speyerer Bahnhof, bei der Bürgermeisterin (CDU) und Fraktionsvorsitzende (GRÜNE) ekstatisch mit Mülleimerdeckeln klapperten, um, in Mißachtung Art. 5 GG und §21 Versammlungsgesetz, den politischen Gegner unhörbar zu machen.
Als die Oberbürgermeisterin dann endlich mit ihrer Rede beginnen kann, erinnert sie an die Mirabal-Schwestern, welche als Regimegegnerinnen vor fast 60 Jahren in der Dominikanischen Republik gefoltert und ermordet wurden.
So weit entfernt hätte man in Zeit und Raum den Bogen nicht schlagen müssen, um einen thematischen Aufhänger zu finden, denn in der näheren Umgebung ereignete sich in der jüngeren Vergangenheit genug Gewalt gegen Frauen. Die Ermordung der 15-jährigen Mia Valentin in Kandel, die Vergewaltigung einer 27-jährigen im Domgarten, der Vergewaltigungsversuch an einem Teenager im Rheinstadion, die Erdolchung einer 19-Jährigen in Neustadt, der Überfall auf eine Radfahrerin nahe des Rinkenberger Forsthauses oder der Vorfall in Speyer-Nord, wo Ende Oktober eine junge Frau vom Fahrrad geholt und zusammengetreten wurde.
Doch diese Taten eignen sich nicht für eine öffentliche Kundgebung, bei der sich linksgrüne Frauenrechtlerinnen politisch korrekt in Szene setzen wollen, weil sie allesamt von jungen Männern mit Migrationshintergrund, zumeist von sog. „Schutzsuchenden, begangen wurden. So schrecklich diese Taten sind und Zeugnis darüber ablegen, wohin sich die öffentliche Sicherheit insbesondere für Frauen entwickelt, sie unterliegen einem Tabu, es anzusprechen, könnte als Indiz der Fremdenfeindlichkeit ausgelegt werden.
Und weil sich dieser Zwiespalt nicht so einfach auflösen läßt, plätscherte die Rede der Oberbürgermeisterin im Seichten und Allgemeinen dahin. Ehrenmorde, Zwangsheirat, Kinderehen, Vielweiberei, Kopftuch-, Burkazwang und andere Unterdrückungstatbestände des Islam, der nach Lesart der politisch-medialen Meinungsvorbeter inzwischen zu Deutschland gehört, wurden ausgespart, um sie bei nächster Gelegenheit als bunte und vielfältige Bereicherungselemente multikultureller Folklore anzupreisen und zu verharmlosen.
Genau so geht Heuchelei, wir durften live dabei sein.
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