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„Ein menschenfreundliches Gesicht“ nach außen und ein Bischof besonderer „Nächstenliebe“ – Teil 1

Die Masken vor den Herzen aus Stein und Hoffart

Ein Zwischen-Ruf von Dr. Juliana Bauer

„Weh euch, Schriftgelehrte“ – weh euch, Theologen!

In den ersten Märztagen wurde das Missbrauchsgutachten der Diözese Mainz vorgestellt. Und damit ein erneutes Gutachten zu großem menschlichem Leid, das in jenen Tagen die österliche Fasten- und Bußzeit einer Diözese quasi „eröffnete.“ In der zweiten Osterwoche folgte der Missbrauchs-Bericht des Erzbistums Freiburg im Breisgau. Des Bistums, in dem sich der „schönste Turm der Christenheit“ erhebt – ja sogar der „schönste Turm auf Erden“, wie der berühmte Kunsthistoriker Jacob Burghardt den gotischen Westturm des Freiburger Münsters „Unserer Lieben Frau“ pries.

Jesus von Nazareth, dessen Botschaft die Priester der Christenheit verkünden oder zu verkünden meinen, unabhängig davon, ob es sich um Gemeindepriester oder Bischöfe handelt, war eindeutig.

Und er kannte alle seine Pappenheimer. Insbesondere die Schriftgelehrten.

Damals waren es nur seine jüdischen, die er ansprach – weil es nur sie gab. Sie, die den Gott Abrahams, Issaks und Jakobs verehrten. Sie, die die Kenntnis der Heiligen Schriften, der Thora, der Prophetenbücher… besaßen. Heute ist der Kreis der Schrift-Gelehrten um ein Vielfaches angewachsen, um den Kreis der christlichen Theologen aller Art wie sich auch die Hl. Schriften erweiterten: um das Neue Testament, um die Schriften der Kirchenväter, der Kirchenlehrer …, der Professoren, der Bischöfe, der Päpste. Um unzählige theologische Schriften und Bücher…

Doch Jesu Meinung zu den Schriftgelehrten spricht Bände:

„Weh euch, Schriftgelehrte …, ihr Heuchler, die ihr seid wie die übertünchten Gräber, die von außen hübsch scheinen, aber innen sind sie voller Totengebeine und lauter Unrat! (Mt 23,27)

Welches Wort Jesu könnte treffender sein! Treffend für die einstige „Lichtgestalt“ Karl Lehmann, verstorbener Bischof emeritus von Mainz. Treffend für den „Mann klarer Worte…, der durch „…die praktische Tat, durch Nächstenliebe…“ überzeugen könne (Bundespräsident Steinmeier): Robert Zollitsch, den Erzbischof emeritus von Freiburg und Metropoliten der oberrheinischen Kirchenprovinz.

Treffend aber für noch viele mehr dieser Zunft. „Weh euch, Schriftgelehrte“ – weh euch, Theologen!

Lügen, Heuchelei und Herzenshärte von Bischöfen der oberrheinischen Kirchenprovinz

„Das kalte Herz“ aus Mainz

Das Mainzer Gutachten belastet die drei Vorgänger des jetzigen Bischofs von Mainz schwer. Insbesondere Kardinal Karl Lehmann, der mehr als drei Jahrzehnte das Bistum leitete, werden schwerste Versäumnisse nachgewiesen. Und nicht nur das! Die zahlreichen Recherchen, denen eine Vielzahl an Belegen zugrunde liegt, ergaben ein erschreckendes Bild dieses stets und allseits so hochgelobten, populären Oberhirten, der, wie katholisch.de schrieb, vielen, vor allem den Progressiven, geradezu als „prinzipienstarke Lichtgestalt“ galt, der letztlich der Bischof des deutschen Katholizismus war. Der es verstanden hatte, nicht nur in Talkrunden über Jahrzehnte gefällige und schöne Reden zu halten.

Das Gutachten zum sexuellen Missbrauch in der Diözese Mainz stieß ihn abrupt vom Sockel. Stieß den nach außen Menschenfreundlichen, Aufgeschlossenen von seiner Höhe. Verdunkelt die „Lichtgestalt“ des deutschen Katholizismus.

Ich persönlich mochte den berühmten Karl Lehmann nie wirklich.

Sein Auftreten in den besagten Talks offenbarte so manches Mal Geschwafel, trotz seiner ihm bescheinigten theologischen Brillanz. Und es offenbarte auch immer wieder eine gewisse Arroganz, eine Selbstgefälligkeit des Herrn Bischofs, die mir zuwider war.

Das Gutachten förderte nun ein Verhalten Lehmanns zutage, das geprägt war von Gefühlskälte und Herzlosigkeit den missbrauchten Menschen gegenüber. Den Menschen gegenüber, die „zerstört wurden“, deren Seele, deren „Glauben und Vertrauen…zerstört worden sind“, wie sein Nachfolger Bischof Peter Kohlgraf feststellte. Das Gutachten legt das Verhalten eines Bischofs offen, das in völligem Kontrast zu dem steht, wie dieser sich in Öffentlichkeit und Medienwelt meist präsentierte – zu präsentieren verstand. Lehmanns Verhalten ist gekennzeichnet vom Handeln eines Lügners, das, so Bischof Kohlgraf, nach außen „ein menschenfreundliches Gesicht gezeigt” habe „in der Begegnung mit Betroffenen sexualisierter Gewalt jedoch eine ‚unglaubliche Härte und Abweisungpreisgebe. Von Lehmann erhaltene Notizen und Briefe sprechen eindringlich davon.

Eine Aktennotiz des Bischofs. Es geht um einen Priester, der mutmaßlich eine 15jährige Jugendliche missbrauchte. Kein Wort vom Leid dieses Mädchens, vom Verbrechen des Priesters:

„…Dafür muss er Gott selbst Rechenschaft geben, wie er lebt. Aber ich muss Sorge dafür tragen, dass er sein Versprechen eines ehelosen Lebens so verwirklicht, dass die Menschen es glauben können. Es geht um die öffentliche Glaubwürdigkeit des Lebens im Zölibat…“

Die öffentliche Glaubwürdigkeit des Lebens im Zölibat… … … War dies nicht auch eine der größten Sorgen des Freiburger Alterzbischofs? Worüber die vor Arroganz strotzenden „Diener Jesu“ die Verbrechen „ihrer unantastbaren“ Priester an den Kindern kaltschnäuzig ignorierten.

Über einen Briefwechsel Lehmanns mit einer Betroffenen heißt es im Gutachten: „Auch die dokumentierten schriftlichen Kontakte sind kühl bis abweisend. Als sich eine Betroffene in seiner Zeit als Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz bei Lehmann mit der Bitte um Hilfe wendet, da sie sich in ihrem Bistum nicht wahrgenommen fühlt, weist er jedes Engagement für die Frau zurück. ‚Weder als Bischof von Mainz noch als Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz habe ich das Geringste mit Ihren Forderungen zu tun …‘

In einem anderen Fall „hatte Lehmann den Gesprächswunsch eines Betroffenen … zur Kenntnis genommen und abgelehnt, der Vorgang ist umfangreich in den Akten dokumentiert.“ An anderer Stelle heißt es: „…die dokumentierten schriftlichen Kontakte sind kühl bis abweisend.“

Direkte Kontakte des Bischofs mit Betroffenen blieben Einzelfälle. „Im gesamten Aktenbestand sind in 33 Jahren genau drei persönliche Gespräche mit Betroffenen vermerkt”, so der Bericht, der Lehmann bescheinigt, dass er sich nach außen meist völlig unwissend gab.

Lehmanns Empathie galt nahezu uneingeschränkt seinen Mitbrüdern. Diese genossen nachweislich, ob schuldig oder nicht, einen großen Vertrauensvorsprung. So schrieb der Bischof einem sich in U-Haft befindenden Diakon, der nachweislich einen neunjährigen Jungen anal vergewaltigt hatte und verurteilt wurde, als einem „redlichen und unbescholtenen Mann.“

„Einem verurteilten Priester aus dem Odenwald,“ so das Gutachten, „der zahlreiche Jugendliche aus einer Mädchengruppe missbraucht hatte, gewährte das Bistum ein großzügiges Darlehen, als er später auch noch wegen Veruntreuung eine hohe Geldstrafe zahlen musste. Auf kirchenrechtliche Verfahren wurde vielfach verzichtet.“ Ein schändliches Verhalten, das uns in Freiburg wieder begegnen wird.

Betreffs einer angemessenen Entschädigung für die Opfer halten die Gutachter folgendes fest: „Die wichtigste Maßnahme für Lehmann war die Verhinderung von Anerkennungsleistungen oder gar Schadensersatzzahlungen. In seiner Kirchenzeitung schrieb der Kardinal 2010, dass er davon überhaupt nichts halte…“

Bilder des Erschreckens. Ein „Hirte“ mit einem kalten Herzen. Ein Hirte, der keiner war, wenn ihn leidende, verletzte Menschen brauchten. Ein Bild von Lüge und Heuchelei. Das mich letztlich aber nicht mehr überraschte – das Bild, das seit dem 3.März 2023 den langjährigen Mainzer Bischof zeichnet. Ein Bild, das bleiben wird.

Eine „Hölle für Kinder“ im schönsten Bistum Deutschlands  

Missbrauchte Kinder und verletzte Kinderseelen … waren der Kirche … über Jahrzehnte gleichgültig…“ … (die Kirche) war eine „Hölle für Kinder, die sexualisierter Gewalt ausgesetzt waren und die keine Hilfe erhalten haben.”

So lauteten die ersten Stellungnahmen des Betroffenenbeirats auf das Missbrauchs-Gutachten, der sogen. AG-Aktenanalyse, vom 18.April im Erzbistum Freiburg. Dagegen sei „die Kirche“ unter der Führung von Alterzbischof Robert Zollitsch (wie auch seines Vorgängers Erzbischof Oskar Saier+) ein „Schutzraum für Täter“ gewesen.

Es sind ins Auge springende Parallelen, die aufscheinen. Oder auch Schnittstellen, die erkennbar werden. Zwischen dem Missbrauchs-Bericht der Erzdiözese Freiburg und jenem rund sechs Wochen älteren des Bistums Mainz.

Ins Auge springend ist vor allem die ausgeprägte Empathie des Mainzer wie des Freiburger Altbischofs für die Täter. Den fürsorglichen, an diese gerichteten Schreiben Lehmanns vergleichbar waren auch für Zollitsch Beispiele solcherart nachzuweisen. So konnten Glückwunschschreiben Zollitschs an verurteilte Priester eingesehen werden, die er ihnen aus Anlass von Jubiläen und Zurruhesetzung schrieb. Im Brief an einen Täter, der aufgrund des sexuellen Missbrauchs von Jugendlichen in Rente geschickt wurde, würdigte Zollitsch in beispielloser Heuchelei und Feigheit dessen „gutes Geschick im Umgang mit Jugendlichen.“ Die Opfer ließen ihn dagegen völlig unbewegt, sie spielten in dem Schreiben keine Rolle.

Saier, Zollitsch, Lehmann. Drei „Brüder in Christus.“ Die, schon durch den Verbund ihrer Bistümer bedingt, auch ansonsten in „brüderlich“-kollegialem Kontakt standen.

Es stellt sich mir nun die Frage, inwieweit der Mainzer Bischof Karl Lehmann bei seinen „Brüdern“ seine Finger „beratend” im Spiel hatte. Denn in dem von „Herzlosigkeit, Kälte und Gleichgültigkeit“ geprägten Verhalten der Bischöfe Saier und Zollitsch den Betroffenen gegenüber scheinen mir eindeutige Parallelen zu jenem eiskalten und abweisenden Verhalten Lehmanns auf, die auch er den missbrauchten Menschen gegenüber zeigte.

Des Weiteren werden auffallende Schnittstellen bei Einschätzung und Bewertung dieser Verbrechen im Blick auf das Ansehen und den Ruf der Kirche erkennbar. Alle drei Bischöfe stellten das Image ihrer Kirche, das es für sie nach außen hin mit aller Macht zu verteidigen galt, über alles andere. Um den immer mehr verblassenden Glorienschein ihrer Institution und ihrer Kleriker zu retten, sahen sie daher einzig den Weg der Leugnung und Vertuschung dieser kriminellen Taten. Dass durch die Verbrechen „ihrer“ schuldigen Priester das Leben zahlreicher Menschen zerstört wurde, interessierte die „hochwürdigen“ Herren nicht.

Karl Lehmanns Kommentar zur ersten breiten Offenlegung der Missbrauchstaten im Jahr 2010 spricht Bände und untermauert sein prinzipielles Verhalten den Opfern gegenüber: „Wie kann man nur so dumm sein.“ Im gleichen Geist handelten, wie wir nun wissen, seine „Brüder“ in der südlichen Nachbardiözese.

Crimen sollicitationis – die Verbrechen der Verführung

Doch – werfen wir nun einmal einen Blick auf die Frage nach der allgemeinen Vertuschung der Verbrechen des sexuellen Missbrauchs in der lateinischen Kirche (die ich hier in Anbetracht der vorgestellten Gutachten ins Auge fasse), der Crimen sollicitationis („Verbrechen der Verführung“), wie diese in älteren Instruktionen der römischen Kurie heißen; der Begriff wurde 2001 durch das gleichnamige Schreiben De delictis gravioribus („Von schwereren Straftaten“), das Joseph Ratzinger, der damalige Chef der Glaubenskongregation, an die Bischöfe sandte, abgelöst. Ich möchte daher einen kurzen Überblick auf wesentliche Aspekte dieser Instruktionen geben.

Crimen sollicitationis von 1962

Vertuschung von priesterlichen Untaten war in den vergangenen Jahrzehnten an der Tagesordnung. Es war die gängige Antwort der Hierarchie der lateinischen Kirche auf kriminelles Verhalten von Klerikern, insbesondere bei Verstößen „gegen das sechste Gebot des Dekalogs“, die Missbrauchsverbrechen einschlossen. So wurden die Bischöfe in der Instruktion Crimen sollicitationis des Hl. Stuhls von 1962, unterzeichnet von Papst Johannes XXIII., angewiesen, Fälle sexuellen Missbrauchs durch Priester „vor, während oder nach der Beichte“ (auf die das Augenmerk im Besonderen gelegt wurde) „mit größter Geheimhaltung“, jedoch auch „mit größter Strenge“ gemäß des innerkirchlichen Rechts zu verfolgen (s.u., Crimen sollicitationis von 1917/22).

Was an der Erklärung irritiert, ist nicht allein die Forderung der „größten Geheimhaltung“ (s.u. i. Vgl., Crimen sollicitationis von 1917/22), sondern die Verpflichtung der Priester wie der Opfer und der Zeugen zu „unverletzlichem Schweigenüber die Ergebnisse der Öffentlichkeit gegenüber – angeblich, um den Schutz des Beichtgeheimnisses zu wahren. Was mich dabei persönlich irritiert, ist das von Johannes XXIII. geforderte dauerhafte Schweigen über nachgewiesene Sexualstraftaten von Klerikern, welches mit dafür sorgte, der Vertuschung in den darauffolgenden Jahrzehnten Tür und Tor (ganz) zu öffnen.

Was mit Sicherheit ebenso zu der bischöflichen Vertuschungsstrategie beitrug, war die Tatsache, dass die Instruktion Crimen sollicitationis nicht veröffentlicht wurde. Sie musste von den Empfängern absolut geheim gehalten und im Geheimarchiv des Bistums verwahrt werden.

Crimen sollicitationis von 1917 und 1922

In den älteren Instruktionen Crimen sollicitationis sind die Gründe für ein Stillschweigen, das bis zu einer rechtmäßigen Entscheidung gefordert wurde, erläutert: einerseits sollte der Priester, der auch Opfer einer falschen Anschuldigung und Verleumdung sein konnte, vor der Schande geschützt werden, solange seine Schuld nicht erwiesen ist. Andererseits waren ebenso alle beteiligten Personen vor einer unrechtmäßigen Veröffentlichung bis zur definitiven Entscheidung des kirchlichen Gerichtes zu schützen. Das Gerichtsverfahren selbst musste unter strikter Vertraulichkeit durchgeführt werden – ein Verfahren demnach, wie es auch heute das Zivilverfahren kennt.

Was aber wurde unter „größter Strenge“ verstanden? Was waren die Maßnahmen innerkirchlichen Rechts? Canon 2359 der Crimen sollicitationis von 1917 und 1922 legte diese fest: „Hat sich ein … Kleriker mit Minderjährigen unter 16 Jahren schwer versündigt …, dann soll er suspendiert, als infam erklärt, jedes Amtes, jedes Benefiziums, jeder Dignität und überhaupt jeder Anstellung enthoben und in schwereren Fällen mit Deposition (Dienstenthebung) bestraft werden.“

Die Instruktion beinhaltet eine klare Ansage. Denn das Wort infam, mit dem der Priester bezeichnet wird, der als „infame“ Person erklärt wird, lässt keinen Raum für beschönigende Interpretationen. Infam heißt nichts anderes, als ein bösartiges, schändliches Verhalten, mit dem ein Mensch dem anderen Menschen massiv schadet. Und in diesen Fällen den Kindern und Jugendlichen. Dem Text hinzugefügt wurde ein eigener Abschnitt, das sogenannte crimen pessimum (das schlimmste Verbrechen). Unter dem eindeutig das „verabscheuungswürdige Verbrechen des sexuellen Missbrauchs vorpubertärer Kinder“ verstanden wurde.

Soweit einmal dieser kurze Überblick zu Verständnis und Strafmaßnahmen für Kleriker im frühen 20.Jh., die sich des sexuellen Missbrauchs an Kindern schuldig machten.

Wir sehen hier bei den beiden Päpsten Benedikt XV. und Pius XI. die klare Erkenntnis bezüglich dieser schweren Verbrechen an Kindern und eine, zumindest auf dem Papier formulierte, Null-Toleranz-„Politik“ den pädokriminellen Priestern gegenüber. Inwieweit diese in der Praxis griff, inwieweit die Pfarrgemeinden nach Beendigung eines Verfahrens über nachgewiesene Untaten eines Geistlichen informiert wurden, geht hier nicht hervor. Doch halte ich letzteres für unwahrscheinlich; dafür spricht die allgemein verbreitete, devote Ehrerbietung, die die Gläubigen den „geweihten Häuptern“, „über die man nichts Böses sagen darf“, bis zum Zweiten Vaticanum entgegenbrachten. Viel eher kann vermutet werden, dass entsprechende Geistliche einfach von der Bildfläche verschwanden.

Auch bei Johannes XXIII. tritt die Null-Toleranz den Pädokriminellen gegenüber hervor. Der jedoch den m.E. völlig unverständlichen wie unverzeihlichen Fehler des „unverletzlichen Schweigens“ über die Ergebnisse befahl und somit die Frage aufwirft, inwieweit auch bei ihm die „Sorge“ um das Ansehen seiner „Hl. Mutter Kirche“ und ihrer Priester, die „ein Vorbild für alle Katholiken sein sollen“, die größere Rolle spielte, als die Gläubigen aufzuklären und sie (bei einer lediglichen Versetzung) vor einem gefährlichen Priester zu schützen. Oder wollte er die Gläubigen angesichts auch vieler guter Priester nicht in Unruhe versetzen und ihnen die Heilsgewissheit zerstören, die ihnen die Kirche verkündet?

Wer sich zu Karl Lehmann näher informieren will:

https://katholisch.de/artikel/43898-lehmann-und-der-missbrauch-alles-fuer-die-kirche-nichts-fuer-opfer

https://www.domradio.de/artikel/mainz-waechst-die-distanz-zu-kardinal-lehmann

https://www.domradio.de/artikel/kardinal-lehmanns-fragwuerdiger-umgang-mit-missbrauchsskandal

https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/missbrauch-studie-bistum-mainz-kardinal-lehmann-100.html

Weitere Infos zu Robert Zollitsch:

https://katholisch.de/artikel/44599-freiburger-missbrauchsstudie-belastet-zollitsch-und-saier-schwer

https://katholisch.de/artikel/44620-zollitsch-und-der-missbrauch-was-recht-ist-war-fuer-ihn-nur-laestig

https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/suedbaden/freiburger-betroffenenrat-kritisiert-ex-erzbischof-zollitsch-100.html

https://www.katholisch.de/artikel/41386-zollitsch-bricht-schweigen-moralische-verantwortung-aber-im-system

https://www.domradio.de/artikel/entschuldigung-von-erzbischof-zollitsch-im-wortlaut

Infos zum kirchlichen Strafrecht

https://www.vatican.va/resources/resources_arrieta-20101202_ge.html

https://www.vaticannews.va/de/vatikan/news/2021-06/fragen-und-antworten-kirchliches-strafrecht-reform-codex.html

http://www.internetpfarre.de/blog/archives/252-VATIKAN-MISSBRAUCH-UPDATE-NORMAE-DE-GRAVIORIBUS-DELICTIS-UND-SACRAMENTORUM-SANCTITATIS-TUTELA.html

(sieheCrimen sollicitationis 1917, 1922, 1962)

„Das kalte Herz“, ein Märchen von Wilhelm Hauff.

Der Kohlen-Munk-Peter, ein Köhler aus dem Schwarzwald, verkauft sein Herz an den Holländer Michel, der mit dem Teufel im Bund steht, und erhält ein gefühlloses, kaltes Herz aus Stein. Er wird hart und unbarmherzig den Menschen gegenüber, fühlt keine Liebe, keine Freude mehr, keine Trauer… Und er wird stolz, überheblich.

Am Ende kann er sein Menschenherz, das Liebe, Mitleid, Trauer, Freude fühlt, wieder zurückerlangen.

Kommentarregeln: Bitte keine beleidigenden oder strafbaren Äußerungen. Seid nett zueinander. Das Leben ist hart genug.

8 Kommentare

  1. Richtig. Pius V., im 18.Jh. heiliggesprochen, war kein Heiliger. Er wurde bekannt durch die Verankerung der Tridentinischen Messe und verfügte – diktatorisch – über seinen Tod hinaus, diese Liturgieform nie mehr zu verändern. Eine Verfügung, die keinerlei Rechtmäßigkeit besitzt.

    Pius V. war ein Asket und ein bescheidener Mann, jedoch auch freudlos, hart und ein Mann voller Hass. Voller Hass allem und allen gegenüber, die nicht seines Glaubens und seiner Auffassung waren. Ja, er war ein abgrundtiefer Hasser der Protestanten, unterstützte die französischen Katholiken bei der Verfolgung derselben (Hugenotten) und wollte sie komplett “vernichten.” Auch vertrieb er die jüdische Bevölkerung aus dem Kirchenstaat und drohte ihnen bei Nicht-Befolgung der Anordnung mit der Exekution. Ein feiner Heiliger. Als ehemaliger Großinquisitor nutzt er die Inquisition gnadenlos gegen alle, die der “Häresie” verdächtig waren (s. Ökumenisches Heiligenlexikon).

    Sicher hatte er auch in manchen Punkten seine Verdienste. Doch ein Heiliger ist er nicht. Auch in den vielen “Heiligen” der lateinischen Kirche scheint die Verirrung dieser Institution auf – sie weist eine Vielzahl von Heiliggesprochenen auf, die alles andere als heilige Geschichte schrieben. Dieser hasserfüllte Pius V. ist einer der vielen Beispiele. Auch Thomas von Aquin, ein großer wissenschaftlicher Theologe, war alles andere als ein Heiliger. Er war einer der vielen Kirchentheologen, die voller Hass und Verachtung der Frau gegenüber waren. Und damit Gott, die Schöpfung Gottes und die Botschaft Jesu verrieten Was letztlich auch die Verachtung des Kindes nach sich zog. Das Resultat sehen wir…

    Eines der Beispiele dieser Verachtung dem Kind gegenüber wird im Freiburger Bericht geschildert: Zollitsch zitierte einen übergriffigen Priester zu sich. Auf sein Zur-Rede-Stellen hin gab dieser ihm zur Antwort: “Das merkt doch so ein kleiner Junge nicht, wenn ich dem in die Hose fasse.” Ich hätte nicht die Mutter dieses Kindes sein dürfen… … … Zollitsch habe ihm eine Therapie “empfohlen…”
    Dr. Juliana Bauer

    • Man vermutet, daß sein Haß gegen Kinderschänder darauf beruhen könnte, daß er selbst als Kind Opfer solcher wurde…
      Ihm kann man jedenfalls nicht vorwerfen, er hätte vertuscht und bagatellisiert…

  2. Diese wohl grenzenlosen Missbrauchsfälle sind typisch für den satanisch-mafiösen Charakter der “Kirche”.
    Dass es sich dabei in Wahrheit – zumindest was die große Mehrheit der Pfaffen betrifft – um eine kriminelle Vereinigung handelt, haben diese Herrschaften auch in Bezug auf die von ihnen unterstützte, illegale Massenmigration (zu Lasten unzähliger einheimischer Opfer schwerster Gewaltverbrechen), aber auch im Zusammenhang mit dem Jahrtausend-C-Verbrechen bewiesen.
    Unzählige weitere Beispiele ließen sich anführen.

    Deshalb lautet mein Motto seit langer Zeit: Viel glauben heißt nix wissen.

    Das sollten mehr “Gläubige” beherzigen und diese kriminelle Bande nicht länger finanziell unterstützen. Ohne Geld ist auch der Deep State machtlos. Eine der Weltmachtzentralen – neben der City of London – ist ohne jeden Zweifel die kriminelle Bande im Vatikan.

    Deshalb braucht sich niemand wirklich über all die dort begangenen schlimmsten Verbrechen wundern.

  3. Wer weiß denn schon, wie viele Jahrhunderte Sex mit den “Kleinen” praktiziert wurde. Sex (also normaler/multibler Sex von Mann/Frau) wurde doch schon immer in den monotheistischen Religionen dämonisiert.

    Also “benutzte” man die “reinen” Wesen!
    Warum sind in vielen Kirchenbildern die Engel fast nackte Jungs (Puttis, Cupito)?

    In MEINEN Augen:
    ….einfach nur eine frühe Form der Kipo, übernommen von den Statuen der Altvölker (Griechen/Römer)

    Schweigegebot
    Früher hatte man panische Angst vor der Hölle, dem Fegefeuer und dem Teufel also hielt man deshalb den Mund! Später verlor sich das.

  4. Der hl. Papst Pius V. (16. Jhdt.) ließ überführte kinderschänderische Priester öffentlich verbrennen. Naja, wollen wir auch nicht…

    • Pius V. ein ehem. Inquisitor, Fanatiker, Protestantenhasser!
      Das einzig Gute, er hat mit der chrislichen Liga die Türken (Moslems) besiegt!!

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