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Weltpolitik mal richtig: China und Rußland – Go, Schach und Halma

Von Hermes

https://www.realclearpolitics.com/articles/2022/03/13/putin_plays_chinese_checkers_in_a_chess_world_147325.html?utm_source=rcp-today&utm_medium=email&utm_campaign=mailchimp-newsletter&mc_cid=6208c3fe8b&mc_eid=655655ae74

(Von Peter Navarro, als Anregung)

Derzeit um die Ukraine spielt Putin Schach. Der Westen spielt Halma, er hat noch nicht einmal die Regeln des Spiels verstanden und meint, es gehe um die Ukraine. Nach sizilianischer Eröffnung spielt er weiter nach Halma-Regeln. Go jedoch ist das komplexeste Spiel, an dem sich die immer größten Computer der Welt am längsten die Zähne ausgebissen haben. Go ist das Spiel der Chinesen.

Und so fällt Rußland mit seinen unerschöpflichen Ressourcen für ´nen Appel und en´ Ei in ihre Hände. Halb zog sie ihn, halb sank er hin …

Rußland hat dem Westen über zwei Jahrzehnte transparente und faire Angebote gemacht, die von den Neoliberalen á la Clinton, Bush, Obama zurückgewiesen wurden. Große Deals wie der um Gas mit China begannen vor Jahren. Sogar Crétins wie die in unseren Abendnachrichten mokierten sich und sagten Deutschland, er begebe sich damit in wachsende Abhängigkeit von China. Vielleicht das erste und letzte Mal, daß stimmte, was sie sagen.

Seit Bidens umstrittener Wahl nimmt dieser Trend rasant zu, durch die Ukraine ist er praktisch zementiert.

Rußland, das größte Land der Erde, kontrolliert die größten Ölreserven und zweitgrößten Kohlereserven der Welt, 40% der Gasvorräte, 20% des Holzes der Welt, etc. pp. bei Alu, Kupfer, Platin … Es ist Hauptlieferant bei wichtigen High Tech-Waffensystemen für China – und wie abhängig ist man von seinem wichtigsten Kunden? Rußland fällt gerade dem Go-Spieler in die Hände. Der muß nicht einmal etwas tun. Er kauft nur und schließt langfristige Verträge zu phantastischen Konditionen.

China hat im vorletzten Jahrzehnt Afrikas Rohstoffe gekauft. Im letzten Jahrzehnt hat es in geringerem Maße Gleiches in Südamerika getan und parallel die Belt and Road Initiative bis nach Piräus und Duisburg, Sri Lanka und Brasilien vorangetrieben. Privat- und völkerrechtlich saubere Verträge, China liefert Idee und Durchführungsgarantie, gebaut wird bis in den Hafen von Sri Lanka, bauen tun Chinesen, die Kredite kommen von Chinesen, das Land zahlt. Bei Zahlungsunfähigkeit geht die gebaute Infrastruktur an die Chinesen. Komplett genial!

Im Verhältnis zu Rußland schaut es etwas anders aus: Beide riesigen Länder teilen die längste Landgrenze der Erde. Sibirien mit seinen gigantischen Ressourcen ist im Prinzip unbewohnt. Beide Länder werden sich wie die EU gegen Ende des Jahrhunderts entvölkern wegen der Reproduktionsraten (dann wird wohl Nigeria das bevölkerungsreichste Land der Erde sein). Über die Staatsgrenze hinweg sind die Bevölkerungen sich sehr ähnlich wie immer schon, bereits jetzt gibt es viele Heiraten und viel Handel. Ganz Sibirien könnte ganz natürlich in chinesische Hände fallen.

Rußland kauft seit einem Jahrzehnt massiv Gold und löst sich vom Dollar, Biden hat ihn nun aus SWIFT geworfen. Rußland bindet sich immer mehr an den Yuan.

Rußland wird so abhängig von China, daß dem bei der Bevölkerungsimplosion zumindest Sibirien einfach in den Schoß fällt. (Natürlich nur als Vasallenstaat, denn China ist Han-China und hatte nie Expansionsabsichten.) Auch für Produkte von der einfachsten Armiermatte bis zur Hightech-Waffe kann es als Hauptkunde schlicht die Konditionen diktieren und bei Nichtgefallen abwarten.

Der Westen spielt Halma und hat schon verloren.

Putin spielt Schach und gewinnt diese Schlacht um die Ukraine, Rußland aber erringt einen Pyrrhus-Sieg.

China spielt Go, hat die Rohstoffe der Welt legal erworben, bekommt weitere geschenkt, und der Westen implodiert und zerlegt sich vor seinen Augen.

Darum geht es wirklich, wenn wir die Ukraine betrachten.

Trends werden gebrochen durch sehr starke Gegen- oder neue Trends.

Die nächste US-Präsidentschaftsperiode wird zeigen, wie stark der neue – und alte – Gegentrend ist. Europa wird ihn nicht einmal verstehen, während es ihm zuschaut.

Für das 22. Jhdt. gibt es nur zwei wesentliche Trend-Labore: China und die USA.

Chinas Zukunft wird in China entschieden. Orwell´sche Überwachung und Einparteienstaat und konfuzianische Werte, purer Kapitalismus und kommunistische Staatswirtschaft, Grauen der Einheitsstadt und ländliche Armut und überwältigende Natur, gebündelt in der urchinesischen Angst vor Zerfall des Einheitsstaates einerseits, tyrannischer Herrschaft andererseits.

Die andere sind die Vereinigten Staaten von Amerika. 1780 vereinigt als föderale Staaten mit nicht einmal einem eigenen Budget für eine Polizeitruppe der völlig machtlosen Oberaufsicht in Washington DC unter George Washington (der regierte mit dem Wort aus seinem Munde, er überzeugte in seiner Selbstlosigkeit), heute losgelassen als Orwell´scher Überwachungsstaat auf dem Weg nach Davos – in ständiger Verletzung von Wort und Geist seiner eigenen Verfassung. Weil dies so ist, wird sich hier entscheiden, ob es eine Zelle der Wiedergeburt eines freien judaeo-graeco-christlichen Abendlandes gibt.

In diesen beiden Laboren, und zwischen ihnen, entscheidet sich im 21. Jhdt. die Richtung für das 22. Jhdt. AD, also Anno Domini.

Der Rest der Welt wird sich irgendwie an ihnen orientieren. Wie heute schon.

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