StartKommunismusHandwerk hat goldenen Boden - jetzt erst recht

Handwerk hat goldenen Boden – jetzt erst recht

Von David G. Cohnen

Bild: Pixabay


Die jährliche Inflationsrate soll bei ca. 7,5 % liegen. In Wirklichkeit dürfte sie jedoch weitaus höher sein. Dies ist auf keinen Fall dem Ukrainekrieg geschuldet.

Ein Freund tauschte 2017 ein Teil seiner Fenster aus. Das gleiche Fenster, welches er in Polen für 230 EUR hätte beziehen können, bestellte er in Deutschland für 430 EUR bei einem Internetanbieter. Bei einem Schreiner aus der Nähe hätte das gleiche Fenster 670 EUR gekostet.
In 2022 verlangt nun der Internetanbieter, für exakt das gleiche Fenster 1040 Euro. Das ist eine Preissteigerung, um das rund 2,4 fache. Die Fenster sind somit mehr als 18,5 % jährlich teurer geworden.

Meine Nachbarin wollte 2020 ihren defekten Heizkessel austauschen. Der Großhändler ihres Heizungsbauers bot ihr an, dies für 2500 EUR in Absprache mit dem Heizungsbauer zu bewerkstelligen. Dies sei möglich, weil nur ein paar Schraubverbindungen gelöst, das Heizgerät demontiert und das neue Gerät, welches exakt mit dem Alten übereinstimmen würde wieder neu montiert und mit den Leitungen verbunden werden müsse.
Das Angebot ihres Heizungsbauers lautete dann aber auf rund 7000 EUR.
Die Nachbarin holte sich andere Angebote ein. Das Ergebnis war 12.000 EUR und 14.500 EUR. Das Gerät wird in den Niederlanden für ca. 1000 EUR verkauft. Ein gleichwertiges Gerät kostet in Deutschland unter 2000 EUR. Die Arbeitszeit für das Aus- und Einbauen der Geräte mit Umänderungen der Leitungen beträgt ca einen Arbeitstag. Bei einem Stundenlohn von 50 EUR würden die Montagekosten für 2 Monteure ungefähr 1000 EUR betragen, jedoch auf keinen Fall mehr als 1500 EUR. Der Austausch des Kessels dürfte also bei wohlwollender Betrachtung nicht mehr als 3500 EUR gekostet haben. Das teuerste Angebot lag aber bei 14500 EUR. Das ist mehr als das 4-fache.

Ein anderer Bekannter zahlte für die Errichtung einer Dachgaube 2000€ bei einem örtlichen Zimmerermeister. Andere Anbieter forderten 5000, 6000 oder sogar 12.500 EUR, mehr als das 6-fachen des bezahlten Betrages.

Die Liste könnte endlos erweitert werden.

Wie Sie sehen, es hat nichts mit dem Ukrainekrieg zu tun. Es liegt nur daran, dass in Deutschland ständig neue Vorschriften und Gesetze gemacht werden, die verwaltet, kontrolliert, für die Formulare ausgefüllt werden müssen, und für die immer mehr Personal eingestellt werden muss, sodass kein Personal übrig ist, um ein Fenster zu fertigen, eine Dachgaube einzubauen und einen Heizkessel zu ersetzen. Weil das so ist, kann der Handwerker bei der Angebotsabgabe pokern und nehmen, was er bekommt, auch wenn es noch so unseriös ist.

Die vorhandene menschliche Arbeitsleistung in Deutschland muss vernünftig eingesetzt werden. Nicht jeder kann und darf studieren und lernen was er will, ohne danach die persönlichen Konsequenzen ziehen zu müssen. Die Gesellschaft kann nicht jeden alimentieren, nur damit dieser sich frei entfalten kann. Wenn es schon keinen Plan gibt, dann sollte die Marktwirtschaft greifen. Es geht aber auch nicht, dass die Regierenden ständig unqualifiziert an der Marktwirtschaft herumfummeln.

Wenn sie die Marktwirtschaft abschaffen wollen, sollen sie doch den Kommunismus einführen. Dann wäre die Volkswirtschaft in Deutschland einzigartig. Der in Deutschland praktizierte Kapitalkommunismus funktioniert nicht. Das können die Chinesen besser.

Die deutschen Politiker – allen voran die Grünen – wollen die ganze Welt retten, nur Deutschland nicht.

Deutschland geht vor die Hunde.

PS: Die neue NRW Landesregierung will nun jährlich 3000 neue Polizeistellen schaffen, das wären in fünf Jahren 15.000 sowie 10.000 neue Lehrerstellen. Würden das alle Bundesländer im gleichen Umfang machen, dann würden innerhalb der nächsten fünf Jahre weitere 115.000 Handwerker in der BRD für Fenster, Dachgauben und Heizkessel fehlen. Welche Handwerker sollen eigentlich die Arbeiten erledigen, die im Rahmen der energetischen Sanierung notwendig werden? Und wer soll das alles bezahlen?

Kommentarregeln: Bitte keine beleidigenden oder strafbaren Äußerungen. Seid nett zueinander. Das Leben ist hart genug.

6 Kommentare

  1. Fuer den Beobachter, der ausserhalb steht, ist diese Abwaertsspirale seit 40 Jahren zu beobachten.
    Man kann theoretisieen, dass es mit der Abschaffung der Aufnahmepruefung fuer hohere Schulen begonnen hat.
    Bis dahin war eine Trennlinie zwischen den Berufsauswahlen fuer junge Menschen vorhanden. Ausnahmen und Sonderfaelle hat es immer gegeben, man erinnere an Einstein, der in der Schule ja vorerst auch nicht zurechtkam.
    Aber grundsaetzlich endeten Realschueler und Volksschueler in anderen Berufsgruppen, als Abiturienten.
    Deutschland wurde um das duale Ausbildungsmodell beneidet.
    Nun hat Deutschland eine hohe Anzahl von Jugendlichen, die einen Handwerksberuf verabscheuen oder geringschaetzen.
    Die Wirbelsaeule der deutschen Wirtschaft sind nicht die Grossbetriebe, sondern der kleine und mittlere Betrieb. Dort kam auch ein geruettelt Mass an Innovation her.
    Wenn dann ein mittlerer Betrieb besonders gut war, enstand ein wildgewordenes Unternehmen mit 3000 Mitarbeitern o Ae. Oder ein mittlerer Betrieb mit Kunden in aller Welt.
    Wo sind die jungen Leute die Feinmechanik machen? Wer studiert noch MINT Faecher? Die ganze Politk- und Medienkamarilla hat ausser der AfD mit Dr Curio im Wesentlichen nur Geschwaetzwissenschaftler, Studienabrecher und Winkeladvokaten vorzuzeigen.
    Sollte man sich wundern, ueber die vollkommen von der Realitaet abgekoppelten technischen Loesungsvorschlaege von Leuten, denen die Gesetze der Thermodynamik vollkommen fremd sind.
    Die Murksel aus der Uckermarck hat eben nicht Physik studiert, sondern Agitation und Propaganda.

    Leute, kauft Kaemme, es kommen lausige Zeiten!

  2. Kopiert vom heutigen Klonovsky:

    „Betrachten wir Deutschland doch einmal mit ‚kapitalistischen Augen’. Wir erkennen ein Land mit einem staatlichen (d. h. sozialistischen) Rentensystem, einem staatlichen Gesundheitswesen, einem staatlichen Bildungswesen, mit staatlich und gewerkschaftlich gefesselten Arbeitsmärkten, einem konfiskatorischen Steuersystem, einer Staatsquote von über 50 Prozent, mit einem erheblich regulierten Wohnungsmarkt, einem massiv subventionierten und regulierten Agrarsektor und einer in einem komplizierten Geflecht zwischen Markt und Staat eingebundenen Energiewirtschaft, mit mindestens Hunderttausend Betrieben in ‚kommunalem Eigentum’ (d.h. Staatseigentum) und einem staatlichen Papiergeldmonopol, ja sogar mit einem Staatsfernsehen samt Zwangsgebühren. Wir erkennen ein Land, in dem fast 40 Prozent der Bevölkerung ganz oder überwiegend von Staatsleistungen lebt und in welchem das gesamte Leben der Bürger von staatlichen Regelungen überwuchert ist. Wer diesen 80-Prozent-Sozialismus als Kapitalismus bezeichnet, muss mit ideologischer Blindheit geschlagen sein. Und wer gar von Turbo- oder Raubtierkapitalismus redet, den muss der Verstand ganz verlassen haben (oder die panische Angst vor dem Machtverlust zu verbalen Veitstänzen getrieben haben).”
    So Roland Baader bereits anno 2005.

    Und seitdem Baader das geschrieben hat, verNEUNfachte die EZB die Geldmenge. Geld ist immer genug da, nur nicht bei denen die arbeiten.

  3. Zweifellos sind das alles überall zu beobachtende Phänmene. Aber es ist für die Regierungspropagandisten doch so einfach, alles auf den – mit Waffenlieferungen ja noch krtäfig angefeuerten .’Ukrainekrieg’ zu schieben. Jetzt droht nach Beschluß der wohl völlig verrückte gewordenen ‘G – 7′ Clowns noch eine weitere Eskalation mit weiteren
    scharfen Strafen’ … Auch das wird natürlich seine Auswirkungen haben.
    (vgl. zu allem auch Link unten)

    Aber die vom Autor beschriebenen Auswirkungen waren in der Tat schon vorher zu spüren, befördert dann natürlich auch noch weiter durch diesen unsäglichen ‘Corona’ -FAKE, mit den unsäglichen , geradezu irren ‘LOckdowns’ wit der massiver Störung der Weltwirtschaft, Unterbrechung der Lieferketten, u.v.m.

    Und Geld, das sie nichjt haben * —- wird zum Fenster hinausgeschmissen als gäbe es kein Morgen ..
    *) sh. dazu Roger Köppel -https://www.pi-news.net/2022/06/weltwoche-daily-g7-meeting-geldausgeben-ohne-ende/ ( ab ca min. 6:00, Anfang vom Golfturnier überspringen, Rest auch recht interessant)

    Auch die ‘E-U’ dSSR war ja zuvor schon ein Monstrum – aber mit der Installation der völlig durchgeknallten vdL. ist dies abartige Konstrukt endgültig zum Tollhaus geworden

Kommentarfunktion ist geschlossen.