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„Der 16. Oktober 1943 – Die große Razzia an den Juden von Rom“

Zum 80. Jahrestag

Vorderansicht der Großen Synagoge. Bild: Livioandronico2013, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Gerade jährte sich die Razzia an den Juden von Rom zum 80. Mal, die Razzia, die die Nazis während ihrer Besetzung Roms brutal durchführten. Der obige, von mir gewählte Titel ist der eines Buchs, das der jüdische Historiker und Journalist Fausto Coen vor nunmehr 30 Jahren schrieb und das ich vor einiger Zeit komplett ins Deutsche übersetzte, jedoch noch nicht veröffentlichte (was aber in meiner Planung liegt). Da sich der Kenntnisstand in einigen Punkten, vor allem aber bezüglich Papst Pius XII. gewandelt hat, werde ich über die Übersetzung hinaus dem Buch ein umfassendes Nachwort beifügen.

Das Zitat meiner Übersetzung der Inhaltsangabe sei hier vorgestellt:

„Die große Razzia im alten Ghetto von Rom begann am 16. Oktober 1943 gegen 5.30 Uhr in der Früh. Mehr als 100 Deutsche, mit Maschinengewehren bewaffnet, umstellten das jüdische Viertel. Gleichzeitig verteilten sich weitere 200 Bewaffnete in allen 26 Zonen, in die das deutsche Kommando die Stadt eingeteilt hatte, auf der Suche nach weiteren Opfern. Als die riesige Säuberungsaktion beendet war, hatten sie 1022 römische Juden festgenommen. Zwei Tage später brachte man sie alle in 18 verplombten Waggons nach Auschwitz. Nach dem Ende des Krieges kehrten 15 der Deportierten zurück: es waren 14 Männer und eine Frau. Die anderen 1006 Menschen kamen, zum großen Teil kurz nach ihrer Ankunft in Auschwitz, in den Gaskammern um. Keines der mehr als 200 Kinder überlebte.“

Vergangene Woche fand an der römischen Universität Gregoriana eine dreitägige Expertenkonferenz statt, die das Thema der Rolle von Papst Pius XII. in der Nazi-Ära behandelte und insbesondere neue Erkenntnisse der mittlerweile zugänglichen Vatikan-Akten in den Blickpunkt nahm. Neue Erkenntnisse – von denen jedoch manche, wie ich schon länger weiß, wiederum keine wirklich neuen waren. So ist aufgrund von bereits erfolgten Recherchen seit einiger Zeit bekannt, dass Pius XII. während der Besatzung und in den Tagen um die Razzia umfangreiche Hilfsmaßnahmen für die Juden Roms in die Wege geleitet hatte. U.a. bot er tausenden von Juden in seiner Sommerresidenz Castelgandolfo von 1943 – 1944 unter höchster Diskretion Schutz (in Rom lebten um die 8000 Juden zurzeit der Nazi-Besatzung, nach dem Krieg waren es etwa 10000, inkl. der Flüchtlinge).

In diesem Kontext erhielt ich, um ein Beispiel zu nennen, von einem langjährigen Forscher zum Thema, die Kopien der Listen aller römischen Klöster, in denen über 4000 verfolgte Juden Zuflucht fanden. Bei einigen dieser aufgeführten Häuser findet sich der Vermerk, dass die jüdischen Menschen dort eigens auf Anweisung des Papstes aufgenommen wurden. Der betreffende Forscher, der bereits eine Reihe von Akten und Dokumenten recherchierte und eine umfangreiche Feldforschung bei jüdischen Bürgern Roms betrieb, stellte die Listen bereits 2017 und 2018 der römischen Öffentlichkeit vor (s.u.). In meiner geplanten Buchpublikation werde ich diese als Anhang anfügen.

Bei den Kontroversen um den damaligen Papst, die offensichtlich auch bei der jüngsten Tagung nicht verstummten, ging es vor allem um das ihm immer wieder vorgeworfene Schweigen zu den Verbrechen an den Juden, aber auch um andere, mit diesem Vorwurf zusammenhängende Beschuldigungen. Diesbezüglich bahne sich nun jedoch nach fortwährender Einsicht in die Aktenlage ein Paradigmenwechsel zu Gunsten des Papstes an – so ein Kirchenhistoriker, der bisher zu seinen scharfen Kritikern zählte.

Zu den umfassenden Hilfsmaßnahmen werde ich nun einen Auszug aus meiner Übersetzung von Fausto Coens Buch zitieren. Diesem stelle ich einen kleinen Auszug zu einem anderen Vorwurf voran, den ein US-Forscher erst im vergangenen Jahr gegen Pius XII. und den Vatikan erhoben hatte. Dieser behauptete, der Vatikan habe nur getauften Juden geholfen. Was sich als falsche Behauptung erweist. Dazu der Auszug meiner Übersetzung. Der Text befindet sich in Kapitel 12 und berichtet über die im Sammellager des Collegio Militare verschleppten Juden, von wo aus sie nach Auschwitz deportiert wurden:

Sonntagfrüh, nach einer minutiösen Durchsuchung der Kennkarten und anderer Dokumente, wurden die Ehepartner und Kinder aus Mischehen frei gelassen, ebenso das nichtjüdische Dienstpersonal sowie ihre nichtjüdischen Mitbewohner, die sich bei der Razzia gerade in den Häusern der Gesuchten befunden hatten. Insgesamt waren es 237 Personen“ (Festgenommene am 16.Oktober: 1259, nach Auschwitz Deportierte 1022).

„Wachsberger (Sohn eines Rabbiners, der fließend Deutsch und Italienisch sprach und als Übersetzer fungieren musste) wurde vor Ort befohlen, die Verhandlungen zu übernehmen und den Befehl des Beamten zu übersetzen:

‚Diejenigen, die keine Juden sind, sollen auf die eine Seite gehen. Falls einer sich darunter befindet, der erklärt, kein Jude zu sein, wird er, sobald die Lüge herauskommt, sofort erschossen‘.

Trotz der schwerwiegenden Drohung gelang es sieben Juden, sich in die Gruppe, die freigelassen wurde, einzuschmuggeln…

Michael Tagliacozzo (Überlebender, aus Rom stammend) fragte sich, warum umgehend die Freilassung der Ehegatten und der Kinder aus den Mischehen genehmigt wurde. Die Nazis hatten in analogen Fällen buchstäblich einen bleiernen Fuß, d.h. sie bewegten sich diesbezüglich kaum. Die einzige Erklärung dafür schien die, dass möglicherweise die Kurie Einspruch erhoben hatte – sie, die sich für die Juden nicht regte, konnte jedoch die konvertierten Juden und die Kinder aus Mischehen nicht ungeschützt lassen. Aber es ging nirgends daraus hervor, dass sich kirchliche Autoritäten eingeschaltet hätten. Es ist wahrscheinlich, dass die Deutschen einem Einspruch zuvorkommen wollten.“

Die Kurie…, „die sich für die Juden nicht regte.“ Dieser Auffassung war man noch vor 30 Jahren. Der Text zeigt anschaulich auf, wie aufgrund von mangelnder Kenntnislage mit Wörtern möglicherweise und wahrscheinlich Vermutungen angestellt und Beschuldigungen ausgesprochen wurden, die nicht verifiziert werden konnten. Auch in weiteren Begründungen werden immer wieder Mutmaßungen angestellt. In dem folgenden, umfassenden Textzitat meiner Übersetzung des Coen-Buches findet sich z.B. auch keinerlei Hinweis darauf, dass in den Klöstern und anderen kirchlichen Häusern, die den Juden Schutz boten, je nach getauften Juden gefragt wurde.

Das große Kapitel 15, in dem Fausto Coen über die Hilfen der Kirche berichtet, sich jedoch vom „Schweigen des Papstes“ überzeugt zeigt, aber auch Spekulationen diesbezüglich anstellt, sei nun auszugsweise vorgestellt:

Die Tragödie des 16.Oktober hatte das vatikanische Ambiente erschüttert. Noch während die Deutschen dabei waren, die Razzia zu vollenden, wurde dem Papst umgehend von einer Augenzeugin, der Prinzessin Enza Pignatelli D’Aragona Cortes, Bericht erstattet. Am selben Tag schrieb Monsignor Alois Hudal, der aus Österreich stammende Rektor der deutschen katholischen Kirche S. Maria dell’Anima, an General Stahel, den Stadtkommandanten, dass jede weitere Verhaftung von Juden in Rom und Umgebung einzustellen sei. Das tat er, um zu vermeiden, dass Papst Pius XII. sich nicht genötigt fände, ‚öffentlich Stellung zu beziehen…‘

Anm.: Zitiert Coen hier eine Aussage Hudals? Wollte dieser damit andeuten, dass es Kräfte im Vatikan gab, die eine öffentliche Stellungnahme Pius‘ XII. unterbinden wollten?

„… Als die Zeit der ‚Verstecke und des Unterschlupfs für diejenigen begann, die entkommen waren,‘ entfaltete die katholische Kirche in vielen ihrer Ausprägungen – den Instituten, Ordensgemeinschaften, Kollegs, durch einzelne Geistliche – im Gegensatz zum Schweigen des Papstes – ein breites Maßnahmenpaket an Hilfen und Schutz für viele römische Juden.

Ob es präzise Bestimmungen von Autoritäten des Vatikans waren, die dieses Hilfswerk anordneten, ist nicht klar, auch wenn jemand bestätigt, dass ‚Papst Pius XII. dem Klerus befohlen habe, seine Häuser für die Juden zu öffnen.‘

Es schien eher, dass es sich um eine spontane und unabhängige Entscheidung einzelner Prälaten und einzelner religiöser Gemeinschaften handelte, die der Heilige Stuhl dann ermutigte. ‚Sie (die Juden) wurden dort mit dessen Zustimmung aufgenommen, nicht aufgrund seiner Aufforderung. Es ermöglichte anderen‘, schreibt Susan Zuccotti (eine amerikanische, ausgesprochen papstkritische Historikerin), ‚große Risiken auf sich zu nehmen…‘ … … …“

Die obige Darlegung des Autors zeigt zwei wichtige Aspekte auf: Zum einen, dass offensichtlich „Gerüchte“ oder vage Kenntnisse über die Unterstützung des Papstes für die Juden im damaligen Rom kursierten, zum anderen auch wieder Coens Unkenntnis der Situation, ja mehr noch: aufgrund seiner damaligen Kenntnisse oder Nicht-Kenntnisse ein ausgeprägtes Misstrauen dem Papst gegenüber… Es sei „nicht klar“, ob der Vatikan und der Papst halfen… Man wollte Pius XII. offenbar keinerlei Hilfen, keinerlei Menschlichkeit zutrauen. Auch operiert Coen wieder vorsichtig mit den Wörtchen „es schien eher…“ und deutet die großen, umfänglichen Hilfen allein als „spontane und unabhängige Entscheidung einzelner Prälaten und einzelner religiöser Gemeinschaften…“ Was auch den Realitäten entsprach. Es gab sie, diese Hilfen von Pfarrern und Ordensleuten.

Nichtsdestoweniger aber auch von Seiten von Pius XII. So wissen wir heute, dass es Nachweise dafür gibt, dass eine Reihe von Klöstern von Papst und Vatikan die Anweisung hatten, keinen Zuflucht Suchenden abzuweisen, insbesondere keine jüdischen Menschen.

„Schwester Filomena und Schwester Luisa waren beide um die zwanzig, als sie am Abend des 16.Oktober eine Gruppe von Personen am Tor ihres Konvents in der Via Garibaldi sahen. Es waren etwa hundert Juden. ‚Es handelte sich um verzweifelte Menschen, … die von zu Hause geflohen waren, wie sie waren, ohne etwas mitzunehmen.‘ Im Konvent befanden sich bereits andere, die (von den Nazis) gesucht wurden… Die zwei Schwestern nahmen auch die Juden auf. Da es permanente Drohungen durch die SS oder die faschistische Miliz gab, Kontrollen auszuführen, hatten die Ordensfrauen ein findiges Alarmsystem, um den Geflüchteten zu ermöglichen, ein sicheres Versteck zu erreichen. Dieses befand sich dort, wo die Kohlen gelagert wurden und wo man nur kriechend hineinkam. ‚Die Menschen, die bei uns Schutz suchten, … waren sehr liebevoll und bemüht, sich auf jede Weise erkenntlich zu zeigen. Wir waren wie eine Familie. Am Schabbat beteten die Juden im Salon … In der Heiligen Nacht des Weihnachtsfestes 1943 bereiteten sie uns eine Überraschung. Als wir anfingen, unsere Choräle zu singen, kamen sie in die Kapelle und reihten sich in unseren Chor ein – sie hatten, ohne, dass wir davon wussten, alle Lieder gelernt. Wir weinten alle vor Ergriffenheit.“

Hier nun die Geschichte von der Spontanhilfe eines Arbeiterpriesters, eines furbacchione, eines Schlaumeiers; es ist eine Überlebensgeschichte, die, trotz der bedrohlichen Lage, mit Humor gespickt ist:

„Don Libero Raganella, der mehrere Jahrzehnte Pfarrer im Arbeiterviertel von San Lorenzo war, wurde am 16.Oktober von der Sperrstunde am Largo Santa Susanna, der nicht weit vom Hauptbahnhof Termini liegt, überrascht. Er begleitete eine Gruppe von Juden aus seinem Viertel, die er am Morgen während der Razzia aufgegriffen hatte, und suchte für sie eine sichere Zuflucht. Man musste sich jedoch beeilen: wenn die Stunde der Ausgangssperre schlug, geriet der, der sich ohne Sondererlaubnis auf der Straße befand, in große Gefahr. Wenige Schritte entfernt lag nur ein Konvent, dort lebten Nonnen in strenger Klausur. Don Raganella jedoch ließ sich nicht entmutigen. Er klopfte. Die Madre Superiora, die Mutter Oberin kam, wollte aber trotz des Beharrens des Pfarrers nichts davon wissen, die Unglücklichen herein zu lassen (dort lag offenbar – noch – keine Anweisung des Papstes vor). In der Gruppe waren nämlich – wie sie beobachtete – nicht nur Frauen, sondern auch Männer. Es war unmöglich, die alte, eiserne Regel zu brechen.

Don Raganella bat sie, er flehte sie an. Doch die Madre Superiora schien unbeweglich. Am Ende aber hatte der Pfarrer eine Eingebung.

Er sagte zu ihr: ‚Madre! Sie müssen die Pforte nicht öffnen. Sie müssen nur den Riegel wegschieben. Die Tür mache dann ich auf. Dann waren es nicht Sie, die die Klausur gebrochen hat, sondern nur ich.‘

Und er schloss mit den Worten: ‚Lieber begehe ich diese Sünde, als dass ich Menschen mitten auf der Straße sterben lasse.‘ So fanden die Verfolgten einen Zufluchtsort…

… … …

Viele fanden Schutz in den Krankenhäusern. In Sankt Bartholomäus, einem Krankenhaus auf der Tiber-Insel wurden bei den „Fatebenefratelli“, den „Barmherzigen Brüdern“ der Franziskaner, an die vierhundert Menschen versteckt. Es waren auch welche im Psychiatrischen Krankenhaus Santa Maria della Pietà untergebracht. … Der Sohn von Luciano Morpurgo, Sergio, wurde von den Salesianern aufgenommen und in den Katakomben von San Callisto versteckt.

Neben der Hilfe der katholischen Kirche darf jene der evangelischen Kirchen verschiedener Bezeichnungen nicht vergessen werden. Im Rahmen ihrer bescheidenen Möglichkeiten ‚boten‘ die evangelischen Kirchen in Italien ‚im Eifer ihres Elans‘ den Verfolgten Hilfe und Schutz.

Laut De Felice waren es über 4000 Juden, denen von Seiten der Kirchen geholfen wurden“

(Renzo de Felice war einer der bedeutendsten Nachkriegshistoriker und Faschismusforscher).

Auszüge aus:

Fausto Coen
Der 16. Oktober 1943. Die große Razzia an den Juden von Rom.
Originaltitel: 16 ottobre 1943. La grande razzia degli ebrei di Roma
Firenze/Florenz, Giuntina, 1993. 2.Auflage 1994, 155 S.
Collana „Schulim Vogelmann“, 38
Übersetzung (Typoscript): Dr. Juliana Bauer
Mit einem Vorwort und Nachwort der Übersetzerin

Die Listen der Klöster, die auf intensiven Recherchen Dominiek Oversteyns, des von mir oben angeführten Forschers basieren, weisen 235 Konvente nach, die 4462 Juden während der Verfolgung durch die Nazis Schutz boten:

Tabella con i 235 conventi
che hanno nascosto gli ebrei durante la persecuzione nazista a Roma
Edizione 3: 10 maggio 2017, © Dominiek Oversteyns

https://de.catholicnewsagency.com/news/9065/experte-raumt-in-neuer-untersuchung-mit-legenden-uber-pius-xii-und-roms-juden-auf

https://fr.aleteia.org/2021/09/13/une-enquete-revele-le-role-actif-de-pie-xii-aupres-des-juifs-pendant-la-seconde-guerre-mondiale/

(Eine Untersuchung offenbart die aktive Rolle von Pius XII. für die Juden während des 2. Weltkriegs)

https://fr.aleteia.org/2018/03/07/inedit-pie-xii-a-cache-des-milliers-de-juifs-a-castel-gandolfo-durant-la-seconde-guerre-mondiale/

(Pius XII. versteckte tausende von Juden in Castelgandolfo während des 2. Weltkriegs)

https://www.vaticannews.va/de/vatikan/news/2023-09/liste-rom-nazis-verfolgte-versteckt-biblicum-kirche-juden.html

(Personenliste von versteckten Juden)

Nachwort

Vor dem Theaterstück über Pius XII. Der Stellvertreter von Rolf Hochhuth, das in West-Berlin am 20. Februar 1963 uraufgeführt wurde und eine „neue Phase des westdeutschen Nachkriegstheaters einleitete“ (Wikipedia), war Pius XII bei vielen jüdischen Überlebenden der Shoa und namhaften Juden wie Pinchas Lapide, dem israelischen Konsul in Mailand während des Pontifikats von Pius XII., ein hochgeschätzter Mann. Lapide schätzte die Rettung der Juden durch die katholische Kirche insgesamt auf etwa 700.000. Für seinen Anteil an diesen Rettungsaktionen bekam Pius ein Dankesschreiben der einstigen israelischen Ministerpräsidentin Golda Meir wie auch von den Führern verschiedener jüdischer Gemeinden, auch aus Italien.

Dann bedurfte es eines fiktionalen Textes eines Rolf Hochhuth, um ein niederschmetterndes historisches Urteil über einen Menschen zu fällen, von dessen historischem und sozialem Wirken er null Ahnung hatte, geschweige denn von seinem Wirken als Christ und Hirte. Es steht überdies nach wie vor die Frage im Raum, inwieweit Hochhuth tatsächlich im Auftrag des sowjetischen Geheimdienstes sein Stück erarbeitet hat, um der von den Kommunisten so gefürchteten katholischen Kirche zu schaden.

Hätte Herr Hochhuth tausenden von Juden monatelang seine Villa zur Verfügung gestellt? Und alle die anderen Kritiker und Schreihälse? Und hätten sie alle ein weit gespanntes, diskretes und für sie selbst hochgefährliches Netz an Hilfen gewoben?

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