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Ukraine – Lage Tag 11 um 22.30 Uhr

Von Dr. Peter Forster, bulltin-1.ch vom 6. März 2022

Am Tag 11 um 17.45 Uhr stützten wir uns zur Lage auf eine nicht nur in unserer Redaktion Aufsehen erregende Karte des polnischen militärischen Spitzeninstituts. Diese zeigt mehr russische Geländegewinne an als die angelsächsischen Karten, die in einem Verbund unter den britisch-amerikanischen Cousins entstehen.

Hier nun die BBC-Karten: Auch sie zeigen für die Ukraine beunruhigende Vorstösse der Russen an. Für eine Beurteilung ist es zu früh. Jedoch deuten nun auch die angelsächsischen Kartographen an: Die Russen haben den Übergang von ihrem ursprünglich zu schwachen Kräfteansatz mit Mech-Infanterie-Divisionen zum kräftigeren Engagement von robusten Panzerkräften vollzogen.

Überblick

An allen Fronten sind die russischen Vorstösse bis und mit Kampftag 9, 4. März 2022, eingezeichnet. Schraffiert die an allen vier Fronten erzielten Geländegewinne laut BBC.

Nordfront

Wie die Polen bleibt die BBC dabei: Die grosse Stadt Chernihiv südsüdwestwärts des Dreiländerecks ist noch nicht vollständig besetzt.

Aber sie führt ihre drei roten Pfeile und das schraffierten eroberte Terrain näher an Kiew heran – nicht nur an Kiew, auch an den Schicksalsfluss der Ukraine, an den Dnjepr.

Nicht so massiv wie die Polen sieht die BBC die Vorstösse und das neu besetzte Gebiet südlich von Belarus. Aber auch sie verzeichnet erhebliche Geländegewinne. Auffallend ist sodann der rote Pfeil über Gostomel (hier Hostomel geschrieben) hinaus. Das bestätigt die vor Ort ausharrenden vorzüglichen BBC-Kriegskorrespondenten, die eine eigene Videosequenz mit mehreren Ambulanzen brachten, die in hohem Tempo in einem Vorort ukrainische Verwundete in die Stadt brachten (teils auch requirierte Zivilfahrzeuge).

Kiew im Detail

Die Kiew-Detailkarte hält Brennpunkte wie Bucha, Irpin (wo die Verteidiger eine operativ wichtige Brücke sprengten), Obolon und in der Innenstadt bedeutende Objekte wie den Sikorsky Airport und Selenskys Präsidentenbüro fest. Die oben rechts eingeklinkte Karte verzeichnet im Gegensatz zur grossen die Westumfassung der Hauptstadt, die selbst von der ukrainischen Armee bestätigt wird. Diese berichtet von Kämpfen in den südwestlichen Vororten.

Ostfront inkl. Teil Asowsches Meer

Dieser Kartenausschnitt wurde vermutlich gewählt, um die zusammenhängenden Gebiete zu zeigen, die Russland in Besitz genommen hat:

  • Bei Sumy im Nordosten schliesst der Streifen die Nord-und Nordostfront zusammen.
  • Bei Mariupol kommen die Front um die “Republiken” und die Südfront zusammen.

Je nachdem man den roten Pfeil und die Schraffierung  zwischen Charkow und Luhansk deutet, kommt man dann auf die grosse geschlossene Front von Nord nach Süd.

Südfront im Detail

Die Karte zur Front hält die bekannten Stösse und Terraingewinne fest, wenn auch nicht so weit, wie es die Polen einzeichnen.

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