StartFeuilletonDie wunderbarste Rose

Die wunderbarste Rose

Bild von Michaela, at home in Germany • Pixabay

In einem fernen Land lebte einmal ein kleines Mädchen namens Angelina. Sie war erst zehn Jahre alt und hatte ihre Mutter schon früh verloren. Angelinas Vater, ein reicher Kaufmann, kümmerte sich überhaupt nicht um seine Tochter. Er befahl der Amme und dem gesamten Dienstpersonal für Angelina zu sorgen. Später dann bekam ein Hauslehrer den Auftrag, Angelina zu unterrichten und zu erziehen. Gott sei Dank war der Lehrer ein freundlicher, gütiger Mann. Er behandelte Angelina wie seine eigene Tochter und tat alles, um ihr den ständig abwesenden Vater zu ersetzen. Nachdem der Vater seinem Gesinde alle Anweisungen erteilt hatte, ging er wieder auf eine lange Geschäftsreise. Außerdem hätte er viel lieber einen Sohn gehabt, der einmal seine Geschäfte hätte übernehmen sollen. Und da ihm im Laufe der Zeit niemand mehr von Angelina sprach, vergaß er bald, daß er überhaupt eine Tochter hatte.

So lebte Angelina, umsorgt von ihrer lieben Amme und dem Gesinde, in dem großen, prachtvollen Haus ihres Vaters. Das Haus war umgeben von einem parkähnlichen Garten, der zu jeder Jahreszeit von unvergleichlicher Schönheit war. Vom Frühling bis zum späten Herbst blühten hier unzählige Blumen und Sträucher und boten ein Feuerwerk an Farben und Düften. Viele Gärtner pflegten das ganze Jahr über alles, was hier wuchs und blühte. Das Schönste aber war in diesem Garten ein Rosenstrauch, den Angelinas Mutter kurz nach ihrer Hochzeit eigenhändig gepflanzt hatte. Jeden Sommer zur Zeit der Rosenblüte war der Garten erfüllt von dem berauschenden Duft der Rosen. Der Strauch blühte nur ein Mal im Jahr, dann aber überreich und verschwenderisch und seine purpurnen Blüten waren von märchenhafter Schönheit, die es im ganzen Land kein zweites Mal gab. Neben dem Rosenstrauch stand eine kleine Bank. Angelina liebte diesen Platz, denn hier hatte sie immer das Gefühl, ihrer Mutter nahe zu sein. Hier fühlte sie sich immer auf wundersame Weise getröstet. Da der Vater ihr verboten hatte, das Anwesen zu verlassen und mit anderen Kindern zu spielen, fühlte sie sich oft einsam und ausgeschlossen. Als sie eines Tages wieder einmal zum Rosenstrauch eilte, vernahm sie plötzlich die liebevolle Stimme ihrer Mutter. „Komm herein zu mir, mein Kind, und dein Kummer wird vergehen“, sagte sie. Vor Angelinas staunendem Blick teilte sich der Rosenstrauch und bildete eine schmale Öffnung, durch die Angelina mühelos eintreten konnte, wie in ein Gemach. Alle Blüten wandten sich nach innen Angelina zu und alle Dornen nach außen, wie sich Waffen auf einem Festungswall gegen den Feind richten. Von nun an verbrachte Angelina viele Stunden im Rosenstrauch und sprach mit ihrer Mutter. Manchmal kehrte sie erst abends zu ihrer besorgten Amme zurück. So vergingen viele Jahre und Angelina wuchs heran zu einer schönen, jungen Frau.

Als sie zwanzig Jahre alt war, kam ihre treue Amme eines Tages vom Markt zurück und wußte von wundersamen Neuigkeiten. Man erzählte sich, daß der junge Prinz des Landes sich vermählen sollte, aber keine der schönen Prinzessinnen konnte sein Herz berühren. Im ganzen Land nannte ihn jeder nur den Prinz der Rosen, denn er ließ im ganzen Königreich immer neue Rosengärten anpflanzen. Er war der Herrscher über die Rosen. Keine Blume liebte er mehr. Oft ging er auf Reisen, um für seinen Palastgarten immer neue Rosenschönheiten zu suchen. Aber die eine, die einzige, die wunderbarste aller Rosen hatte er noch nicht gefunden. „Wenn ich sie jemals finde, werde ich es sofort wissen“, dachte er bei sich. Dies alles hörte Angelinas Amme. Heimlich schnitt sie den schönsten Rosenzweig ab, wickelte ihn in ein feuchtes Tuch und ließ ihn dem Prinzen überbringen zusammen mit einer Nachricht, wo diese Rose zu finden sei.

Der Prinz war außer sich vor Freude, als er den kostbaren Rosenzweig in seinen Händen hielt. Welche Schönheit ! Welches Wunder ! Welche Pracht ! „Das ist sie, ich habe sie gefunden“, rief der Prinz. Sofort befahl er seinem Gefolge, zum Aufbruch zu rüsten. Der Weg dauerte nur ein paar Stunden und schon bald standen sie vor Angelinas Haus. Der Prinz eilte sofort zum Rosenstrauch und stand wie versteinert da. Alles was er sah, waren Dornen ! Lange, spitze Dornen, die sich wehrhaft gegen ihn richteten. Was war denn das ? Wer wagte es, den Prinzen zum Narren zu halten ? Der Prinz blickte traurig auf die vielen Dornen, als plötzlich eine Frauenstimme zu ihm sprach : „ Seid ihr es, mein Prinz ? Seid ihr gekommen, um zu holen was euch gehört ?“  Der Prinz wußte nun gar nicht mehr wie ihm geschah, trat aber trotzdem näher an den Strauch und erschnupperte einen betörenden Rosenduft. „Ja, ich bin es“, antwortete er. „Ich kam, um die wunderbarste Rose zu finden und nun verbirgt sie sich vor mir. Darf ich dich nicht sehen, du schönste aller Rosen ?“ Aus dem dornigen Strauch erklang Angelinas Lachen. „Du darfst es nicht, mein Prinz. Ich verberge mich hier, weil meine Mutter es mir befahl. Höre, mein Prinz, was meine Mutter mir sagte. Wenn der kommt, der die schönste aller Rosen sucht, sage ihm dieses : Der Strauch wird sich öffnen, wenn du ihn ausgegraben hast, lange und tief gegraben hast. Zur selben Zeit sollst du in deinem Palastgarten ein ebenso tiefes Loch graben lassen. Dann bringe den Strauch hin zu deinem Grund und Boden und senke ihn in dein Erdreich und der Strauch wird sich öffnen und dir die zeigen, die dir bestimmt ist. Vorher aber wirst du sie nicht erblicken. So, Herr, gab mir meine Mutter auf zu sprechen.“  Der Prinz schien gar nicht erstaunt, er fragte : „ Ist deine Mutter bei dir dort drinnen, du Rosengleiche ?“ „Nein, mein Prinz, sie starb und ließ mir diesen Strauch zurück. Bin ich in ihm, höre ich ihre Stimme. Bisher konnte ich ein und aus wann ich wollte, nun aber ………. Werdet ihr graben lassen, mein Prinz ?“ Der Prinz lachte. „Wirf mir nur eine deiner Wunderrosen zu, und ich werde sogleich den Befehl erteilen.“ Da öffnete sich der Rosenstrauch nur einen winzigen Spalt und eine zarte Hand warf eine Rose hindurch. Doch bevor der Prinz auch nur einen Blick hineinwerfen konnte, schloss sich der Strauch wieder. Nur die Rose hielt er in seinen Händen. Und so wie Angelinas Mutter es wünschte, geschah es nun.

Der Prinz befahl, mit dem Graben zu beginnen. Ein großer Wagen wurde gebaut, um Angelina und den Rosenstrauch sicher transportieren zu können, denn keine noch so zarte Wurzel durfte verletzt werden. Die Mutter des Prinzen richtete die Gemächer her für die, die als des Sohnes Braut dort einziehen sollte. Von all dem wußte nur einer nichts : der reiche Kaufmann, Angelinas Vater. Und er erfuhr auch nie etwas davon, denn auf dieser Reise wurde er das Opfer räuberischer Scharen. Nur ein Diener konnte entkommen, um die schlimme Nachricht zu überbringen. So gab es niemanden, der ja oder nein zu sagen gehabt hätte, als endlich der Rosenstrauch ausgegraben war und auf den Wagen verladen wurde. Zum ersten Mal öffnete sich für Angelina das große schmiedeeiserne Tor und sie fuhr hinaus in die Freiheit.

Es war schon ein sehr seltsamer Zug, der sich da in Bewegung setzte. Die Kunde von Angelina und ihrem Prinzen hatte sich im ganzen Land verbreitet. Die Menschen säumten die Straßen und Wege und wußten, daß hier etwas Wunderbares geschah. Der Prinz ritt dicht neben dem Wagen, um seiner Braut nahe zu sein.  Immer wieder stellte er besorgte Fragen und mahnte seine Arbeiter zur Vorsicht. Daß nur jetzt kein Unglück passiert, daß kein Wagenrad bricht oder die Pferde zu schnell laufen. Der Weg schien mühsam und zeitweise nicht ungefährlich . In diesen Stunden vertraute der Prinz all sein Sehnen und Denken Angelina an. War sie so lieblich wie der Rosenduft, der sie umgab ? Es gab Momente, in denen der Prinz sich fragte, ob das alles wirklich geschah oder ob er träumte. „Solche Dinge geschehen doch eigentlich nur in Märchen, die man Kindern erzählt “, dachte er bei sich. Der Weg schien nicht enden zu wollen, doch dann……., endlich, erschienen am Horizont die mächtigen Türme seines Schlosses. Immer näher kamen sie, schon konnte er von weitem die Stimmen seiner Freunde hören. „Langsam, nur langsam“ ,  beschwor der Prinz seine Arbeiter, als der Rosenstrauch vom Wagen gehoben wurde. Und jetzt, eben jetzt, berührten die Wurzeln des Rosenstrauchs die Erde von des Prinzen Heimatgrund. Eben jetzt sank der Strauch tiefer ein, sank weiter, war am Ende der Grube angekommen. Die Grube wurde geschlossen und der Rosenstrauch öffnete sich.

Da stand sie nun, Angelina, die Rosenbraut. Ihr Kleid war über und über mit duftenden Rosenblüten übersät, als ob eine purpurne Wolke sie umgab. Schweigen grüßte diesen wundersamen Anblick. Der Prinz konnte nichts sagen vor lauter Glück. Dieses wundervolle Geschöpf sollte nun sein eigen sein ? Er führte seine Braut in sein Schloß und die Hochzeit wurde gefeiert. Drei Tage lang sollte die Arbeit im ganzen Königreich ruhen, die Menschen sollten teilhaben am Glück des Prinzenpaares.

Noch viele Jahre später erzählte man sich die Geschichte von Angelina, der Rosenbraut. Der Rosenstrauch aber wurde gehegt und gepflegt. Er wuchs und gedieh und blühte jedes Jahr prächtiger und schöner. Die Suche des Prinzen nach der wunderbarsten Rose hatte ein Ende gefunden. Das Leben hatte sie ihm zum Geschenk gemacht.

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Ja, liebe Leser, das war die Geschichte von der Rosenbraut Angelina. Ich hatte sie angedacht als kleine Auszeit für alle vom ganz alltäglichen Wahnsinn.

Heute war ein schöner Sommertag. Auch in meinem Garten blühen die Rosen, daß sich die Zweige biegen. Die große Kletterrose „Laguna“ , eine wahre Himmelsstürmerin, braucht zur Zeit zusätzliche Stützen, damit sie mitsamt ihrer duftenden, purpurnen Blütenlast nicht zusammenbricht. Ähnlich ergeht es der Kletterkünstlerin „Flammentanz“ mit ihren feuerroten, dichten Blütenbüscheln. Völlig außer Rand und Band ist die dänische Bienenweidenrose „Lykkefund“. Inzwischen hat sie zwei Apfelbäume überwuchert. Ihre unzähligen zartgelben Blüten duften nach Honig und sind ein gefundenes Fressen für alles, was da summt und brummt. Eine richtige Angeberin ist in diesem Jahr die schöne Beetrose „Elbflorenz“. Ihre rosaroten, dicht gefüllten Blüten sind fast so groß wie Untertassen und verströmen einen köstlich-exotischen Duft nach Ananas, Mango und Zitrone. Sogar die Wildrosensträucher „Hansa“ blühen noch, obwohl das für diese Jahreszeit eher ungewöhnlich ist. Wegen des eiskalten, nassen Frühjahrs sind sie in diesem Jahr etwas später dran.

Die Sonne ist hinter den Bäumen verschwunden. Langsam kehrt Ruhe ein in meinen Garten, nur ein paar junge Spatzen zanken sich lautstark im Hühnergehege um die letzten Brotkrümel und Körner. Die kühle Abendluft tut allen Pflanzen gut. Jetzt wird es Zeit, sich mit dem Gartenschlauch zu bewaffnen und ihnen eine kalte Dusche zu gönnen. Gönnen auch wir uns hin und wieder eine Atempause von all dem Stress und dem Irrsinn, den andere Menschen für uns inszenieren und den wir gar nicht wollen. Ein Nachmittag mit Freunden bei Kuchen und Kaffee, ein kühles Bierchen zum Feierabend und ein schöner, entspannender Film, ein Abend im Konzert oder in der Oper, eine friedliche Stunde mit einem Lieblingsbuch auf dem Balkon oder einfach ein schöner Spaziergang im Park oder im Wald ………….., es gibt immer noch so viel Schönes für uns alle und wir sollten versuchen, es jeden Tag zu genießen.

Ich wünsche Ihnen allen eine wunderschöne Sommerzeit, liebe Grüße von Doris Mahlberg  

Kommentarregeln: Bitte keine beleidigenden oder strafbaren Äußerungen. Seid nett zueinander. Das Leben ist hart genug.

11 Kommentare

  1. Liebe Doris.
    Das ist eine sehr gefühlvolle Rosen-Liebesgeschichte. Und sie versetzt einen tatsächlich in eine gute alte Zeit zurück.
    Nichtsdestotrotz dürfen wir die Realität nicht ausblenden.
    Aber trotzdem ist ein Verschnauferl davon immer angebracht und willkommen und macht die Situation, in der wir leben, wieder ein wenig weniger schlimm. Denn, in all dem Chaos muß es auch Lichtblicke und Wärmemomente geben, in denen wir wieder neue Energie und Mut sammeln können, um weiter zu machen und durchzuhalten.
    UND DAS WERDEN WIR !
    Danke für Deine Fürsorge in dieser Hinsicht für uns alle.
    Ich wünsche Dir und UNS eine wundervolle Sommerzeit – trotz Wettermanipulationen seit Jahrzehnten.
    Nehmen wir die Prüfungen an, die UNS auferlegt werden – umso besser werden wir sie bestehen.
    Gute Zeit für Dich und Alle

    Gruß Rolf ????

    • Die vier Fragezeichen sollen eigentlich drei Sonnen und eine Rose darstellen.
      Schade! Hier wird das Format verändert
      Denken WIR es UNS 🙂

    • @Rolf

      Mach Dir eine schöne Zeit und vergiß für eine Weile des ganzen Mist, den all die Verbrecher auf uns loslassen. Der Sommer ist so schnell vorbei. Mir fällt jetzt schon auf, daß die Tage wieder kürzer werden. Nur noch ein paar Wochen und der Herbst steht schon wieder vor der Tür. Die ersten Rosenblüten beginnen zu verwelken. Genieße die Zeit, kein Moment kommt jemals wieder. Grüße an dich und alle, Doris.

      • Danke, Doris.
        Du sagst es. Ich sehe es in meinem Garten, indem auch ein wundervoller Rosenstrauch (Durchmesser ca. 1,5 m) steht mit Rosa -bis roten Rosen. Auch sie fangen schon an, die Blüten- Blätter abzuwerfen – zumal der Strauch voll in der Tagessonne steht.
        Wie es so ist in unserem Leben: das Schöne vergeht viel zu schnell. Halten wir es fest in unseren Herzen!
        🙂 Rolf

  2. Danke.
    Balsam für die Seele, in diesen kaputten Zeiten….

    Aber, leider, der Wahnsinn geht immer weiter .
    Gerade jetzt ,im Urlaubszeitraum, wird vieles durch gedückt .
    ::::::::::::::::

    Ministerin offen für landesweiten Islamunterricht

    Vier islamische Verbände sitzen mit der Landesregierung an einem Tisch, um sich auf einen Religionsunterricht in Rheinland-Pfalz zu einigen. Der Unterricht soll dann an den Schulen eingerichtet werden, die konkreten und ausreichenden Bedarf anmelden.

    Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD) spricht sich für einen landesweiten und flächendeckenden Ausbau des islamischen Religionsunterrichts in Rheinland-Pfalz aus. Dieser Unterricht werde bei einer Einigung mit den vier islamischen Verbänden aber nur an den Schulen eingerichtet, die auch tatsächlichen Bedarf für das Angebot anmelden und es dann eine Mindestgröße von acht Kindern und Jugendlichen dafür gibt, sagte die Ministerin der Deutschen Presse-Agentur in Mainz. Grundsätzlich soll sich das Angebot perspektivisch an alle Jahrgangsstufen richten.

    Die vier islamischen Verbände verhandeln derzeit mit der Landesregierung über einen grundlegenden Vertrag in Rheinland-Pfalz. Dabei geht es neben einem islamischen Religionsunterricht um Themen wie die Begräbnisvorschriften, die Seelsorge auch in Gefängnissen, religiöse Feiertage und wie darauf Rücksicht genommen werden sollte sowie die theologische Ausbildung an den Hochschulen….

    mehr hier:

    https://www.welt.de/regionales/rheinland-pfalz-saarland/article246404328/Ministerin-offen-fuer-landesweiten-Islamunterricht.html?cid=kooperation.article.outbrain.desktop.AR_1.welt&obOrigUrl=true&ucid=PbJiPsD7

  3. Liebe Doris, vielen Dank für diese wunderschöne Geschichte. Sie wärmt das Herz und streichelt die Seele. Etwas, dass wir alle in dieser Zeit brauchen, ist die Rückbesinnung auf uns und die schönen Dinge, die es trotz allem noch gibt, wie die Rosen. Auch wir erfreuen uns jeden Tag an unseren Rosen und es scheint, je mehr wir haben, desto mehr wollen wir. Rosen, die Königin der Blumen, sind für alle Anlässe und Stimmungen passend. Ich wünsche Dir eine wundervolle Zeit mit den Rosen. Dieses schrieb Sissi zum Tod Ludwigs Elisabeth von Österreich (1837-1898)
    Du sandtest mir blühende Rosen
    Du sandtest mir blühende ROSEN
    Einst über den lieblichsten See
    mit Zweigen des weißen Jasmines
    gleich duftenden Nachtwinterschnee.

    Doch jüngst erst band ich dir ein Sträußchen
    aus duftendem weißen Jasmin
    sie brachtens wohl über das Wasser
    Sie legten auf
    s Herz es dir hin.

    Drauf wand ich aus blühenden Rosen
    den Kranz von berauschendem Duft
    den trug ich voll Sorgfalt und Liebe
    hinab in die dunkelnde Gruft.

    Dort hab ich Abschied genommen
    und drückte noch leise zum Schluß
    mein unvergesslicher König
    auf deinen Sarg einen Kuß.
    Es scheint, als ob sie nach seinem Tod ihre Liebe zu ihm mit den Rosen zum Ausdruck brachte, weil man mit Rosen alles ausdrücken kann

    • Liebe Heidi, vielen Dank für das schöne Gedicht. Sissi war eine Dichterin und Poetin. Schade, daß ihr Leben so traurig war und auch so tragisch endete. Ludwig und Sissi kannten sich schon aus Kindertagen und hatten viel gemeinsam. Beide waren sehr schwärmerisch veranlagt, lebten in einer dichterischen, poetischen Traumwelt. Niemals hätte man ein junges Mädchen wie Sissi mit einem so starken Drang nach innerer und äußerer Freiheit mit Franz-Josef verheiraten dürfen. Ludwig war fasziniert von Sissi, nannte sie heimlich seine “Taube”. Er reiste ihr nach Bad Kissingen nach, wo Sissi immer zur Kur weilte. Der leidenschaftliche junge König, konnte von der geistreichen Gesellschaft Sissis nicht genug bekommen. Die Geschichte von Sissi und Ludwig war auch eng verknüpft mit der Geschichte Richard Wagners und seiner Cosima von Bülow. Aber nun genug davon, sonst erzähle ich hier schon wieder die nächste Geschichte.

      Übrigens : Ich habe im Frühjahr eine neue Rose gepflanzt. Sie heißt “Moulin Rouge” und hat jetzt ihre ersten 4 prachtvollen dunkelroten Blüten hervor gebracht. Der Duft ist ein bißchen schwach, aber das kann noch werden. Wer einmal der Rose verfällt, kann nie genug von ihr bekommen. Ich freue mich immer darüber, daß es nicht nur mir so geht. Einen schönen Sonntag noch und liebe Grüße ……….

      • Auch wünsche Dir noch einen schönen Abend inmitten Deiner Rosen. Ganz liebe Grüße, natürlich auch an alle anderen, vom platten Ostfriesland.

      • Schau mal, aber wahrscheinlich kennst Du es ja schon.
        ::::::::::::::::

        Im Zeichen der Rose

        Mitten in der kleinen traditionsreichen Bergbaustadt Sangerhausen, auf einem weitläufigen Hügel mit Blick auf die Abraumhalde „Hohe Linde“, liegt unser Europa-Rosarium. Begründet 1903 von engagierten Rosenzüchtern, hat sich das Gelände zu einem vielfältigen, ausgedehnten botanischen Garten entwickelt. Die Rosen stehen dabei natürlich im Mittelpunkt: 8700 Rosenarten und Rosensorten sind hier zu finden, rund 80.000 Rosenstöcke sind es insgesamt. Und auch jenseits des Blütenzaubers zeigt das Rosarium seine Schönheit: Unsere Gehölzsammlung zieht ganzjährig Besucher an und im Rahmen von „Rose trifft Kunst“ hat sich der Park zu einer Freiluft-Galerie für Kunstinteressierte etabliert. Wo so viel Schönes zu sehen ist, wird der Tag zum Ereignis – erst recht für die vielen Paare, die sich im Rosarium das Ja-Wort geben. Der Ort könnte nicht passender sein. ….

        https://www.europa-rosarium.de/de/

      • Jaaaaa, Sangerhausen ist wunderschön. Jeder Rosenliebhaber kennt es. Aber auch in Heidis Heimat in Nord-Deutschland gibt es einen weltbekannten Rosengarten, das zauberhafte Rosarium Uetersen. Dort wachsen ca. 900 Rosensorten, es gibt Rosenkonzerte und ein Rosenfest. Es gibt eine Kletterrose, die nach dem Rosarium Uetersen benannt wurde und auch in meinem Garten wächst.

        Im Bodensee auf der Insel Mainau gibt es ebenfalls einen Rosengarten. Dort feiert man jedes Jahr das Festival “La vie en rose “. Ein weiteres Mekka der Rosenfreunde ist Bad Nauheim/Steinfurth. Dort gibt es viele Rosenzüchter, Rosenhändler und Rosenfelder so weit das Auge reicht. Die meisten Rosen in meinem Garten sind von dort, einige auch von Rosen Kordes in Schleswig-Holstein.

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