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Der Kelch ging knapp vorüber: Deutsch-Trashfigur Ikke Hüftgold reist nicht zum ESC 2023

Ikke Hüftgold in der WDR-Sendung “hart aber fair” am 3.9.2018. © Superbass / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons)

„Wir brauchen endlich mal ein Lied ohne Saufen! Wir brauchen endlich mal ein Lied ohne Sex! Wir brauchen endlich mal ein Lied ohne Drogen…“ Und dann alle, zum ewig gleichen Discostampf: „Lalalalalalala…“ Was eigentlich ein Song für den Bierkönig auf Malle um halb drei Uhr nachts gewesen wäre, für ein sturzbesoffenes Publikum so richtig schön zum Mitgröhlen und die Peinlichkeits-Sau rauslassen, verfehlte nun ganz knapp den Einzug zum diesjährigen Eurovision Song Contest, oder auch als ESC bekannt. Dieser findet ausgerechnet im Brexit-Land Großbritannien statt, muss aber auf die Teilnahme der grobschlächtigen Deutsch-Trashfigur Ikke Hüftgold verzichten.

Ähnlich wie Tim Toupet, Ingo ohne Flamingo, der singenden Porno-Queen Julia Mia oder dem Almklausi bringt schon alleine der Name die Herzen zum Schmelzen. Noch dazu wirkt die Frisur stets wie nach der Bierdusche, das Publikum begrüßt Hüftgold schon mal mit dem Stinkefinger. Tritt man nicht wie zum Vorentscheid mit dem „Lied mit gutem Text“ (siehe oben) an, so gibt es eben den „Dicke Titten Kartoffelsalat“ „Leck die Tussy“ oder „Saufen ist Scheiße, doch wir machen´s trotzdem“, um nur drei Beispiele zu nennen. Wegen des Liedes „Urensohn“ geriet er mit dem deutschen Fußballnationalspieler Timo Werner schon heftig aneinander, weil der Sportler im Text übelst persifliert wird.

Natürlich ist es fast schon ein regelrechter Volkssport geworden, um Deutschland auf internationalem Terrain zu blamieren. Der verdiente letzte Platz wäre da zum regelrechten Ritterschlag für die hiesigen Landeshasser und Kulturbanausen geworden. Hüftgold wäre in die Fußstapfen solcher Spezialisten wie Guildo Horn oder Stefan Raab (ESC-Beitrag: „Wadde Hadde dude da?“) getreten, wobei die Befürchtung nahe liegt, das bisherige Niveau  nochmals um ein Vielfaches zu unterbieten. Im goldenen Dress hüpft der Proll von einem Bein aufs andere, dröhnt das europäische Publikum mit einem geistlosen Saufsong zu während die Begleitband offenbar einen auf Daft Punk macht. Stets mit der frohen Botschaft: Wir Deutschen sind doch völlig ungefährlich, machen uns liebend gern zum  Deppen und wenn selbst irgendwelche Kleinstaaten kulturell mehr zu bieten haben, dann muss niemand mehr stolz auf Schwarz-Rot-Gold sein. Dennoch hatte Hüftgold bei der ARD-Abstimmung am Freitagabend eine frenetische Fangemeinde hinter sich, die den 46-jährigen nur zu gerne im Austragungsort der Beatles-Stadt Liverpool gesehen hätte. Am Ende wurde Matthias Distel, so der bürgerliche Name des Flüchtlings-fördernden  Schlagerbarden, trotzdem noch Zweiter.

Selbstredend kann man vom ESC sehr viel halten – oder auch nicht: Weder das Bewertungssystem noch die künstlerischen Aspekte überzeugen wirklich. Dennoch verfolgten allein im letzten Jahr rund 161 Millionen Menschen aus 34 Ländern den europaweiten Gesangeswettbewerb. Dass gelebte Niveaulosigkeit jedoch kein Aushängeschild für irgendeine Nation der Welt ist, dürfte jedem normalen Menschen bewusst sein. Was Typen wie Hüftgold hingegen betreiben, ist die pure Gegenkultur, um dabei nicht nur einen krassen Gegenpol zur primär durch die amerikanisch-anglophon definierte internationale moderne Leitkultur zu praktizieren, sondern auch um die Kultur des eigenen Landes zu verwässern und zu zerstören. Immerhin brachte Hüftgolds Label Summerfield Records vor knapp einem Jahr den als sexistisch geltenden Partysong „Layla“ von DJ Robin und Schürze heraus. Mit dem wäre Distel jedoch sicher nicht zum ESC-Vorentscheid angetreten. Allerdings hatte der selbsternannte Stimmungsmacher schon angedroht, im nächsten Jahr wieder mit dabei sein zu wollen.

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8 Kommentare

  1. Wann hat Deutschland die letzten Jahre schon mal jemanden mit Anstand, Singen können und sich ordentlich in der Sprache äußern können, noch zum Grand Prix geschickt. Seitdem Bohlen Musik meist, ein jeder in das Mikrofon unverständlich gröhlt ein bescheuertes Publikum wie die Affen klatscht ist das Niveau unterirdisch gesunken.
    Dabei hatte ich schon mit der modernen Lena meine Probleme, aber auch sie hatte noch eine gute Figur. Musikgeschmack ändert sich, OK, aber das was sich heutzutage Sänger nennt, ist meist zum Abkotzen.

    Layla war sicher ein guter Kneipen Gassenhauer mit dem Zeigefinger auf eine moralisch verkommene deutsche Gesellschaft, mit LSBQT Schwachsinn, Kinderpornografie, Pädophilie und Sextourismus. Von daher ein guter Song auf die scheinheilige Doppelmoral der Deutschen! Auch gut gemacht. Jetzt schicken wie eine wilde Horde, oh Deutschland, wo sind wir hingekommen, Sänger mit Niveau, ich würde sie gerne suchen, wo, wo, wo.

    Früher entschied das Talent, nicht wer am besten ins Mikro nuschelt und sich wie eine wilde Horde aufspielt. Katja Ebstein, konnte singen, gute Performance, ebenso wie Mary Roos, Costa Cordalis, der nie nominiert wurde, Irren Scheer, Michelle, Vicky Leandros, Joy Flemming, die leider im Leistungsdruck die Nerven verloren hat, Bernhard Brink auch nicht nominiert, Dschingis Khan, Wind, um nur einige zu nennen, die Deutschland würdig vertreten haben. Natürlich auch Nicole mit einem Lied “Ein kleines bisschen Frieden” was sich heute um so mehr die Menschen wünschen.

    Der Grand Prix ist zum reinsten Blödelzirkus verkommen ohne Ansprüche an die musikalische Leistung. Diesen Unsinn mute ich mir seit Jahren nicht mehr zu.

    • Dieser “Grand Prix” ist längst nur noch eine Brot – u. Spiele-Veranstaltung mit politischer Message, organisiert und orchestriert vom System.

      Mit musikalischer geschweige denn sonstiger Kunst hat dieser Zirkus rein gar nichts mehr zu tun.

      So wie bspw.. die ZDF-“Heute Show” mit Comedy/Satire rein gar nichts mehr zu tun hat, mit “politisch-korrekter” Hetze und Diffamierung zu Lasten der politischen Opposition dagegen sehr viel.

  2. …..„Layla“ von DJ Robin und Schürze heraus. Mit dem wäre Distel jedoch sicher nicht zum ESC-Vorentscheid angetreten. …..
    :::::::::::::::::::

    Aber, mit “Layla” hätte er vieleicht sogar bei diesem EU-tingeltangel
    gewonnen! Man wird es halt nicht erfahren.

    Demolition Man – Oldies

    41sek

    Ich bin da ganz bei John Spartan:
    “Friert mich bitte wieder ein”….

  3. wiederspiegelt er denn nicht auch das geistige Niveau Deutschlands?
    also wenn ich unsere Aussenministerin,bzw dies ganze Regierungstruppe ansehe,,
    alles ein Haufen Sche….

  4. Schon seit vielen Jahren wird Deutschland bei solchen Anlaessen immer von den widerlichsten Figuren dieses Genres vertreten.
    Auch dahinter ist ein System, alles deutsche schlecht zu machen. Die Massenmedien insbesondere die Fernseh-Bande steckt dahinter.
    Aber der deutsche Schlafmichel schaut weiter fern und finanziert diese Schmutz und Schund Kerle und ihre Weiber
    Na dann, macht mal.
    Es ist ja nicht so, dass Deutschland ueber einen Mangel an Volksliedern klagen muesste, nur die sind ja seit 1948 nicht zugelassen.
    Deswegen muessen diese englisch-amerikanischen Nichtsnutze in den Himmel gepriesen werden, Yeah, Yeah, Yeah. Und ist die Birne noch so hohl, you my heart, you my soul.

  5. Ich hätte es klasse gefunden, wenn diese Figur am ESC hätte teilnehmen und die Bunte Räte-Republik hätte repräsentieren können.

    So wäre wenigstens aller Welt realitätsnah die Lebenspraxis der real existierenden Freiluft-Klapse inmitten Europas direkt vor Augen geführt worden.

    Nun, vielleicht klappt es ja beim nächsten Mal.

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