Worte zum BEGINN der KARWOCHE
„Es ist nicht weit von den enthusiastischen Rufen, die Palmzweige in Händen, zu dem hasserfüllten Gebrüll des Karfreitags. Eine schwankende, unbeständige (Volks-)Menge, wankelmütige Herzen, menschliche Misere. Der Eifersucht, dem Verrat und der Feigheit ausgeliefert, verehren wir Jesus, der aus Liebe für diese treulosen Leute sein Leben gibt.“
Tweet von Mgr Michel Aupetit, Palmsonntag 2023
Die Worte Erzbischof Aupetits, die er am Palmsonntag in seinem Tweet schreibt, der innerhalb weniger Stunden mehr als 5.000 Mal aufgerufen wurde, stimmen in vielerlei Hinsicht nachdenklich.
Als Michel Aupetit zwei Monate nach seiner Demission als Erzbischof von Paris vom Papst empfangen worden war, der ihm bestätigte, „Opfer der Heuchelei“ gewesen zu sein, zog er eine Verbindung zu den drei oben genannten „Merkmalen der Passion Jesu“, der Passion „unseres Herrn“: der Eifersucht bzw. dem Neid, dem Verrat und der Feigheit.
Charakteristische Merkmale, die Mgr Aupetit in der Tat am eigenen Leib erfuhr – und noch erfährt. Jedoch nicht vorwiegend von den einfachen Gläubigen, von denen ihn unzählige nach wie vor „schrecklich vermissen“ und „lieben“, sondern insbesondere von den Leuten seiner eigenen Zunft, den hehren „Brüdern in Christus.“ Nach wie vor ist er der erbärmlichen Heuchelei und der Feigheit eines großen Teils seiner „Mitbrüder“ ausgeliefert, denen sein Rücktritt als Bischof von Paris offensichtlich nicht genügt. Auch in seinem Fall, nachdem er von ihnen einmal enthusiastisch gefeiert wurde, wie u.a. Videos bei seiner Einführung als Bischof von Nanterre (Großraum Paris) lebendig bezeugen.
Allen seinen Klerikern in Feigheit und Verrat voran schreitet sein Nachfolger, der dauer-süß-lächelnde aktuelle Erzbischof von Paris (auf dessen, an den Haaren herbeigezogene Vermutungen ich hier nicht eingehen möchte). Eines Leisetreters, wie mein Vater, der eine große Menschenkenntnis besaß, solche Leute zu charakterisieren pflegte. Michel Aupetit weiß, wovon er spricht, wenn er die entscheidenden bitteren Merkmale, die Jesu Leidensweg zu Grunde lagen, explizit herausstellt.
Die bitteren Merkmale, die zahlreiche Christen, gerade solche, die sich ohne Wenn und Aber zu Christus bekennen, an ihrem Leib und ihrer Seele erfahren. Und man täusche sich nicht – es sind nicht allein die furchtbaren Massaker, wie sie in vielen muslimischen Ländern und gerade wieder im Kongo an den Christen verübt wurden/werden. Auch Europa, das einst jüdisch-christliche Europa, ist für uns Christen längst kein sicherer Hafen mehr. Im Gegenteil – nicht nur unsere von Dummheit und Kulturlosigkeit strotzenden Politiker, sondern viele Kirchenleute ebnen den radikalen Musulmanen feige und ihre Gläubigen schamlos verratend immer mehr den Weg, den sie für die Anhänger des Islam in Verkennung und Umkehrung der brutalen Realität buchstäblich „mit Palmzweigen“ schmücken… …
Zur wunderbaren Symbolik von Palmbaum und Palmzweigen
Palmen wurden im gesamten Mittelmeerraum von alters her als heilige Bäume verehrt. Sie galten als Sinnbild des Lebens. So zählt der Palmbaum, neben der Menorah und dem Schofar, zu den drei ältesten Symbolen für das Judentum. Es bezieht sich vornehmlich auf Psalm 92,12-13: „Der Gerechte wird sprossen wie der Palmbaum, wie eine Zeder auf dem Libanon wird er emporwachsen. Die gepflanzt sind im Hause Jahwes, die blühen in den Vorhöfen unseres Gottes.“
Darüber hinaus waren Palmen auch das Sinnbild des Sieges; in Israel standen sie vor allem für den siegreichen König und die Unabhängigkeit des jüdischen Volkes.
Mit den begeisterten Jubelrufen für den in Jerusalem einziehenden Jesus von Nazareth und den zu seinen Ehren ausgestreuten Palmzweigen bekundeten seine zahlreichen Anhänger sein Königtum, zollten sie ihm ihre Ehrerbietung. Dem „König der Juden“ (wie es der römische Statthalter Pilatus wenige Tage später an Jesu Kreuz, seinem Marterpfahl, vermerken ließ): „Als am nächsten Tag die große Menge, die aufs Fest gekommen war, hörte, dass Jesus nach Jerusalem kommen werde, nahmen sie Palmzweige und gingen hinaus ihm entgegen und schrien: Hosianna! Gelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn, der König von Israel!“ (Joh. 12,12-13).
Die christliche Kunst zeigt Palmzweige auch in den Händen Verstorbener, so bei der Darstellung von Heiligen, die als Märtyrer den Sieg ihres Glaubens an Christus erlangten (Prozession der jungfräulichen Märtyrinnen in Sant’Apollinare Nuovo in Ravenna). So aber auch auf Epitaphien, den Totengedächtnisbildern, wo sie das Sinnbild für die Errungenschaft des Ewigen Lebens darstellen.