StartChristentum, Hoffnung und TranszendenzDas Fest Mariä Himmelfahrt – ein historischer Streifzug

Das Fest Mariä Himmelfahrt – ein historischer Streifzug

Dr. Juliana Bauer

Mariä Himmelfahrt in Santa Maria in Trastevere. Quelle: Sailko, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

Das Fest Mariens Aufnahme in den Himmel, in der katholischen und den orthodoxen Kirchen im Rang eines Hochfestes, wird seit dem Jahr 431 in den Ostkirchen begangen. Es ist das Jahr, in dem die Mutter Jesu auf dem Konzil zu Ephesus als Gottesgebärerin verkündet wurde und seither im Christentum eine besondere, vor allem auch erhabene Stellung einnimmt. In der römisch-katholischen Kirche feiert man das Fest seit dem 7.Jh.; Papst Pius XII. erhob die Glaubensaussage von der „leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel“ 1950 zum Dogma.

Im Volksmund bürgerte sich die Bezeichnung Mariä Himmelfahrt ein. Auf historischen Kalendern kann man am 15. August u.a. den aus mittelalterlichen Texten stammenden Festnamen „unser lieben frawn tag der schidung“ (Unserer Lieben Frauen Tag der Scheidung) lesen, was Marias Scheidung aus dem Erdenleben bedeutet und damit an die Bezeichnung der Ostkirchen erinnert, wo das Fest den Namen „Hochfest des Entschlafens der allheiligen Gottesgebärerin“ trägt.

Im Mittelpunkt dieses Marienfestes steht der Glaube, dass Maria als Mutter Jesu und somit aufgrund dieser unvergleichlichen Verbindung zur Erlösungstat Jesu Christi als „Ersterlöste“ an dessen Auferstehung teilnimmt und die den Menschen gemachte Verheißung einer Zukunft bei Gott, einer Zukunft des Menschen in seiner Ganzheit von Leib und Seele bei Gott, vorwegnimmt. An dieser Stelle verweise ich auf die Predigten zu Mariä Himmelfahrt, in denen der Pariser Bischof Aupetit diese Glaubensüberzeugung in einzigartiger Weise hervorzuheben vermag (siehe: Predigtworte von Mgr Michel Aupetit zu Mariä Himmelfahrt).

Der Glaube an die Aufnahme Mariens lässt sich auf eine Gruppe frühchristlicher legendenartiger Schriften aus dem 4. bis 6.Jh. zurückführen, die, in mehreren Varianten entfaltet und als Transitus Sanctae Mariae (Der Übergang Marias) genannt, meist zu den jüngeren Apokryphen des Neuen Testaments gerechnet werden. Sie beinhalten Erzählungen über das Sterben der Gottesmutter im Beisein der Apostel und im Beisein von Christus und seiner Engel sowie über ihre Aufnahme in den Himmel mit Seele und Leib (am Sterbebett nimmt Christus ihre Seele in Empfang, die auf Bildern meist als Kind in Jesu Arm dargestellt ist, und öffnet nach drei Tagen ihr Grab, um ihren Leib ins Paradies zu tragen, wo er sich wieder mit ihrer Seele vereint).

In Bayern, wo der 15. August ein Feiertag ist, heißt dieser der „Große Frauentag.“ Er leitet die so genannten Frauendreißiger ein, die bis zum 12. bzw. 15. September, dem Fest- und Gedenktag Mariä Namen und Mariä Schmerzen dauern. Während dieser Zeitspanne sammelt man in ländlichen Gebieten Kräuter und Heilpflanzen; in den katholischen Kirchen des deutschsprachigen Raums ist es Brauch, die zu Mariä Himmelfahrt gesammelten zu segnen. Das Brauchtum wird seit Jahrhunderten gepflegt, schon im 14.Jh. wird die „Weihe von Kräuterbuschen“ bezeugt.

Wenn es auch bereits in vorchristlicher Zeit die religiöse Sitte gab, Heilkräuter als Schutz gegen das Böse Göttern zu opfern oder in den Häusern aufzuhängen, erfuhr dieser Brauch im Zusammenhang mit dem Fest von Mariens Aufnahme in den Himmel besondere Bedeutung. So berichtet eine Legende, dass die Jünger Jesu bei der Öffnung von Marias Grab keinen Leichnam fanden, sondern Rosenblüten, Lilien und duftende Heilkräuter.

Den Themen Mariä Entschlafung und Mariä Himmelfahrt widmeten sich zahlreiche Künstler verschiedener Epochen. Vor allem auf Ikonen, aber auch auf Mosaiken stellten Künstler häufig den Tod Mariens dar. Ein berühmtes Apsismosaik von Pietro Cavallini, einem der bedeutendsten römischen Künstler des 13. und beginnenden 14.Jhs., befindet sich in der Basilika S. Maria in Trastevere in Rom, der ältesten Marienkirche der Stadt. Die Aufnahme Mariens in den Himmel veranschaulichte der venezianische Maler Tiziano 1516-18 auf einem Altarbild mit großer Farb- und Ausdruckskraft. Es ist das größte Altarbild Venedigs und befindet sich in der Kirche Santa Maria Gloriosa dei Frari.

https://www.kunst-meditation.it/ikonen2/kjahr-maria-himmelfahrt/

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1 Kommentar

  1. Katholisches ZK macht Front gegen AfD-Mitglieder

    Die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken hält die Lage in Deutschland wegen der AfD für „gefährlich“. Sie will deren Mitglieder die Übernahme von Laien-Ämtern verbieten.

    BERLIN. Die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (Zdk), Irme Stetter-Karp, will AfD-Mitglieder von Laien-Ämtern in der Kirche ausschließen.

    Das sagte sie dem katholischen Online-Magazin Kirche + Leben.

    Auf die Frage, ob AfD-Mitglieder Laien-Ämter in der katholischen Kirche wahrnehmen „dürfen“, antwortete sie mit „Nein“. Stetter-Karp: „Ein aktives Eintreten für die AfD widerspricht den Grundwerten des Christentums.“….

    https://jungefreiheit.de/kultur/gesellschaft/2023/zdk-laien-afd-mitglieder/

    ….Noch Fragen ?

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    Christen in der AfD

    Wer ist ChrAfD?

    Die Christen in der AfD sind Mitglieder der Partei Alternative für Deutschland. Sie haben sich bereits im Sommer 2013 zusammengeschlossen, um innerhalb der AfD die Kräfte zu bündeln und die programmatische Arbeit der AfD im Sinne einer christlichen Fundamentlegung mitzugestalten. Der Bundesvereinigung ChrAfD gehören über 300 Mitglieder an (Stand 01.01.2020), davon sind ca. 35 Prozent katholischer oder orthodoxer Konfession und ca. 65 Prozent evangelischer oder freikirchlicher Konfession. Sprecher Ulrich Oehme aus Chemnitz vertritt die katholischen, Sprecher Joachim Kuhs aus Baden-Baden die evangelischen und freikirchlichen Mitglieder. Dem Bundesvorstand gehören ingesamt 10 Personen an. Sitz des Vereins ist Berlin. Auf Länderebene haben sich sechs Regionalverbände gegründet. Mitglied kann werden, wer als Mitglied der AfD sich zum apostolischen, christlichen Glauben bekennt und die Grundsatzerklärung der ChrAfD unterzeichnet.

    Welche Ziele verfolgt die ChrAfD?

    In einer Online-Klausurtagung am 2. Mai 2020 hat der Vorstand beschlossen, das Leitmotiv eines der Regionalverbände auf Bundesebene zu übernehmen:

    „Die ChrAfD ist ein wesentlicher Bestandteil der AfD, der die Bedeutung der christlichen Wurzeln für ein Leben in Freiheit und Wohlstand betont und damit die politischen Ziele der AfD prägt. Sie setzt sich auf allen Ebenen für einen fairen und würdigen politischen Diskurs ein.“

    An diesem Leitsatz werden unsere Aufgabengebiete und Ziele abgeleitet:

    mehr hier

    https://chrafd.de/index.php/ueber-uns

    …!!

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