WELTSYNODE

„Sehr geschickt setzt ihr Gottes Gebote außer Kraft“ (Mk 7,9)

TEIL 2

Synodale Sonderwege? – Biblische Gebote und Zeitgeist

Mein Untertitel zu Teil 1 dieses Beitrags ist ein Zitat des Bischofs von Augsburg und lautet: „Die Fantasie des Heiligen Geistes.“

Ich stellte nun in den gerade letzten Tagen vermehrt fest, dass sämtliche Synodale in Rom wieder einmal den Heiligen Geist für ihr Unterfangen beschwören. Da verkündet der Papst, dass „der wahre Protagonist der Synode der Heilige Geist“ sei, der voranschreite – nur – der Hl. Geist musste leider schon oft, wie ich beschrieb, für alle Untugenden der Kleriker herhalten, von den Päpsten angefangen. Der Limburger Bischof will sogar „neue Wege“ sehen, die der „Hl. Geist uns öffnen“ werde. Es fragt sich nur, welche neuen Wege dieser „Oberpriester“ sieht. Die queeren Wege, das neue „Heil der Welt“? (Er gehört in Rom sicher zu den deutschen Bischöfen, die als „unvermeidliche Deutsche“ wahrgenommen werden, s. La Croix).

Eines fehlt jedenfalls vielen Synodalen, wie ich als getaufte und gefirmte Christin feststelle: Die Erleuchtung des eigenen Geistes durch das Feuer und die Klarheit des Geistes Gottes. Und es fehlt der Geist der Wahrheit!

„An keiner Stelle verurteilt die Bibel Homosexualität“ – Oder doch?

Der Deutsch-Synodalen schamlose (Alb-)Traum-Tänzereien

In krassem Gegensatz zu den Erz-Konservativen präsentieren sich die Progressisten. Bisher glaubte man jedoch, dass die Tradis weiträumiger aufgestellt seien, so z.B. vor allem in der Schweiz, in Frankreich und in Teilen der USA und dass die Deutschen, die die progressive Seite des Katholizismus nach dem alten politischen Motto einer Selbstüberschätzung: „Am deutschen Wesen soll die Welt genesen“ antreiben, keinen namhaften Einfluss nehmen werden, als jenen auf die deutschsprachigen Länder. Doch kurz vor Beginn der Synode in Rom zeigten sich einige größere Einwirkungsmöglichkeiten der deutschen Synodalen. Einen gewissen Anfangserfolg erlangten sie wohl durch ein gezieltes, weltweites Agieren mittels ihrer sozialen Netzwerke, mit denen sie Reformkatholiken anderer Länder mühelos erreichten. Ihr erklärtes, von Größenwahn getriebenes Ziel sei, gemeinsam massiven Druck auf Rom auszuüben. Was ihnen bei den meisten deutschen Bischöfen allerdings „fabelhaft“ gelang.

Wenn nun auf der Weltsynode die Wünsche der Deutsch-Synodalen und einiger anderer Europäer wie z.B. der progressiven Links-Katholiken Frankreichs oder der Schweiz erfüllt würden – würden – wie die Segnung der Partnerschaften ihrer „sexuelle Vielfalt“ auslebenden Queer-Lieblinge (in deutschsprachigen Gemeinden gibt es diese Segnungen ja bereits), wenn die klaren biblischen Regeln durch „Roms Gnade“ aufgeweicht würden, dann wären die Synodalen vor „Jubel“ nicht mehr zu halten. Dann würden sie wie Honigkuchenpferde unterm Weihnachtsbaum maskenhaft-süßlich grinsen, mit diabolischer Bosheit vermischt, und in ein lautstarkes, grelle Dissonanzen ausstoßendes Siegergeschrei ausbrechen. Und würden sich schamlos im Schatten des „Heiligen Geistes“ und seiner „Barmherzigkeit“ wähnen, der „gegen jegliche Diskriminierung einsteht.“

Dann könnten sich Andersdenkende allerdings „gratulieren.“ Denn dann – und das ist meine große Befürchtung, die sich mir schon bestätigte – werden diejenigen, die eine andere Auffassung zu Queer vertreten, als die zeitgenössisch hochgepeitschte Meinung es vorgibt, sei es aus Glaubensüberzeugung, sei es aus bio- und humanethischen Gründen, gnaden- und kompromisslos niedergeschrien. Und niedergemacht!

Auch von den sich als Bibel-Apostel verstehenden „Reform-Christen“ (man hörte ja bereits harsche, fast hasserfüllte synodale Töne).

Als in den letzten Augusttagen der emeritierte Erzbischof von Paris es wagte, einen kritischen, sicher auch leicht provozierenden, aber mit Humor gespickten Tweet zur Situation von Queer-Kritikern zu posten – wohlbemerkt zur Lage der Kritiker, nicht gegen queere Menschen –, ergoss sich über ihn ein Tsunami von Hass und Beleidigungen, die an Niedertracht, an Bösartigkeit und an Vulgarität nicht zu überbieten waren. Ich war völlig geschockt und schickte eine massive Beschwerde an die Twitter-Zentrale ob solch unerträglicher, bis heute geduldeter Hass-Tweets.

Wo bleiben hier Toleranz und Menschlichkeit, die von den Homosexuellen und Queeren aller Art so entschlossen, ja mit geradezu finsterer und verbissener Entschlossenheit, eingefordert werden? Wo bleiben hier Toleranz und Achtung vor den andersdenkenden Menschen von Seiten der Reformkatholiken? Deren Auswüchse sich liederlicher, mindestens aber genauso liederlich, zu entwickeln scheinen, als jene so manch krimineller Hierarchen der Kirche vergangener Jahrhunderte!

„Deshalb kann die Bibel das nicht verbieten, weil sie das gar nicht kennt“

Diese Worte äußerte ein katholischer Theologe für Altes Testament (AT) der Universität Bonn zu gleichgeschlechtlichen Lebenspartnerschaften.

Ich glaubte hier, die Hühner und die Gänse aus der gesamten Europäischen Union um die Wette lachen zu hören… … … Nein, die Bibel kennt das nicht. Die homosexuellen Lebenspartnerschaften. Natürlich nicht. Die hätte kein Staat der Antike erlaubt.

Die Bibel kennt aber, populär ausgedrückt, das Vögeln zwischen zwei Männern (seltener zwischen zwei Frauen). Das kennt sie! Und das ist doch auch Bestandteil einer homosexuellen Partnerschaft. Oder? Sogar ein sehr umfänglicher, wie ich lesbische Frauen einmal erzählen hörte.

Für wie dämlich, Herr Professor halten Sie uns eigentlich alle?

„Deshalb kann die Bibel das nicht verbieten, weil sie das gar nicht kennt“

Allein schon dieser Satz des Alttestamentlers im Kontext von Homosexualität und biblischen Aussagen ist haarsträubend. Noch haarsträubender und gleichsam „an den Haaren herbeigezogen“ sind dazu seine bizarren Interpretationen und Erklärungen.

Vor dem Hintergrund der Akzeptanz homosexueller Menschen – die menschlich betrachtet richtig ist –, versteigen sich Theologen nun darin, diese Verbindungen im Auftrag Gottes segnen zu wollen. Die Erklärungen für diesen Segen werden geradezu krampfhaft in den biblischen Schriften gesucht und mit Behauptungen untermauert wie „An keiner Stelle verurteilt die Bibel Homosexualität“ oder „Mehr als Mann und Frau, die Bibel steht gegen Diskriminierung ein.“ Es sind Erklärungen, die auf mich geradezu abstrus wirken, gleichzeitig aber oft auch an der historischen Wirklichkeit vorbeigehen und für mich den ehrlichen Umgang mit wissenschaftlichen Erkenntnissen mancher Theologen in Zweifel ziehen lassen.

Daher möchte ich das konkrete Beispiel einer Auslegung eines alttestamentarischen Textes vorstellen, welches das verdeutlichen mag. Der genannte Bonner Professor für Theologie liefert es uns.

Leviticus – das Dritte Buch Mose, Kapitel 18, und die heidnische Antike

Betrachten wir einmal das 18.Kapitel von Levitikus, dem 3.Buch Mose, auf das sich der Theologe bezieht.

Betrachten wir es im Zusammenhang mit seinen Deutungen und Äußerungen. Schauen wir uns aber den Text, der etwa 500 v.Chr. entstand, auch vor dem Hintergrund der christlichen Verkündigung an, für die das sogenannte AT als Grundlage der Verkündigung Jesu und damit als Wort Gottes nach wie vor Gültigkeit hat.

Dort heißt es zu Beginn von Kapitel 18, der die verbindlichen Weisungen, die Gott seinem Volk über die Vermittlung durch Mose kundtut, einleitet:

„Der Herr sprach zu Mose: Rede zu den Israeliten und sag zu ihnen: Ich bin der Herr, euer Gott. Ihr sollt nicht tun, was man in Ägypten tut, wo ihr gewohnt habt; ihr sollt nicht tun, was man in Kanaan tut, wohin ich euch führe. Ihre Bräuche sollt ihr nicht befolgen.

Meine Vorschriften sollt ihr einhalten und meine Satzungen sollt ihr beachten und befolgen. Ich bin der Herr, euer Gott“ (Lev 18,1-4).

Es folgen sehr detaillierte Anweisungen bezüglich des Sexuallebens, vor allem in Großfamilie und Sippe, die das gesamte soziale Leben antiker Völker prägten. Die Anweisungen, die übrigens auch für das Leben in heutigen Familien Orientierungshilfen sein können, sind, gemäß des damals herrschenden Patriarchats, an den Mann gerichtet. So heißt es z.B. „Die Scham einer Tochter deines Sohnes oder einer Tochter deiner Tochter darfst du nicht entblößen…“ (Lev 18,10). Oder: „Die Scham der Frau deines Vaters darfst du nicht entblößen; sie ist die Scham deines Vaters“ (Lev 18,8).

In Vers 22 wird dann das berühmte Gebot formuliert, an dem sich viele Geister heutiger Christen und Pseudo-Christen scheiden:

Du darfst nicht mit einem Mann schlafen, wie man mit einer Frau schläft; das wäre ein Gräuel“ (Lev 18,22; man vergleiche dazu auch Verse aus den Paulusbriefen Röm 1,26-27, 1 Kor 6,9).

Im Rahmen der Textanalyse will sich nun der genannte, dieses Gebot interpretierende Alttestamentler an allen anderen Belegen altorientalischer Zeit orientieren – ein Vorgehen, das sinnvoll ist. Doch unterlässt er es, auch nur einen der Belege, wenigstens im Ansatz, als vergleichendes Beispiel zu benennen.

Der zitierte Vers aus Leviticus bewegt den Theologen nun zu der Aussage, dass dieser Vers lediglich den Analverkehr meine.

Der immer, laut Alttestamentler, immer ein Akt der Demütigung darstelle. So erklärt er den Lesern: „Er (der Text) bezieht sich immer auf einen Analverkehr zwischen Männern, wobei der Analverkehr immer ein Akt der Demütigung ist“ (s.u., wo ich nochmals anhand von Bibeltext und Geschichte darauf eingehe). Und so folgert der Theologe denn auch im Weiteren: „Das ist also überhaupt nicht zu vergleichen mit einer freien, zwischen gleichen Partnern geschlossenen oder versprochenen Lebensbeziehung.“

Die Geschichte einer Sexualpraktik und des Alttestamentlers Fokussierung

Die Interpretation des Bonner Wissenschaftlers, die auf der Fokussierung auf den Analsex basiert, der in diesem Text jedoch nicht angesprochen wird, ist m. E. symptomatisch – symptomatisch für gewisse bevorzugte, durchaus auch schönredende Sichtweisen in Puncto gleichgeschlechtlicher Sexualität. Deshalb möchte ich, auch gerade mit Blick auf die biblische Weisung, einmal bei der genannten Sexualpraktik, wie sie in den Text hineininterpretiert wird, bleiben und diese insbesondere im Kontext ihrer Kultur-Geschichte und Traditionen skizzieren (auch wenn ich keine altorientalischen Schriften und auch nicht deren Sprachen kenne, mich jedoch anhand von übersetzten Textüberlieferungen kundig machte).

In der Antike, sowohl im antiken Griechenland und Rom, als auch im Alten Orient, zählte Analverkehr zu den gängigen Sexualpraktiken, nicht nur zwischen Männern, sondern ebenso zwischen heterosexuellen Paaren; zahlreiche griechische Vasenmalereien bezeugen dies anschaulich. Aus dem alten Mesopotamien sind Aufzeichnungen mit konkreten Ratschlägen zu dieser Sexualpraktik erhalten, die dort keiner Tabuisierung unterlag und häufig als lustvoll beschrieben wurde. Wundern wird nun manchen, dass selbst im Eheleben des Judentums Analsex erlaubt sein konnte/kann, wie aus Erläuterungen zum Talmud hervorgeht. Doch existiert im Judentum ebenso die Ablehnung dieser Sexualpraktik, da sie nicht koscher und Gott zuwider sei (in diesem Zusammenhang sei u.a. auch an die Verbreitung von HIV erinnert).

Analverkehr unter Männern wurde speziell im antiken Griechenland in der Regel gesellschaftlich akzeptiert, jedoch sah man ihn in der Rolle des passiven Partners teilweise als unehrenhaft an. Das galt vor allem zwischen Männern, von denen der rezeptive Partner in Abhängigkeit zum aktiven stand. Dies war z.B. im Verhältnis des Sklaven zu seinem Herrn der Fall, wodurch ein solcher Sexualakt für einen Sklaven immer, grundsätzlich aber für jeden Mann in abhängiger Position, eine Demütigung bedeutete. Ein solches Beispiel von Abhängigkeit führt der Theologe anhand der Darstellung auf einer griechischen Vase an, wo ein griechischer Soldat einen persischen Kriegsgefangenen penetriert.

Die Weisungen des Gottes Israels – eine Narretei für moderne Theologen?

Wenn nun in 18,22 des 3.Buchs Mose im Rahmen der göttlichen Anweisungen das sexuelle Zusammensein von Männern genannt und verboten wird, muss die Verbindung zu den Anfangsworten Jahwes, des Gottes Israels, beachtet werden. Wie erwähnt, spricht Gott gleich zu Beginn von den Bräuchen anderer Völker, konkret von den Ägyptern und den Kanaanäern, die, wie aus den Weisungen des Gesamttextes hervorgeht, offensichtlich die verschiedensten Sexualkontakte praktizieren, welche dem Volk Israel untersagt werden:

„Ihr sollt nicht tun, was man in Ägypten tut …, ihr sollt nicht tun, was man in Kanaan tut, wohin ich euch führe. Ihre Bräuche sollt ihr nicht befolgen… … meine Satzungen sollt ihr beachten und befolgen. Ich bin der Herr, euer Gott.

Allein in diesem Kontext ist die Weisung von Leviticus 18,22 zu sehen: „Du darfst nicht mit einem Mann schlafen, wie man mit einer Frau schläft; das wäre ein Gräuel.

Man kann diesen Satz nicht aus den einführenden Worten, die als Wort Gottes verkündet werden, herauslösen, sie von diesen trennen. Doch genau diesen, wissenschaftlich unhaltbaren Fehler macht unser Alttestamentler.

In den Satz „Du darfst nicht mit einem Mann schlafen, wie man mit einer Frau schläft…“ will er, wie bereits erläutert, allein einen Hinweis auf den Analverkehr projizieren – eine Projektion, die in der folgenden Erklärung kulminiert, dass der Analsex „immer“ als Demütigung gelte, diese aber von Gott nicht hingenommen würde. Was in dem Zusatz: „…das wäre ein Gräuel“ ausgedrückt werde

Diese Behauptung aber hält der Überlieferung der historischen Realität nicht stand. Sie geht an der historischen Wirklichkeit von Zeit und kulturellem Umfeld vorbei. Sie geht an der Geschichte und der weit verbreiteten wie beliebten Sexualpraktik, wie sie von den alten Völkern tradiert ist, vorbei, einer Sexualpraktik, die eben nicht, wie der Herr Professor fabuliert, „immer ein Akt der Demütigung“ war.

Doch gibt der zitierte biblische Satz auch nicht den Blick auf Analsex frei, der, wie wir sehen, auch im Altertum nicht allein eine sexuelle Praktik unter Männern war. Die Aussage von Leviticus 18,22 „Du darfst nicht mit einem Mann schlafen, wie man mit einer Frau schläft…“ impliziert eindeutig das generelle Untersagen sexueller Akte zwischen zwei Männern, ein Gebot, das als Weisung Gottes vermittelt wird, die der Professor für AT jedoch, ganz dem Zeitgeist huldigend, negiert.

Denn „ein Gräuel“, so seine abenteuerliche Deutung, sei eben nur der demütigende Analverkehr, nicht aber die homosexuelle Beziehung an sich, die Leviticus auch „…nicht… verbieten“ würde.

Ja. da kann man allerdings geteilter Ansicht sein.

Die weiterführende Interpretation, mit der der Herr Theologicus von der biblischen Aussage den Bogen zum heutigen Leben von homosexuellen Menschen schlägt, nähert sich für mein Empfinden einer Groteske, in der seine „Weisheit letzter Schluss“ ihren Ausdruck findet.

Da die Antike sowie die biblischen Schriften keine gleichgeschlechtlichen Lebenspartnerschaften kennen würden – die in der Tat eine Entwicklung der Moderne darstellen –, könne die Bibel, so seine Darlegung, diese auch nicht verbieten:

Deshalb kann die Bibel das nicht verbieten, weil sie das gar nicht kennt“ (s.o.). Und weiter:

„Ein freier Entschluss zwischen gleichberechtigten Männern oder Frauen für eine bleibende, gültige, rechtlich geschlossene Partnerschaft ist dort völlig unbekannt … Deshalb darf man diese Texte wie das Kirchen leider, leider tun, nicht dazu missbrauchen, eine Tradition zu begründen, die es biblischerseits so nicht gibt“ (Alle Zitate des Alttestamentlers aus: Domradio, 24.03.2021).

Ecco – jetzt erhellen sich uns die biblischen Texte endlich… … Wow!

Nur – sie überzeugen nicht, diese biblischen Auslegungen. Im Gegenteil – sie unterliegen absurden, vom Genderwahn infizierten Verdrehungen. Die unabhängig vom theologischen Wissen und Verständnis des alttestamentarischen Schriftgelehrten – dessen wissenschaftliches Denken ich allerdings stark in Frage stelle – nicht einmal den historisch überlieferten Gegebenheiten standhalten.

Meine Schlussfolgerung:

Beim Lesen dieser Interpretationen fühlte ich mich zum Narren gemacht. Und ich frage noch einmal: Für wie dumm hält dieser Mann die Gläubigen? Im Schulterschluss mit allen Stetter-Karpfen, Köchen, Over-Becken, Kohl-Grafen und wie sie alle heißen…

Die nicht besser sind, wie viele alte, hierarchisch ausgerichtete Theologen, von denen die Gläubigen Jahrhunderte und Jahrhunderte lang belogen und drangsaliert wurden.

Ganz zu schweigen von wunderlichen, ichsüchtigen Laien und LAI:INNEN, denen die Kirche nur dazu dient, sich selbst zu feiern… … …

Doch was sagte Jesus von Nazareth über die Schriftgelehrten, die er immer wieder „Heuchler“ nennt, über ihre Anhänger und ihre Deutungen der Heiligen Schriften?

„Es ist sinnlos, wie sie mich verehren; was sie lehren, sind Satzungen von Menschen …

… Sehr geschickt setzt ihr Gottes Gebote außer Kraft und haltet euch an eure eigene Überlieferung…“ Mk 7,7 und Mk 7,9

Siehe dazu auch unten: Predigt eines Zisterziensers mit den Zitaten eines ehemaligen homosexuellen Aktivisten, der die liberalen Christen anklagt

Zwei Anmerkungen zur Homosexualität

Unter den Kunsthistorikern hatte ich einige homosexuelle Kollegen (ich bin Kunst- und Kulturhistorikerin, Philologin und Pädagogin). Es waren feine, sehr kollegiale Männer, Männer mit Stil und Niveau.

Sie lebten mit ihrem Partner zusammen, machten aber um ihre sexuelle Orientierung kein Aufheben, gingen damit nicht hausieren. Jeder Kollege, jede Kollegin wusste darum. Alle akzeptierten diese Menschen, ohne jegliche Einschränkung.

Einer war katholisch, war, z.T. praktizierendes, Mitglied der katholischen Kirche. Er fühlte sich in seiner Gemeinde nicht ausgeschlossen, sondern angenommen – trotz bestimmter Einschränkungen, die da waren: kein Kommunionempfang, keine Segnung seiner Partnerschaft. Sein Fazit war: „es gibt nun mal Regeln in einer Gemeinschaft, auch in einer Glaubensgemeinschaft. Diese sind eben zu akzeptieren. Ich akzeptiere sie, so wie man mich akzeptiert.“

Zu Sexualerziehung und Gender

Aufgrund meiner eigenen Kindheitserfahrungen sowie aufgrund meiner mehrjährigen Tätigkeit bei Vorschulkindern stelle ich folgendes fest:

Ja, Kinder sind sexuelle Wesen, die ihren eigenen Körper erkunden möchten.

Die sich auch für den Körper ihrer Eltern interessieren und darüber einiges wissen möchten.

Wenn ich in meiner eigenen Kindheit jedoch mit Erwachsenen die Erfahrung einer allgemeinen sexuellen Tabuisierung machte, in katholischem Umfeld noch zusätzlich mit der Vorstellung der Sünde behaftet, war das eine Fehlerfahrung. Was uns Kinder aber nicht daran hinderte, den eigenen Leib und den von Spielkameraden anzuschauen und zu betasten. In Anbetracht des Sündenwahns, dem eben einige Erwachsene in Elternhaus, katholischem Kindergarten und Kommunionunterricht ausgeliefert waren, natürlich heimlich.

Doch waren wir nach unseren kindlichen Erforschungen zufrieden. Dann wussten wir das, was wir als Kinder wissen wollten.

Und – Erwachsene wollten wir nicht dabeihaben. Die hätten uns nur gestört.

Während der Grundschulzeit fragten wir die Eltern dann hin und wieder das Eine oder Andere, bekamen aber in der Regel aufgrund deren sexueller Verklemmtheit keine befriedigenden Antworten.

Wohingegen die Kinder meines Bruders alle Fragen sexueller Natur von ihren Eltern offen beantwortet bekamen. Auch ihre Fragen z.B. nach homosexuellen Menschen. Die sie aber nur sehr bedingt interessierten, „sexuelle Vielfalt“ interessierte sie überhaupt nicht.

Als ich in den späteren 70er Jahren als Kindergärtnerin in einem katholischen Kindergarten tätig war, war Sexualität ab und an ein Thema. Wir sprachen mit den Kindern offen über das, was sie wissen wollten, in Absprache mit den Eltern. An heißen Sommertagen badeten die Kinder in den großen Brunnenbecken auf der Spielwiese, häufig nackt. Es war ein natürliches, lustiges, Treiben.

Eines aber taten wir auch in der mittlerweile aufgeklärten Zeit nicht:

wir nötigten die Kinder zu Nichts. Wir beantworteten alle ihre Fragen. Aber wir verfolgten keine gezielte Sexual-Aufklärung; diese erfolgte vorwiegend im Elternhaus, wohin wir Erzieherinnen einen ausgesprochen guten Kontakt hatten. Wir boten keine Räume für gezielte Sexualspiele an, wir überfrachteten die Kinder nicht mit Sexualthemen, wir oktroyierten sie ihnen nicht auf, sie kamen von selber damit auf uns zu.

Denn – die Kinder brauchen keine Anleitung zu Sex- und Körpererkundung und wollen das auch nicht. Und das eigentliche Interesse an Sex bricht zu Beginn der Pubertät auf. Das ist meine lange Erfahrung mit Kindern. Das müssen die Erwachsenen, vor allem die sexbesessenen Politiker wie auch in mittlerweile manchen Diözesen die synodal- und oft nicht minder sexbesessenen Kleriker und Erzieher verdammt nochmal respektieren!

Und sie sollen in ihrem Wahn eines nicht glauben: die mit Sexthemen überfrachteten Kinder sind keineswegs besser vor Missbrauch geschützt. Das Gegenteil ist in vielen Fällen der Fall.

Zerstört also nicht noch mehr Kinder-Seelen!

Und noch ein Spezialtipp für die Erwachsenen: Macht euch endlich klar, dass viele Kinder viele Erwachsene nicht besonders leiden können.

Das ging mir als Kind nicht anders. Ich liebte wenige Erwachsene. Denn Kinder haben ein feines Gespür; sie spüren, wer es wirklich gut und ehrlich mit ihnen meint.

Hinweise zu Publikationen, aus denen ich die Mehrzahl der Gender-Zitate zog

https://www.katholisch.de/artikel/19245-an-keiner-stelle-verurteilt-die-bibel-homosexualitaet

https://www.domradio.de/artikel/wieso-verbieten-was-man-gar-nicht-kennt-laut-alttestamentler-verurteilt-die-bibel

https://katholisch.de/artikel/47268-mehr-als-mann-und-frau-die-bibel-steht-gegen-diskriminierung-ein

Hier der Beitrag eines Professors für AT, der den genderinfizierten Kollegen fundiert widerspricht:

https://www.katholisch.de/artikel/47430-alttestamentler-nur-zwei-geschlechter-plausibel-theologisch-begruendet

„Synode, inévitables Allemands. Synode, unvermeidliche Deutsche“

Die Anwesenheit deutscher Bischöfe auf der Synode löste zahlreiche Diskussionen aus, La Croix, 06.10.2023

https://www.la-croix.com/religion/Synode-inevitables-Allemands-2023-10-06-1201285860

S. L. Budin: Female sexuality in Mesopotamia, in: S. L. Budin, Jean MacIntosh Turfa (Hrsg.): Women in Antiquity. Real Women across the Ancient World. Routledge, London 2016

S. L. Budin: Sexuality: Ancient Near East. The International Encyclopedia of Human Sexuality. 2015, S. 1115–1354

Richard J. Hoffmann: Some Cultural Aspects of Greek Male Homosexuality, in: Journal of Homosexuality, Band 5, Nr. 3, 1980

Predigt eines Zisterziensers von Neuzelle zum Thema „Jesus und Homosexualität“, 03.10.2023

klare Unterscheidung zwischen Annahme des sündigen Menschen und der „Wahrheit Gottes“

Der Mönch zitiert David Bennett, einen ehemaligen Atheisten und Aktivisten der homosexuellen Bewegung, der, nach seiner „Begegnung mit Christus“, Christ wurde und heute ein enthaltsam lebender Homosexueller ist.

Bennett übe harsche Kritik, nicht nur an den Erzkonservativen, die permanent Verurteilungen parat hätten, sondern vor allem an den „Liberalen“, die „das Evangelium kompromittieren“, die es kaputt machen würden, da sie „die Wahrheit und die Heiligkeit“ nicht ernst nähmen und ihm sagen, „wir werden für dich die Wahrheit ändern… lebe nur eine homosexuelle Beziehung… Gott segnet das schon…“

Und er frage die Liberalen: „Wie könnt ihr es wagen, das zu sagen… Ihr werft mich vor Gottes Thron mit dieser Lüge…“ (seine Publikation: Bennett, David, Liebe. Total. Verlag fontis – Brunnen Basel)

Kommentarregeln: Bitte keine beleidigenden oder strafbaren Äußerungen. Seid nett zueinander. Das Leben ist hart genug.

7 Kommentare

  1. Ein Freund von mir, Bibelwissenschaftler in Rom, der sich immer eng an den hebräischen und griechischen Originaltexten orientiert, schrieb mir gestern folgendes:

    “Mit Blick auf homosexuelle Verbindungen … muss man jedoch sagen, dass die Bibel, angefangen von der Genesis bis zur Offenbarung, in der heterosexuellen Beziehung das umfassendste Abbild der Liebe zwi-schen Gott und der Menschheit sieht. Weshalb die Ehe zwischen Mann und Frau ein Sakrament wurde, d.h. eine Verbindung, in der Christus real gegenwärtig ist.”

  2. Noch zum Thema Liebe.
    Liebe ist, wenn z.B. ein Vater o. eine Mutter nachts aufsteht u. sich die ganze Nacht um ihr schwer erkranktes Kind kümmert. Obwohl er bzw. sie am nächsten Tag wieder auf den Beinen sein muss, zur Arbeit geht…
    Ich erlebte das: als meine Mutter im Krankenhaus lag – ich war 7 Jahre alt – u. mein 2jähriger Bruder eine schwere Infektion erlitten hatte. Mein Vater war 2 Nächte lang ununterbrochen auf den Beinen u. versorgte liebevoll das Kind (3x täglich kam der Arzt). Jede Stunde musste er das Bett frisch machen, aber auch sich dem Kind intensiv zuwenden.
    Das ist Liebe.
    Aber das kennen die meisten Herren Kleriker der lateinischen Kirche nicht. Die Mehrzahl von ihnen weiß nur herumzuschwafeln.

  3. Hier das volle Zitat eines Artikels aus CNA (s.u.).
    D.h. dass hier jedem Gemeindepfaffen u. jedem Arschbischof – Verzeihung “archbishop” – die Entscheidung überlassen wird.
    “Pastorale Liebe” – das neue Schlagwort des Papstes. Dass ich nicht lache. Der weiß doch gar nicht, was Liebe ist. Und seine ganzen “Brüder” wissen es nicht. Ich kann das Wort nicht mehr hören u. lesen.
    Kürzlich las ich in einem Interview mit Kard. Müller (der oft verbohrt u. daher auch nicht mein Fall ist), dass Christus bzw. – wieder – der Hl. Geist die Bischöfe berufe… Der träumt wohl auch noch auf rosaroten Wolken. Wie sein verstorbener Seelenfreund Benedikt. Die berufen sich doch selbst. Da ist nirgends der Hl. Geist. Da können sie noch so oft das “Veni Creator Spiritus” singen. Aber den Geist Gottes haben die Herrschaften schon seit Langem ausgeklinkt.
    Auch lange vor dem Konzil II.

    Von Tyler Arnold, CNA

    Redaktion – Montag, 9. Oktober 2023, 15:39 Uhr.

    Die in der vergangenen Woche vom Vatikan veröffentlichten Äußerungen von Papst Franziskus zur Möglichkeit der Segnung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften haben eine Debatte unter Kirchenführern ausgelöst.

    In seiner Antwort auf eine Dubia, eine formelle Bitte um Klärung, die von fünf Kardinälen u.a. zur Haltung der Kirche zur Segnung homosexueller Partnerschaften eingereicht wurde, sagte der Papst ihnen, dass “wir die pastorale Liebe nicht verlieren dürfen” und dass “die pastorale Klugheit angemessen erkennen muss, ob es Formen der Segnung gibt, die von einer oder mehreren Personen erbeten werden”, die nicht “eine falsche Vorstellung von der Ehe vermitteln”.

    Der Papst lehnte das Konzept der gleichgeschlechtlichen Ehe ab und sagte, dass Diözesen und andere kirchliche Strukturen keine offiziellen “Riten oder Verfahren” für solche Segnungen einführen sollten, aber er ließ die Möglichkeit einer Art von Segnung offen, die einer Art pastoralen Klugheit eines Pfarrers unterliegen könnte.

    Hier eine Chronologie der Entwicklung dieser Kontroverse:

  4. Die eigentliche Ursache fuer Sodom’s Untergang und Zerstoerung war Ueberfluss an Essen und Muessiggang, die Folge dessen war dann Homosexualitaet.
    Die Annahme, dass Gott leichtherzig oder sogar wohlwollend ueber dies hinwegsieht, laesst sich nicht in der Bibel konstruieren.
    Nachzulesen im AltenTestament, Ezechiel 16:49

  5. Gleichgeschlechtliche Liebe ist einem Christen untersagt. Die Ehe ist eine Verbindung zwischen einem mann und einer Frau. Andere Geschlechter kennt die Bibel nicht.
    Eunuchen waren bekannt, Abstinenz ist eine persoenliche Entscheidung. Christus selbst erwaehnt, dass es Maenner ohne funktionierede Genitalien gibt.
    Die Bibel spricht nicht ueber Sexpraktiken innerhalb der Ehe, auf englisch: the marriage bed is undefiled; In wie weit dies Oral- oder Anal-Sex einschliesst, kann ich nicht beantworten.
    Der gesamte Gender-Wahn ist von Irren (verwirrte) fuer Irre erfunden worden.

  6. Sie haben ja vollkommen Recht, aber was wollen Sie? Seit dem Vatikanum 2 ist Aggiornamento angesagt in der konzilskatholischen Kirche, und daher muß jede noch so blöde und perverse Mode kirchlich rezipiert werden: das war bei Corona so, das ist beim Klimaschwindel so, und das ist beim Homo- und Transkult nicht anders.
    Und daß man sich bei jedem Schwachsinn auf den Heiligen Geist beruft, ist auch nichts Neues; für die Modernisten war V2 das “neue Pfingsten”.
    Was machen Sie denn, wenn der sog. “Papst” die Homosexualität offiziell “neu bewertet”?
    “Geht weg von ihr, mein Volk, auf daß ihr nicht an ihren Sünden teilnehmet”

    Sehr gute Informationen zu den Umtrieben in der Konzilskirche gibt es auf “Katholisches”.

  7. Man moechte all diese Personen, ob nun Pfaffen oder Laien, daran erinnern, dass alle Suenden vergeben werden, mit Ausnahme der Blasphemie gegen den HeiligenGeist.
    Da werden dem Einen oder Anderen dieser Leute am Tage der Abrechnung alle Gesichtszuege entgleisen…………….

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