StartRussland und die Ukraine - DebattenbeiträgeWann und wie enden Kriege normalerweise?

Wann und wie enden Kriege normalerweise?

Ein Krieg endet spätestens dann, wenn einer Kriegspartei die Mittel ausgehen. Finanziell, materiell und personell. Die hat den Krieg dann verloren. Ein Krieg kann aber auch nur begonnen werden, wenn jemand glaubt, über die Mittel dafür verfügen zu können. Warum treffen beide Fälle auf die Ukraine nicht zu?

Niemand wird anzweifeln, dass die USA in beiden Weltkriegen Kriegspartei gegen das Deutsche Reich waren. Spätestens 1917 oder 1941. Die Frage ist aber strittig, inwieweit die USA in beiden Fällen schon Jahre früher Kriegspartei waren. Dazu muss eines festgehalten werden: Ohne die Gründung der FED am 23. Dezember 1913, der US-Notenbank, hätte keiner der Beteiligten diese Kriege führen können. London hätte den Krieg gar nicht beginnen können. Die FED finanzierte zuerst England und Frankreich und dann 1916 auch das Deutsche Reich. Letzteres geschah, nachdem Berlin Friedensgespräche forderte, und zwar auch deswegen, weil Deutschland, das vorher nicht von der FED finanziert wurde, die finanziellen Mittel ausgingen, obwohl die Situation auf dem Schlachtfeld durchaus nicht zu Ungunsten Deutschlands stand. Kaiser Wilhelm wollte diesen Krieg von Anfang an nicht.

England wollte aber keinen Verhandlungsfrieden. Sie hätten ihr Kriegsziel verfehlt, das Deutsche Reich wirtschaftlich und politisch zu vernichten. So sandten sie einen Emissär nach Washington, der sich darum kümmerte, dass Deutschland von der FED ebenfalls Kredite bekam. Der Krieg konnte weiter gehen. Es zeichnete sich aber dann ab, dass Deutschland diesen Krieg gegen die übergroße „Entente Cordiale“ gewinnen wird. Da sahen die USA ihre Felle davon schwimmen. Hätte Deutschland diesen Krieg gewonnen, hätten die USA ihre Kredite an England und Frankreich abschreiben müssen. Deswegen haben die USA Deutschland 1917 den Krieg erklärt und ihre Soldaten nach Europa entsandt. Nach Präsident Wilsons Betrug mit seinem „14 Punkte Plan“ hat Berlin sofort die Chance auf Frieden wahrgenommen. Das geschah aber auch unter dem Druck der USA, keine weiteren Kredite mehr für Deutschland geben zu wollen. Allerdings haben sie nicht mit der Hinterhältigkeit Londons gerechnet und so ist der Diktatfrieden von Versailles entstanden.

Separatfrieden um die Kredite zu retten

Die USA haben während dessen einen Separatfrieden mit Deutschland geschlossen, der beinhaltete, dass das Deutsche Reich seine Schulden an die FED vorrangig bedient. Mit dem Diktatfrieden und den daraus resultierenden Reparationen an England und Frankreich wussten die Herren in Washington auch, dass diese auf diese Weise auch fähig sein würden, ihre Schulden zu begleichen. Das hat zwar nicht richtig funktioniert, aber die USA waren fein heraus. Russland war mit Lenin paralysiert und England hatte seine Kriegsziele wenigstens teilweise erreicht. Nicht ganz, denn sonst hätte man nicht auf den Zweiten Weltkrieg hinsteuern müssen. Es war noch zu viel übrig von Deutschland. Entscheiden Sie nun selbst, von welcher Zeit an die USA Kriegspartei gegen das Deutsche Reich waren.

Dieser Erste Weltkrieg ist von England lange Jahre, ja Jahrzehnte, geplant und orchestriert worden. Mit politischer Finesse bis hin zum Mord in Sarajevo. Warum ich das hier anführe? Sieht jemand außer mir auch die Parallelen zur jetzigen Situation in der Ukraine? Von der „Farbenrevolution“ über den Maidan bis zur direkten Konfrontation mit Moskau. Und wieder spielt das Geld eine entscheidende Rolle. Schließlich hatten die USA bereits fünf Milliarden Doller in den Umsturz auf dem Maidan „investiert“.

Wirtschaftlich gesehen war Kiew nicht kriegsfähig

Auf dem Gebiet der Ukraine lagerten riesige Waffenbestände aus Sowjetzeiten. So erklärt sich auch, woher die Aufständischen im Osten der Ukraine ihre Waffen hatten. Wirtschaftlich aber war die Ukraine von Anfang an in desolatem Zustand. Die grassierende Korruption tat ihr Übriges dazu. Finanziell, wirtschaftlich, gesehen, war Kiew nicht in der Lage, Krieg zu führen, nicht einmal einen Bürgerkrieg. Es bedurfte wieder einmal des Kapitals aus dem Westen, um Kiew kriegsfähig zu machen und das floss spätestens mit dem Maidan immer reichlich und fließt immer noch.

Selenskji selbst war sich wohl des Zustands seines Landes bewusst und so hat er am zweiten Tag der Sonderoperation in Moskau um Frieden angesucht. Zu diesem Zeitpunkt war auch ihm noch nicht klar, wie weit die NATO gehen würde, mit ihrer Unterstützung für einen Krieg mit Russland. Da hat der britische Regierungschef Johnson sofort Abhilfe geschaffen. Er flog nach Kiew, traf Selenskji, erläuterte das zu erwartende Ausmaß der Kriegsbeteiligung der NATO und verbot Selenskji, mit Russland zu einer Friedensvereinbarung zu finden. „Der Westen ist noch nicht bereit für Frieden mit Russland“ war seine Botschaft und diese Haltung hat sich bis jetzt nicht geändert. Natürlich konnte Selenskji in diesem Moment Versprechen einfordern, was die finanzielle und materielle Unterstützung Kiews betrifft und er hat auch seither Milliarden an Geld und Waffen erhalten.

Wer bezahlt die Söldner?

Ohne die Unterstützung des Westens, vor allem der finanziellen Art, könnte Kiew nicht einmal den Sold für die eigenen Soldaten bezahlen und den für ausländische Söldner schon gar nicht. Auch die irrsinnigen Mengen an Waffen, die vom Westen geliefert werden, kann Kiew nicht bezahlen, wird sie niemals bezahlen können. Daraus folgen zwei Fakten: Diesen Krieg hätte Kiew ohne die Unterstützung der NATO niemals führen können und Kiew wird über Jahrzehnte unter dem finanziellen Joch der USA stehen. Die großen Kapitalgesellschaften scharren schon mit den Hufen, das Land „auf ewig“ auszubeuten. Donald Trump hat dazu richtig gesagt, dass dieser Krieg morgen zu ende wäre, wenn die USA das wollten. Sie müssten nur den Geld- und Materialstrom nach Kiew einstellen. So, wie sie dem deutschen Reich 1918 keine Kredite mehr gegeben hatten.

Ich gehe nochmals auf die Bezahlung der Söldner ein. Kiew ist pleite. Das heißt, Kiew kann eigentlich die ausländischen Söldner, die für Kiew kämpfen, nicht bezahlen. Schon gar nicht in Dollar, denn Söldner nehmen für Ihre Dienste keine ukrainischen Griwna. Der Westen liefert aber Milliarden Dollar nach Kiew. Mit diesen Dollar werden die Söldner bezahlt. Wessen Söldner sind das also? Ist es nicht so, dass der, der bezahlt, auch der Herr oder besser Auftraggeber ist? Muss man folglich nicht davon ausgehen, dass alle Söldner in der Ukraine tatsächlich Söldner des Westens, eben der Geldgeber sind? Ist es dann nicht so, dass derjenige, der das Geld gibt, mit dem Söldner bezahlt werden, automatisch Kriegspartei ist?

Amerikanisches Geld für Hitler

Werfen wir in diesem Sinn noch einen kurzen Blick auf den Zweiten Weltkrieg. Ohne Kapitalhilfe aus den USA und England wäre Hitler nicht an die Macht gekommen. Der NSDAP hätte schlicht das Geld gefehlt. Dann haben die USA mit Lieferungen von Technologie und Material die Wehrmacht erst kriegsfähig gemacht. Tatsächlich haben die USA bis ins Frühjahr 1945 Benzol an Deutschland geliefert, ohne das kein deutsches Kampfflugzeug hätte abheben können. Sie haben also den Stoff geliefert, der es erst möglich machte, amerikanische und englische Bomber in großen Stückzahlen abzuschießen. Warum haben sie das getan? Dieselben Jagdflugzeuge haben auch der Roten Armee große Verluste beigebracht. Der Roten Armee, die von den USA und England mit irrsinnigen Mengen an Kriegsmaterial und Krediten unterstützt worden ist, um gegen die Wehrmacht bestehen zu können. Als erwünschter Nebeneffekt hat Washington so erreicht, dass Moskau über lange Jahre Schulden zurückzahlen musste. Ist auch hierbei eine Parallele zur Situation um die Ukraine zu erkennen?

In diesem Sinn kann man wohl sagen, dass keiner der großen Kriege des 20. Jahrhunderts stattgefunden hätte, wenn die USA keine Finanzmittel hinein gepumpt hätten. Die USA haben ihre Wirtschaftskrise nach 1929 in den Griff bekommen, mit ihren Kriegsvorbereitungen gegen Deutschland und Japan. Sie haben am Ersten und Zweiten Weltkrieg klotzig verdient. Erst mit dem Vietnamkrieg haben sie ihre Wirtschaft ruiniert und den Dollar zu einer Mickymaus-Währung gemacht. Wie das British Empire um 1900 haben sie ihre Wirtschaft auf Kriegswirtschaft umgestellt und den größten Schuldenberg aller Zeiten angehäuft. Der Krieg in der Ukraine wäre ohne die massive Unterstützung der USA unmöglich gewesen und Kiew hätte den Minsk-Vereinbarungen Folge leisten müssen. Den Minsk-Vereinbarungen, die auch erst notwendig geworden sind, weil die USA Milliarden Dollar in den Maidan-Umsturz gesteckt hatten.

Indirekte oder reale Kriegsbeteiligung

Nun mag manchem mein Standpunkt zu weit gehen, dass man bereits Kriegspartei ist, wenn man einen der Kombattanten finanziell unterstützt. Im Fall der Ukraine hat aber mindestens das Eine zum Anderen geführt. So, wie auch während des Ersten Weltkriegs. Die USA unterstützen Kiew nämlich auch anderweitig sehr intensiv. Die Daten der Satellitenaufklärung werden im Pentagon ausgewertet und aufbereitet. Sie werden dann Kiew ohne Zeitverzögerung zur Verfügung gestellt. So erhält Kiew präzise Informationen, wie sich die russische Seite bewegt und wohin Kiew schießen muss. Spätestens jetzt sind die USA, die NATO, aktive Kriegsteilnehmer. Über Waffenlieferungen und Ausbildung von Soldaten muss man da nicht mehr diskutieren.

So kann man im Fall des Ukraine-Kriegs feststellen, dass dieser Waffengang ohne die Unterstützung der USA gar nicht hätte begonnen werden können. Die Ukraine ist derart pleite, dass dieser Krieg schon lange zu ende sein müsste. Dass diese alte Regel diesmal nicht zutrifft beweist, wie tief der Westen in diesen Krieg verstrickt ist, und zwar von Anfang an. Und so ist es der Westen, der diesen Krieg jederzeit beenden könnte, wenn er denn wollte. In diesem Sinn ist es der Westen, der für die zahllosen Toten und Zerstörungen die Verantwortung tragen muss.

Es ist der Westen, der in und mit der Ukraine einen Krieg gegen Russland führt. Bis zum letzten Ukrainer. Russland wird nicht besiegt werden. Erst wenn der Westen die aktive Unterstützung Kiews und die Waffenlieferungen einstellt, kann es zu einem Frieden kommen. Zu einem Frieden, der mit Hilfe von Referenden zu einem dauerhaften werden kann, wenn das von Anfang an unmögliche Staatsgebilde Ukraine neu aufgeteilt wird nach ethnischen Gegebenheiten. Nur ein Anenzephaler kann glauben, dass sich die von Kiew geschundene und zu „unwertem Leben“ erklärte Bevölkerung der Ostukraine jemals wieder einer Regierung in Kiew unterwerfen wird. 14.000 tote Zivilisten können nicht einfach vergessen werden.

Erstveröffentlichung: Anderweltonline

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2 Kommentare

  1. Hier stimme ich mit dem Autor des Artikels vollständig überein.
    Und wer steckt hinter der jetzigen und allen anderen Regierungen der USA mit der FED – abgesehen vom Interims-Intermezzo mit D. Trump?
    Die ZOG!
    Inzwischen auch in allen (Un-)Wertewesten-Regierungen federführend. 🙁
    Und fast keiner hat den Mumm es auszusprechen, weil ein TABU über deren Häuptern schwebt – geschickt und gleichzeitig brutalst (auch gegen die “eigene” Rasse!) inszeniert. 🙁
    Nennen wir sie Khasaren (COL), sind wir auf der Spur …

    Rolf

  2. Wieder einmal ein sehr guter Artikel von Peter Haisenko. Man sollte ihn 100fach ausdrucken und an die dummen Kriegstreiber verteilen. Nicht, daß es viel nützen würde, die sind einfach zu korrupt, zu skrupellos und zu tief im Sumpf der Amerikaner.

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