StartAPO/68er und KommunismusAuPETITMATIN. „Die Armen … sie nennen mich einfach Michel“

AuPETITMATIN. „Die Armen … sie nennen mich einfach Michel“

“Auf dem Stuhl des Mose sitzen die Schriftgelehrten und die Pharisäer. Tut und befolgt also alles, was sie euch sagen, aber richtet euch nicht nach ihren Taten; denn sie reden nur, tun es aber nicht.”

Predigtworte Mgr Michel Aupetits zum Sonntagsevangelium des 5. November

Giovanni d’Enrico: Terracottastatue mit Pharisäern, die an Jesu Kreuzeweg teilnehmen (Ausschnitt). Sie scheinen recht gut gelaunt zu sein. Cappella XXXV, Sacro Monte di Varallo. Bild: Rinina25 / Twice25, CC BY 3.0, via Wikimedia Commons

Um es populär auszudrücken: die Predigten von Erzbischof Aupetit aus seiner neuen Videoreihe „schlagen ein wie eine Bombe.“ In enthusiastischem Sinn!

Es sind Predigten, auf die, wie die zahlreichen Kommentare unter den Videos wieder verraten, vielzählige Gläubige Woche um Woche voll Ungeduld warten – Gläubige aus Paris, aus ganz Frankreich, aus Französisch-Übersee, aus den Grenzregionen…. Und ihren „Monseigneur und Pasteur“ zurückhaben wollen – Sehnsüchte und Wünsche, die neuerdings vermehrt geäußert werden…

Ich wage hier einen kurzen vergleichenden Abstecher in nachbarschaftliche Gefilde.

Die vielen, permanent wechselnden Priester, die an den Sonntagabenden Saint-Germain-l’Auxerrois, die einstige Bischofskirche von Mgr Aupetit, mit ihrer Anwesenheit und die Messen mit ihren Predigten „zieren“ – unter ihnen hin und wieder auch der aktuelle Pariser Erzbischof und seine Generalvikare –, können dem ehemaligen Oberhirten der Erzdiözese Paris in keiner Weise „das Wasser reichen.“ Ihre Ansprachen, z.T. als „Schlafmittel“ wahrgenommen, finden wenig Beachtung; die Aufrufe ihrer Messübertragungen im Netz sowie die Kommentare sind bereits merklich zurückgegangen.

Nun, so ist es eben, wenn die Obrigkeit der Obrigkeiten im Ewigen Rom meint, einen von vielen Menschen geliebten Bischof, der diese mit der klaren Botschaft Jesu begeistert, aufgrund übler, nicht stichhaltiger Gerüchte, in die Wüste schicken zu müssen und stattdessen den Pfeifen und Langweilern in seiner Kirche, mitunter auch den Lügnern, das Feld überlässt…

Die Predigt über Matthäus 23, 1–12

Sie sind alle aussage- und ausdrucksstark, die Homilien Michel Aupetits. Getragen von seinem lebensnahen Glauben an Christus, der darin stets den Mittelpunkt bildet.

Predigten, denen er Stil, Farbe und Lebendigkeit verleiht durch Originalität und Humor. So auch am Sonntag vergangener Woche.

Das Tagesevangelium (Mt 23,1-12), das Aupetits Auslegung vorausging, teilt die Menschen, es teilt gewissermaßen in zwei Hälften: Inhaber höherer Positionen, so auch kirchliche Amtsträger, denen ihre Stellung und ihre Titel wichtig sind, hören es nicht unbedingt gerne, die einfachen Gläubigen hingegen begrüßen die Worte Jesu. Und Michel Aupetit stellt sich diesen Worten, mit denen Jesus das krankhafte Haschen nach Ehren und Ehrbezeigungen geißelt. Mgr Aupetit sieht darin die Widerspiegelung der menschlichen Realität, sieht darin eine Schwäche von uns allen; die Worte sprechen ihm aber auch aus dem Herzen.

Die Schriftgelehrten „lieben den Ehrenplatz …“ und ihre Titel. Ein Monseigneur wird schlicht und einfach „Michel“

„Vielleicht ist dieser Text,“ beginnt Michel Aupetit, „ist das, was Jesus uns sagt, für einen jeden von uns etwas schwer zu verstehen. Es ist wahr, dass wir alle einen Platz an der Sonne suchen, dass wir alle die Beachtung durch andere suchen, dass wir unseren Wert im Ansehen“, das uns andere zu teil werden lassen, definieren. „Vielleicht auch, weil wir unseren einzigartigen Wert nicht erkennen, den wir in den Augen Gottes haben…“ Letzteres könnte Jesus denen antworten, „die mir fantastische Titel verleihen, die aber nichts im Vergleich zu dem sind, was er mir gibt…“ Wenn Michel Aupetit nämlich Christus am Kreuz betrachte und sich vergegenwärtige, „dass er für mich einen Tropfen seines Blutes gab“, d.h. dass Christus sein Leben für die Menschen gab, hätten die Titel keine Bedeutung mehr. Dann zähle nicht mehr, was die Leute meinen, was sie für wichtig erachten.

Zu einem anschaulichen Beispiel wird Mgr Aupetits Bericht von einer aktuellen konkreten Erfahrung: „Zurzeit lebe ich mit Menschen, die wir (von der Straße) aufnehmen. Sie gehören zu den Armen, wie sie Jesus versteht, Menschen, die aus der Hölle des Alkohols, der Gefangenschaft der Drogen und anderen Abhängigkeiten ausstiegen…“

Dann erzählt Michel Aupetit davon wie ihn diese Menschen, die aus der Gesellschaft ausgegrenzt waren, lehren, demütig zu werden: „Anfangs genierten sie sich ein wenig, als sie mich mit Monseigneur ansprachen (Monseigneur = mein Herr, die in Frankreich u.a. romanischen Ländern übliche Anrede von Bischöfen). Was mich auch etwas genierte. Aber sehr schnell nannten sie mich ‘mon Père‘ (‚mein Vater‘, d.i. die in Frankreich reguläre Anrede der Priester allgemein). Dann aber, und das ging noch schneller, nannten sie mich einfach ‚Michel.‘

Michel, was mein Taufname ist…

Ich sehe nun, dass dies mir letztendlich ermöglicht, meinen richtigen Platz zu finden…“

Monseigneur und Christus im Dialog

Erzbischof Aupetit lächelt jetzt verschmitzt, als er sich eine entsprechende Begegnung vorstellt: nach seinem Erdenleben erscheint er vor Christus und dieser „spricht … zu ihm wie in diesem Evangelium.“ Daraufhin entspinnt sich ein möglicher Dialog mit Christus, den Michel Aupetit widergibt.

Er klopfe also an das Tor des Paradieses und rufe “Bonjour.“

Auf die Frage Jesu, wer da sei, antworte er „Hier ist der Monseigneur Aupetit“.
Zunächst frage Jesus zurück: „Wer?“, worauf er wiederhole: „Monseigneur Aupetit.“
Jesu Antwort darauf aber laute: „Monseigneur Aupetit? Ah non, le Seigneur c’est moi. Ach nein, der Herr bin ich.“

„Oh Verzeihung, Jesus, da habe ich mich getäuscht. Ich bin Père Aupetit.“
Doch da sei die Antwort Gottes, des Vaters: „Vater? Nein, der Vater bin ich.“ Nun wurde Michel Aupetit kleinlaut und sagte, fast verzagt: „Ich bin Michel. Michel, der getauft ist auf den Namen Jesus Christus.“ Daraufhin erkannte ihn Gott als guten Diener und ließ ihn eintreten.

Vertreter Jesu und Diener der Menschen

„Das ist ganz wichtig, liebe Brüder und Schwestern“, fährt Bischof Aupetit fort… „Es geht nicht, den Platz eines anderen einzunehmen. In Anlehnung an Jesus, unseren Herrn, den wir (die Priester) repräsentieren, für den wir stehen, der sich auch als Guter Hirte bezeichnet, dürfen wir nicht vergessen, dass wir ihn nur vertreten… Wir sind kein anderer Christus, wir nehmen nicht seinen Platz ein. Wir vertreten Jesus nur

Es ist ganz wichtig zu begreifen, dass, wenn man uns Monseigneur nennt – ah ja, Monseigneur! – dies nur in Anlehnung an Christus geschieht, den wir repräsentieren… Und selbst, wenn ich Monseigneur bin, muss auch ich das Geschirr waschen, zusammen mit den einfachen Menschen, die von der Straße kommen.
Denn ich bin bloß der Vertreter des Herrn, der kam, um zu dienen und nicht bedient zu werden“ (vgl. Mk 10,45: „Denn auch der Sohn des Menschen ist nicht gekommen, um bedient zu werden, sondern um zu dienen und sein Leben zu geben…“).

Ein Vater – für viele

Mit Blick, sowohl auf den Evangelientext, in dem Jesus seinen Jüngern davon abrät, sich mit entsprechenden Titeln zu schmücken, als auch auf die Anrede der Priester seines Landes, geht Erzbischof Aupetit auf den Begriff und die Titulierung Vater ein. Wenn er als Priester „Vater“ genannt werde, sei er sich darüber im Klaren, dass er nicht Vater im leiblichen Sinn (denn er habe kein Kind gezeugt), sondern im spirituellen Sinn sei…

In diesem Kontext unternimmt Michel Aupetit einen kurzen Exkurs in die Geschichte der Menschheit: „Ihr wisst vielleicht, dass die Vaterschaft erst spät in der menschlichen Zivilisation erkannt wurde, einer Zivilisation, die zuerst auf dem Matriarchat gründete… … die männliche Figur war zuerst in den Onkeln der weiblichen Linie vertreten“ … Michel Aupetit weist darauf hin, dass die Vaterfigur sich erst nach langen Jahrtausenden herausbildete, dass die biologische Vaterschaft erst spät in der Menschheitsgeschichte entdeckt wurde (vor 5500 Jahren) …

Entsprechend werde die Frage nach der Vaterschaft Gottes in der Bibel behandelt…

Im sogenannten Alten Testament, lange bevor Jesus Gott, den Gott unserer Väter Abraham, Isaak und Jakob, seinen „Vater“ nannte, habe sich das Bewusstsein von Gottes Vaterschaft entwickelt, sei es dem Volk Israel bewusst geworden, dass diese Vaterschaft viel stärker, als die menschliche ist. Denn Gott übe die Vaterschaft über sein Innerstes, über seine „Eingeweide“ aus. Bischof Aupetit erläutert dann das hebräische Wort „Eingeweide“, was gleichzeitig Gebärmutter, Mutterleib bedeutet (hebr. rachamim). Damit sage dieses aus, dass Gottes Vaterschaft von dort ausgehe, wo das Leben geschenkt wird: aus dem mütterlichen Schoß.

Gottes Vaterschaft trage also auch die Mütterlichkeit in sich, von der die hebräische Bibel reiche Bilder aufzeigt. Wenn Gott, so Michel Aupetit, tröste wie eine Mutter tröstet (vgl. Jes 66,13). Oder wie es bei dem Propheten Jesaja weiter heißt: „Kann denn eine Frau ihr Kind vergessen, eine Mutter ihren eigenen Sohn? Und selbst, wenn sie ihr Kind vergessen würde: Ich vergesse dich nicht” (Jes 49,15).

Die Vaterschaft Gottes, eines Gottes, der weder männlich, noch weiblich sei, der der Geistige, der Transzendente ist, zeige sich sowohl in väterlichen, als auch in mütterlichen Wesenszügen, wie wir sie auf der Erde kennen… und sei dennoch anders…

Von Gottes Vater- und Mutterschaft ausgehend weist Michel Aupetit auf das christliche Familienbild hin, das in seiner Grundstruktur aus drei Personen besteht, d.h. aus Mann – Frau – Kind, bzw. Vater – Mutter – Kind, und in dieser Dimension das Abbild Gottes in seiner Dreifaltigkeit spiegle.

Abschließend appelliert Michel Aupetit an die Zuhörer und Zuhörerinnen, Gott als die Quelle des Lebens zu begreifen, zu der wir zurückkehren und stellt Gott nochmals eindringlich als den wahren Herrn dar, den wahren Lehrer und den wahren Vater. Den, der der Vater Jesu sei und somit auch unser Vater, dessen Kinder wir durch seine „unendliche und wunderbare Gnade“ seien. Unsere irdischen Titel, die wir uns gegenseitig geben würden, erinnerten uns letztlich nur daran, dass „unser Ehrentitel der ist, Söhne und Töchter Gottes zu sein.“

Quelle: Homélie du Dimanche 5 novembre – Avec Mgr Aupetit
Amen oui je croiX

Siehe Podcast: AuPETITMATIN https://www.youtube.com/watch?v=-DD0rrTvaDE

Les autres homélies. Homélie du Dimanche (Predigt vom Sonntag, dem 5.November 2023. Mit Mgr Aupetit, Übersetzung der Predigtauszüge: Juliana Bauer)

Das Evangelium vom 5. November: Mt 23, 1–12

In jener Zeit sprach Jesus zum Volk und zu seinen Jüngern und sagte: Auf dem Stuhl des Mose sitzen die Schriftgelehrten und die Pharisäer. Tut und befolgt also alles, was sie euch sagen, aber richtet euch nicht nach ihren Taten; denn sie reden nur, tun es aber nicht.

Sie schnüren schwere und unerträgliche Lasten zusammen und legen sie den Menschen auf die Schultern, selber aber wollen sie keinen Finger rühren, um die Lasten zu bewegen.
Alles, was sie tun, tun sie, um von den Menschen gesehen zu werden: Sie machen ihre Gebetsriemen breit und die Quasten an ihren Gewändern lang, sie lieben den Ehrenplatz bei den Gastmählern und die Ehrensitze in den Synagogen und wenn man sie auf den Marktplätzen grüßt und die Leute sie Rabbi – Meister – nennen.
Ihr aber sollt euch nicht Rabbi nennen lassen; denn nur einer ist euer Meister, ihr alle aber seid Brüder.

Auch sollt ihr niemanden auf Erden euren Vater nennen; denn nur einer ist euer Vater, der im Himmel. Auch sollt ihr euch nicht Lehrer nennen lassen; denn nur einer ist euer Lehrer, Christus. Der Größte von euch soll euer Diener sein. Denn wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt, und wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden.

Nachwort

Evangelium und Predigt, die Mgr Aupetit eng am Text des Evangeliums entfaltet, können eine Antwort geben auf die aktuellen Hierarchie-Debatten in der römisch-katholischen Kirche im Kontext von Synode und Tradition.

Auf der einen Seite steht die Behauptung der Traditionalisten, Jesus habe die Kirche in einer streng hierarchischen Struktur, d.h. in einer strengen Rangordnung, auf der Apostelnachfolge basierend, mit Petrus und seinen Nachfolgern an der Spitze, begründet. Eine Hierarchie, die jedoch, wie die Geschichte lehrt, im Laufe ihrer Entwicklung lange Zeit in einem System von Macht und Unterwerfung gipfelte, die heute noch nicht ganz überwunden ist.

Auf der anderen Seite stehen die Vertreter einer synodalen Kirche, d.h. einer Kirche, deren Grundlage die auf Christi Botschaft aufbauende Weggemeinschaft der Gläubigen sowie die beratende und beschließende Versammlung von Bischöfen oder von Klerikern und Laien, letztere im Verständnis vom Priestertum aller Getauften, darstellen.

Eine Gemeinschaft, in der die mit der Führung betrauten Personen, bestimmte Verantwortungskompetenzen innehaben und wahrnehmen, ohne jedoch über den anderen zu stehen oder gar über die anderen zu herrschen, war, so man die entsprechenden Evangelientexte richtig liest, die Absicht Jesu. Eine auf einer verantwortlichen Rangfolge aufbauende brüderliche Gemeinschaft. Eine im ursprünglichen Sinn „heilige“, unter einer „Leitung“ stehenden, lebendige Gemeinschaft (Hierarchie: hierós, árchein).

Eine Gemeinschaft, in der auch Titel zur Hervorhebung bestimmter Aufgaben nicht zu Stolz und Herrschsucht verführen dürfen. In der die „höheren“ Amtsträger bzw. Titelträger keine größere Bedeutung innehaben, als die, Diener Jesu, ihres Herrn, und Brüder aller Getauften zu sein.

Kommentarregeln: Bitte keine beleidigenden oder strafbaren Äußerungen. Seid nett zueinander. Das Leben ist hart genug.

5 Kommentare

  1. Warum so viel reden? Jesus hat uns deutlich gesagt, daß Er und der Vater Eins sind:

    Johannes 14 | Einheitsübersetzung
    Die erste Abschiedsrede. Fortgang und neues Kommen Jesu
    1
    Euer Herz lasse sich nicht verwirren. Glaubt an Gott und glaubt an mich!
    2
    Im Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen. Wenn es nicht so wäre, hätte ich euch dann gesagt: Ich gehe, um einen Platz für euch vorzubereiten?
    3
    Wenn ich gegangen bin und einen Platz für euch vorbereitet habe, komme ich wieder und werde euch zu mir holen, damit auch ihr dort seid, wo ich bin.
    4
    Und wohin ich gehe – den Weg dorthin kennt ihr.
    5
    Thomas sagte zu ihm: Herr, wir wissen nicht, wohin du gehst. Wie können wir dann den Weg kennen?
    6
    Jesus sagte zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich.
    7
    Wenn ihr mich erkannt habt, werdet ihr auch meinen Vater erkennen. Schon jetzt kennt ihr ihn und habt ihn gesehen.
    8
    Philippus sagte zu ihm: Herr, zeig uns den Vater; das genügt uns.
    9
    Jesus sagte zu ihm: Schon so lange bin ich bei euch und du hast mich nicht erkannt, Philippus? Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen. Wie kannst du sagen: Zeig uns den Vater?
    10
    Glaubst du nicht, dass ich im Vater bin und dass der Vater in mir ist? Die Worte, die ich zu euch sage, habe ich nicht aus mir selbst. Der Vater, der in mir bleibt, vollbringt seine Werke.
    11
    Glaubt mir doch, dass ich im Vater bin und dass der Vater in mir ist; wenn nicht, dann glaubt aufgrund eben dieser Werke!
    12
    Amen, amen, ich sage euch: Wer an mich glaubt, wird die Werke, die ich vollbringe, auch vollbringen und er wird noch größere als diese vollbringen, denn ich gehe zum Vater.
    13
    Was immer ihr in meinem Namen erbittet, werde ich tun, damit der Vater im Sohn verherrlicht wird.
    14
    Wenn ihr mich um etwas in meinem Namen bitten werdet, werde ich es tun.
    15
    Wenn ihr mich liebt, werdet ihr meine Gebote halten.

    Und Er hat auch Seine Nachfolge klar festgelegt:
    Der Auftrag an Petrus und sein Ruf in die Nachfolge
    Wenn ihr mich liebt, werdet ihr meine Gebote halten. 21 | Einheitsübersetzung
    Johannes 21 | Einheitsübersetzung
    15
    Als sie gegessen hatten, sagte Jesus zu Simon Petrus: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich mehr als diese? Er antwortete ihm: Ja, Herr, du weißt, dass ich dich liebe. Jesus sagte zu ihm: Weide meine Lämmer!
    16
    Zum zweiten Mal fragte er ihn: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich? Er antwortete ihm: Ja, Herr, du weißt, dass ich dich liebe. Jesus sagte zu ihm: Weide meine Schafe!
    17
    Zum dritten Mal fragte er ihn: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich? Da wurde Petrus traurig, weil Jesus ihn zum dritten Mal gefragt hatte: Liebst du mich? Er gab ihm zur Antwort: Herr, du weißt alles; du weißt, dass ich dich liebe. Jesus sagte zu ihm: Weide meine Schafe!

    Mehr an Worte braucht es nicht, damit ist alles gesagt und geregelt.

  2. Obwohl Mgr Aupetit sehr belesen ist, glaube ich nicht, dass er bei seinem fiktiven Dialog die Kapuzinergruft-Geschichte vor Augen hatte. Falls ja – kam sie ihm wohl wie gerufen u. inspirierte ihn zu seinem Dialog.
    Hierarchie/Leitungspositionen ja – Hierarchie/Beherrschen anderer Menschen nein.
    Alles in Allem: Sie haben offensichtlich weder das Evangelium, noch die Predigt wirklich verstanden.

  3. Die Erzählung ist eine Paraphrasierung des habsburgischen Begräbnisrituals. Der Begräbniszug verlangt Einlaß in die Kapuzinergruft. Der Bruder frägt: ‘Wer begehrt Einlaß’ ? Antwort: ‘Seine k. u. k. Apostolische Majestät’ – ‘Die kenne ich nicht’ – ‘Der Kaiser und König’ – ‘Den kenne ich nicht’ –
    ‘Der arme Sünder Franz Joseph’ Und jetzt wird aufgetan.
    Eine wunderschöne Bekundung christlicher Demut. Aber: der Kaiser hätte sich deswegen zu Lebzeiten nicht von jedem Töpsel mit ‘Franzl’ anreden lassen.

    Hierarchie ist eine Conditio hier auf Erden so wie die Gebundenheit an Raum und Zeit. Dagegen aufzubegehren ist gleich einfältig, wie sich darüber zu beschweren, nicht ubique zu sein. JEDE Gesellschaft ist hierarchisch und jede Utopie von einer Gesellschaft von Gleichen ist Utopie, und nicht einmal eine schöne. Ein Beweis dafür sind die angeblich so egalitären politischen Systeme der Gegenwart, woran wohl hoffentlich spätestens seit der Coronadiktatur niemand mehr glaubt.
    Und ausgerechnet die Kirche soll eine ‘klassenlose’ Gesellschaft sein? Die Kirche war immer hierarchisch strukturiert (wie jede Gesellschaft). Das ändert nichts an der Gotteskindschaft jedes Katholiken, und wäre sein Platz in der Hierarchie noch so bescheiden.
    Paulus ermahnt irgendwo in den Briefen die Sklaven, nicht unter dem Vorwand, daß sie alle Brüder in Christi seien, ihre sozialen Pflichten gegenüber ihren Herren zu vernachlässigen.
    Woher kommt dieser antihierarchische Effekt so vieler Konzilskatholiken? Vom Urchristentum? Ich glaube eher, von der Französischen Revolution…
    Und der ‘Papst’ Franziskus, der sich mit Worten so an den ‘demokratischen’ Zeitgeist anbiedert, ist in Wirklichkeit ein Diktator wie keiner seiner Vorgänger mindestens seit Pius IX. (siehe dazu: katholisches.info/2023/11/11/der-papst-duldet- keine -kritiker).

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