StartAPO/68er und KommunismusInternationaler Frauentag? Ich weiß nicht, warum es ihn gibt

Internationaler Frauentag? Ich weiß nicht, warum es ihn gibt

Bild: Netzfund.

Also ich brauche keine Sonderposition als Frau, keinen Sondertag, keine Sonderbeachtung, sondern ich brauche vor allem eine Gleichberechtigung finanzieller Art, wenn ich denn berufstätig sein möchte. Und wenn ich das nicht sein möchte, sondern daheim bin, dann möchte einen Rentenausgleich haben. Nur das führt zu einer Gleichberechtigung und zu Ansehen.” (Anna, Vollzeitmutter von vier Kindern).

Anläßlich des Internationalen Frauentags habe ich zwei Freundinnen folgende Frage gestellt:

„Was ist Deine Meinung zum Internationen Frauentag?“ Ihre Sprachnachrichten habe ich wortgetreu – bis auf ein paar kleine Änderungen um der besseren Verständlichkeit willen – transkribiert.

Anna – ein internationalen Frauentag nützt mir gar nichts

Anna ist 50 Jahre alt und hat 4 Kinder im Alter von 9 bis 16 Jahren. Seit 16 Jahren ist sie begeisterte Vollzeithausfrau und Mutter und fühlt sich nicht im geringsten unterdrückt. Ohne es zu wollen, ist sie Vertraute von vielen verunsicherten, jungen Müttern, die nicht mehr mit ihren Kindern zurechtkommen.

Annas Leitsätze: „Eine Mutter kann nicht die Freundin ihrer Kinder sein. Sie darf nicht zu nachgiebig sein, nur weil sie Angst davor hat, die Liebe ihrer Kinder zu verlieren. Tatsächlich muss sie konsequent sein und Grenzen setzen, denn dies gibt den Kindern Sicherheit.“

„Internationaler Frauentag? Keine Ahnung. Ich weiß nicht, wann er stattfindet. Ich weiß nicht, warum es ihn gibt. Ich habe ihn noch nicht beachtet. Ich hatte bisher auch noch keinen Vorteil vom Internationalen Frauentag.

Interessant wäre für mich zu wissen: „Gibt’s einen internationalen Männertag?“ Denn wenn es die Intention des Frauentags ist, dass die Frauen gleichberechtigt sein sollen, dann werden die Frauen durch einen internationalen Frauentag gleich wieder zur Außenseiter-Randgruppe gemacht, wenn es nicht gleichzeitig einen internationalen Männertag gibt.

Also, wenn es nur so ein Pseudo-Quoten-Gedöns ist, um auf solche Quoten aufmerksam zu machen, wie es letztendlich beim Muttertag der Fall ist, dann ist das natürlich lächerlich. Denn dann rückst Du in den Fokus, dass dies ein besonderer Tag ist. Es wird also nur an diesem Tag ein Hype darum gemacht und am nächsten Tag ist alles wieder vergessen.

Also letztendlich sollten sie lieber dafür Propaganda machen, dass Frauen einfach gleichberechtigt sind und dann aber auch selbstständig mit ihrem Gehirn denkend sich überlegen können, was sie in ihrem Leben machen wollen.

Und das muss nicht immer die Berufstätigkeit sein. Es kann auch sein, dass ich mich meinen Kindern widme und da mein Glück finde. Oder ich finde mein Glück im Beruf. Aber auf jeden Fall finde ich nicht mein Glück, indem ich berufstätig bin, vier Kinder bekomme, einen berufstätigen Mann habe, mit Haus und zwei Autos verschuldet bin und jährliche Urlaubsfahrten habe, aber nichts genießen kann, weil ich Tag und Nacht schufte.

Also wie gesagt, Internationaler Frauentag ist für mich totaler Quatsch. Und wenn er jetzt auf Corona bezogen irgendeine Bedeutung haben soll, von wegen, „Oh, die tollen Frauen haben ja jetzt daheim alles geleistet für die armen Kinder, die ja daheim waren“, dann muss ich sagen, ist das auch wieder eine Frechheit. Denn letztendlich ist nicht Corona schuld, sondern die Maßnahmen sind schuld, dass alle daheim hocken und mit der Situation überfordert sind. Und das rettet auch ein Frauentag nicht.

Also ich brauche keine Sonderposition als Frau, keinen Sondertag, keine Sonderbeachtung, sondern ich brauche vor allem eine Gleichberechtigung finanzieller Art, wenn ich denn berufstätig sein möchte.

Und wenn ich das nicht sein möchte, sondern daheim bin, dann möchte einen Rentenausgleich haben. Nur das führt zu einer Gleichberechtigung und zu Ansehen.

Wenn überhaupt, sollte es einen Tag geben, der darauf aufmerksam macht, wer letztendlich die Frauen unterdrückt. Das sind nämlich die Frauen selber. Denn die Frauen lassen sich das alles gefallen. Wenn überhaupt, dann sollte es einen Anti-Unterdrückungs-Tag geben, um darauf hinzuweisen, welche Mechanismen eingesetzt werden, mit denen die Frauen sich gegenseitig schädigen.

Und natürlich gibt es diese gläserne Decke, aber diese wird es in 10 oder 20 Jahren auch nicht mehr geben. In dieser Hinsicht ist der Fortschritt der Gleichberechtigung sogar sehr schnell gekommen. Da nutzt aber auch die Quote nichts.

Also, es ist ein endloses Thema. Aber, wie gesagt, ein internationalen Frauentag nützt mir gar nichts. Und jetzt kommt mein Mann heim. Tschüß!“

Johanna – Weltfrauentag hat für mich keinerlei Bedeutung

Johanna ist 39 Jahre alt und hat 3 Kinder im Alter von 3 Monaten bis 6 Jahre. Sie ist Vollzeit Mutter und Hausfrau. Ihre Sprachnachricht übermittelte sie mir, während sie das jüngste Kind stillte.

„Also zum Thema Weltfrauentag möchte ich folgendes anmerken. Fakt ist einfach, dass wir Frauen uns mit unserer Pseudoemanzipation einfach ins eigene Fleisch geschnitten haben. Was muss die Frau heute machen? Sie hat den gleichen Job wie früher auch. Kocht, putzt, muss die Kinder großziehen, geht aber jetzt noch zusätzlich jede Woche 40 Stunden arbeiten oder mehr – und zerreißt sich. Und dankbar ist ihr dafür keiner.

Was soll ich Dir zum Weltfrauentag sagen? Welche Frauen werden denn da gefeiert?

Also hier in Deutschland wird die Frau nicht gefeiert und man wird dazu gezwungen, seine Kinder abzugeben, weil es heute schick ist und weil irgendwelche Akademikerfrauen der Meinung sind, sie wollten Karriere machen. Sie haben alle anderen da mit hineingezogen, damit sie irgendwie eine Kita bekommen.

Letztendlich kann ich Dir einfach nur sagen: Ich gehöre wahrscheinlich noch zu dem altmodischen Schlag. Meine Kinder werden wahrscheinlich später irgendwann, wenn sie älter sind, gefragt werden: „Was, Deine Mutter ist zu Hause geblieben? Was war denn das für eine Mutter?“

Nein, ich glaube wir machen es richtig. Aber ich glaube für die Zukunft unseres Landes wird es ganz, ganz verheerende, krasse Folgen haben, weil unsere Kinder alle mit einem Jahr oder einem halben Jahr schon in Kitas gesteckt werden, damit die Familien auseinandergerissen werden, damit der Staat noch mehr Einfluss bekommt. Deswegen: Weltfrauentag – also für mich gibt’s da nichts zu feiern.

Ich glaube auch ehrlich gesagt, dass alle anderen Frauen mal darüber nachdenken sollten, ob es da wirklich noch etwas zu feiern gibt. Oder ob man nicht einmal darüber nachdenken sollte, dass man in die gewohnte Rollenverteilung wieder zurückgeht.

Damit ist natürlich nicht gemeint, dass die Frau nur zum Kochen und Putzen da ist, sondern dass der Mann wieder ordentlich verdient und die Frau zuhause ist und die Kinder großzieht. Und dann – vielleicht irgendwann mal – wenn die Kinder aus dem Gröbsten draußen sind, sucht sie sich einen Teilzeitjob oder entscheidet sich für die Karriere.

Es ist halt nun mal so wie es ist. Man muss überlegen, wie die Kindererziehung funktionieren soll. Aber so wie es jetzt ist, glaube ich nicht, dass die Frauen momentan etwas zu feiern haben.

Also, jetzt kennst Du meine Meinung. Daher – Weltfrauentag hat für mich keinerlei Bedeutung.“

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Dieser Beitrag wurde zuerst im März 2021 veröffentlicht.

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3 Kommentare

  1. Eins wird bei allen Diskussionen vergessen: nach Müntferings und Schröders Generalangriff auf die Löhne und Gehälter im Auftrag der Oligarchen (Mohn/Bertelsmann, Maschmeyer und Co.) reicht ein Median-Vollzeitgehalt doch gar nicht mehr für eine 4köpfige Familie!
    Ich spreche bewußt vom Median, denn der Durchschnitt ist verfälscht nach oben durch die Supergehälter und Diäten.
    In unserer Nachbarschaft in den 70ern waren vom Handwerker über Arbeiter bis zu höheren Angestellten alles vertreten. Bei den meisten Familien arbeitete nur der Vater. Das Geld hat gereicht. Für die Abzahlung des frisch gebauten Siedlungshauses, das Auto für den Weg zur Arbeit, 1x im Jahr Familienurlaub, Vereinssport für uns Kinder.
    Dann kam ‘wir haben den besten Niedriglohnsektor der Welt’! Und dann wurde die Luft dünn. Das Unternehmen, in dem ich arbeite, stellte seinen Tarifvertrag 2005 um. Plötzlich war die gleiche Arbeit 600 EUR weniger wert! Im Monat! Unter tatkräftiger Mithilfe der gewerkschaftlichen Tarifkommission. War das Unternehmen früher ein angesehener Arbeitgeber mit Vergütungen im normalen Bereich, so zahlt es heute für die breite Masse nur knapp über Mindestlohn. Was deren Gehälter aufbessert, ist der Schichtbetrieb.
    Wenn ich mich heute in der Nachbarschaft umsehe, arbeiten viele Frauen, weil das Geld sonst nicht reicht. Plötzlich müssen (jährlich immer andere) Schulbücher bezahlt werden, die Zahnspangen für die Kinder werden gegen Urlaub aufgerechnet, man erwartet von den Eltern Zuschüsse und Mithilfe bei Reparaturen der maroden Schulen. Flächendeckender ÖPNV totgespart, die Autoindustrie will die Zweit- und Drittwagen verkaufen!

    Die Welt hat sich gedreht, die sozialen Scheren klaffen immer weiter auseinander. Hier gilt es anzusetzen: gleichmäßige Beiträge ALLER in die Sozialkassen, gleichmäßige Besteuerung ALLER, keine Vermögensprivilegien für Superreiche, angemessene Löhne. Wie mehrfach hier von anderen gesagt: Anrechnung von Erziehungs- und Pflegearbeit (auch das wird immer noch mehrheitlich und unentgeltlich von den Müttern/Töchtern erwartet) als Equivalent zu einem vernünftigen Lohn. Dann kann auch die klassische Familie funktionieren und Kinder/zu pflegende Eltern sind kein Armutsrisiko mehr.

    Der internationale Frauentag ist für mich ein historischer Gedenktag für all die mutigen Frauen, die sich gegen die Bevormundung gestellt haben und für Wahlrecht, Arbeitsschutz, gleiche Löhne gekämpft haben.
    Heute gilt es, die internationalen Oligarchen und Steuerflüchtlinge in die Verantwortung zu nehmen. Es ist doch beschämend, daß es Dinge wie einen Frauentag oder Quoten für Frauen gibt. Das zeigt doch nur, daß es den Weichenstellern in Wirtschaft und Politik gar nicht um Gleichberechtigung (in allen Facetten) geht, sondern nur um die Sicherung ihrer Pfründe! Hauptsache, mal ein bißchen Augenwischerei und Alibiaktionismus, dann ist das Volk wieder ruhig.
    Der ganze verordnete Gendersternchen-LGBAbisZ-Wahn lenkt prima ab von den wirklichen Problemen. Man ist soooo woke und fortschrittlich. Nein, man ist realitätsfremd! Und haut da knappe Geld aus den Sozialkassen zweckentfremdet raus als gäbe es kein Morgen!

  2. Heutzutage kommt ja noch erschwerend hinzu, dass es nach der aktuellen, linksrotgrünen Idiotenideologie gar keine Frauen im eigentlichen Sinne mehr gibt (bzw. geben soll), sondern nur noch non-binäre, geschlechtslose Zombies.
    Wenn man den Ideologen glauben darf, ist ja die gesamte Zivilisation in transhumanistischer Auflösung begriffen und die Zuordnung eines biologischen Geschlechts zu einem menschenähnlichen Wesen bereits eine Art Kapitalverbrechen.

  3. Der Frauentag ist etwas für Frauen, die feministische Außenpolitik machen, einen getürkten Lebenslauf haben und plagiierte Bücher schreiben.
    Man hätte den Frauentag auch Claudia Roth-Tag oder Renate Künast-Tag nennen können, aber dann wäre es zu offensichtlich gewesen, dass es sich hier nur um eine ideologische Kampagne handelt.
    Frauentag klingt einfach heimelig. Da können sich die Frauen wirklich mal wichtig fühlen.

    Motto: Heute sind wir mal der Chef und alle wuseln um uns herum und lesen uns unsere Wünschen von Augen und Lippen ab.
    Die wirklichen Elementarprobleme, wie einen angemessenen Rentenausgleich für die Erziehung von Kindern als Hausfrau und Mutter, oder gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit sind nach wie vor nicht durchgängig garantiert.

    So ein Jubelpersertag hat einfach ideologische und politische Gründe. Seht her, wir denken an Euch, wir setzen uns für euch ein, wir solidarisieren uns mit euch und euren begründeten Interessen.
    Es ist eine Polit-Veranstaltung, die sich so wohl nur Politiker ausdenken um sich einen “Leistungsausweis” zu schaffen, weil sie sonst keinen vorzuweisen haben. “Zeichen setzen” ist heutzutage ja ziemlich trendy.

    Das ist wie beim Lesbentag, beim Fllüchtlingstag und beim Ali-Tag und beim Oma-gegen-rechts-Tag..
    Es geht immer um das KÜMMERER-SIGNAL: Seht her, wir setzen uns ein. Wir tun was. Wir kämpfen für euch.

    In Wirklichkeit ist es extrem schwierig bis unmöglich, die eigentliche Mutteraufgabe und die Karriere parallel zu meistern, was natürlich auch etwas vom Job abhängt, aber prinzipiell ist es m.E. so.
    Manche entscheiden sich dafür, erst Karriere zu machen und dann “noch schnell” Kinder zu kriegen und auf die Mutterlaufbahn zu wechseln. Ob das gut geht ?

    Es wäre jedenfalls weitaus wichtiger, man würde sich um elementare Verbesserungen wie eingangs erwähnt kümmern und da dann wirklich etwas verbessern, als solche nichtsnutzen Jubelpersertage zu feiern, wofür sich niemand was kaufen kann, außer vielleicht Claudia Roth und Annalena Baerbock, die dann für eine Sonntagsrede noch ein Extrahonorar erhalten.

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