StartAPO/68er und KommunismusMord im Mutterleib als Verfassungsrecht. Bald auch in Deutschland?

Mord im Mutterleib als Verfassungsrecht. Bald auch in Deutschland?

Der Körper der Mutter gehört der Mutter. Der Körper des Kindes gehört dem Kind.

Frankreich hebt den Mord am Kind im Mutterleib auf die gleiche Stufe wie die Würde menschlichen Lebens

Der emeritierte Erzbischof von Paris reagierte prompt. Mit scharfen Worten. Am späten Abend des 28.Februar fand sich folgender Tweet auf seinem Account:

Abtreibung in der Verfassung. Die Gewissensklausel für Pflegekräfte wird zurückgewiesen. Das Gesetz, das zum Töten verpflichtet, wird dem Gewissen aufoktroyiert. Frankreich hat den Tiefpunkt erreicht/ist tief unten angekommen. Es ist zu einem totalitären Staat geworden. (Mgr Michel Aupetit, Tweet vom 28. Februar 2024)

Der Erzbischof reagierte auf die mit hoher Stimmenmehrheit erfolgte Abstimmung der Senatoren vom Mittwoch, dem 28. Februar, die die „garantierte Freiheit“ für den freiwilligen Schwangerschaftsabbruch als Verfassungsrecht beschlossen. Das Parlament, war die anschließende Ankündigung Emmanuel Macrons, werde am kommenden Montag zu einer Sitzung in Versailles zusammenkommen, um dann den Beschluss umzusetzen und die („freiwillige“) Abtreibung in die französische Verfassung aufzunehmen und als Recht zu verankern (Aleteia fr, 28.02.2024).

Michel Aupetit war fast der einzige Bischof, der sich umgehend zu Wort meldete. Lediglich am Vorabend der Senatorenabstimmung äußerte sich auch der Erzbischof von Lyon, Mgr Olivier de Germany, unmissverständlich: „Wenn das Gesetz verabschiedet würde, würde Frankreich die gleiche Würde sowohl allen menschlichen Lebens – ein Grundsatz mit Verfassungsrang –, als auch den freien Zugang zur Abtreibung auf die gleiche Ebene stellen. Wie lässt sich ein solcher Widerspruch erklären?“, fragte er.

Am 29.Februar gab dann die Französische Bischofskonferenz eine Erklärung heraus, in der sie wachsweich „ihre Traurigkeit“ ausdrückte. Immerhin monierte sie die Unterlassung des Schutzes von Gewalt ausgesetzten Frauen und Kindern in der Verfassung, wenn auch ebenso samtweich („IVG in der Verfassung: Die Bischöfe Frankreichs drücken ihre Traurigkeit aus, La Croix 1.März 2024). Das Feuer des Gottesgeistes fehlt diesen Herren. Kein Wunder, dass die Politiker immer mehr diabolische Macht über sie gewinnen – man schaue nur den deutschen Schlappschwanz-Klerus an.

An dieser Stelle muss noch ein anderer Aspekt ins Auge gefasst werden, den Michel Aupetit in seinem Tweet, der jedoch kurz gefasst werden musste, für manche wohl unklar ansprach. Einen Aspekt, den er in einem zweiten Tweet nun klärend ergänzte (s f.). In der französischen Verfassung von 2017 garantiert der Artikel L2212-8 (14. Januar 2017) die Gewissensfreiheit von Ärzten und Pflegekräften. Mit der Aufnahme des Rechts zur Abtreibung in die Verfassung erlangt diese eben Verfassungsrecht. Und steht somit, wenn die Gewissensklausel nicht eigens verankert wird – was der Senat ablehnte – über dieser. Das ist der Stand.

In der Folge wird, wenn nicht genügend Abtreibungsärzte zur Verfügung stehen (offenbar gebe es in Frankreich nur um die 3%, die zu Abtreibungen bereit sind), das schön klingende Wörtchen „freiwillig“ ein Ende haben und der Staat in Persona Macrons und seiner Nachfolger und Vasallen für „Tötungs-Spezialisten“ sorgen und die Ärzte zur Abtreibung verdammen. Erzbischof Aupetit sieht hier, gerade auch als Arzt, klar und wird von Pro-Life-Organisationen wie auch von kritischen Politikern in seinen großen Befürchtungen bestätigt (https://www.legifrance.gouv.fr/codes/article_lc/LEGIARTI000033865551/2017-01-14/la dépeche fr). So formulierte er:

Um zu präzisieren. Der Änderungsantrag zur Aufnahme der Gewissensklausel wurde abgelehnt. Nun aber ist die in der Verfassung vorgesehene (Rechts-)Norm höher, als die gesetzlich vorgesehene. Das Risiko ist also sehr real. (Mgr Michel Aupetit, Tweet vom 1. März 2024, Übers.: Juliana Bauer)

Massen von Abtreibungsbefürwortern – ein Tsunami von Hass

Mit seinem Tweet vom 28. Februar stach Michel Aupetit in ein hochaggressives Wespennest. Und innerhalb weniger Stunden „stachen“ die Sich-Angegriffen-Fühlenden in großer Anzahl zu (nach einem Tag waren es mehr als 900): Franzosen und Französinnen aller Couleur! Abtreibungsbefürworter, die sich unter Mgr Aupetits Tweet formieren und die die sich in der Minderzahl befindenden Abtreibungsgegner buchstäblich „überschreien.“

Voller Hass, voller Spott. Auch voller Vulgarität. Jeglichen Anstand, jegliches Maß, ja jegliche Menschlichkeit verlierend. Verbale Angriffe, die leicht in tätliche Angriffe ausarten könnten. Es sind die „Damen“ und die „Herren“, die für sich uneingeschränkte Toleranz und größten Respekt einfordern. Die jede noch so kleine Kritik an ihnen, ihrer Lebensweise, ihrem Verhalten als „Ausschluss und Diskriminierung“ anklagen. Insbesondere bei der Politik, aber auch bei den Kirchen. Und mittlerweile vermehrt – bei ihren Mitmenschen im Alltag.

„Lügner! Armer Hund! Du kotzt uns an! Halt dein Maul! Kümmere dich um deine Messen, hau ab in den Vatikan! Sie hätten wohl lieber die Pädophilie in die Verfassung aufgenommen, Mgr…! Sie sind eine Schande für Ihre Religion!“ Weitere Tweet-Kommentare gegen Mgr Aupetit erspare ich den Lesern dieses Artikels.

Auch allgemeine Angriffe gegen das Christentum fallen auf sowie gegen Religion überhaupt. Immer wieder aber benennen Kommentatoren den sexuellen Kindesmissbrauch durch katholische Priester, teils in drastischen, teils in schlüpfrigen Worten. Und die Ankläger unterscheiden nicht. Sie sehen allein die „Moralkeule“ des zu Wort sich meldenden Bischofs. Sie sehen (oder wissen) auch nicht, dass Erzbischof Aupetit, der sich dem Mord am ungeborenen Kind unnachgiebig entgegenstellt, dafür bekannt ist, dass er Frauen, die er nach einer Abtreibung seelsorgerlich betreute, nie verurteilte.

Rotes Tuch „Kirche“

Die immer wieder formulierten Attacken gegen den Missbrauch hat sich ein Teil der Kirchen-Vertreter jedoch selbst zuzuschreiben. Viele Pfarrer und Bischöfe werden das permanent zu hören bzw. zu lesen bekommen, auch die vielen, die sich nichts zu Schulden kommen ließen/lassen. Die vielen, die als ehrliche und gute Seelsorger engagiert waren/sind. Nur denke ich, dass sie das aushalten müssen. Der in den Kirchen sämtlicher Länder verbreitete Missbrauch, basierend auf Gewalt und Heuchelei, untergrub das Vertrauen zahlreicher Menschen in Kirche und Geistlichkeit, untergrub vielfach jede Glaubwürdigkeit.

Und die 2000-jährige Kirchengeschichte betrachtend ist der Missbrauch unserer Tage kein einzelner übler Tatbestand. Er ist nicht der einzige Tatbestand von Missachtung, Terrorisierung und Zerstörung von Menschen. Nicht der einzige Tatbestand eines kriminellen Klerikalismus, wenn Geistliche in „monströser Verkehrung des Verkündigungsauftrags” (Prof. Großbölting) sowie in “monströser Verkehrung” ihres pastoralen und sakramentalen Auftrags handelten.

Man denke an die maßlose Gewalt, die im Mittelalter vor dem Hintergrund des durchzupeitschenden Pflichtzölibats Priesterfamilien angetan wurde, man denke an die Missachtung, die Ausgrenzung und die Schikanen, denen einst unverheiratete Mütter gerade auch in kirchlichen Gemeinschaften gnadenlos ausgesetzt waren. Sodass manche nur den Ausweg darin sahen, den Weg zur „Engelmacherin“, zu einer Abtreibung vornehmenden Hebamme, zu nehmen.

Die massiven Kritiker der abtreibungsgegnerischen Bischöfe übersehen jedoch eines: ein verantwortungsvoller Priester, aber auch ein mit Verantwortung betrauter Arzt kann nicht schweigen angesichts krimineller Entwicklungen in Politik, Gesellschaft und Kirche. Dazu zählen u.a. die Abtreibung eines Kindes, d.h. die Ermordung des Kindes im Mutterleib, die Euthanasie, d.h. der assistierte Selbstmord alter Menschen, kranker Menschen, behinderter Menschen…

Ich möchte diesen Beitrag noch abrunden mit einem wichtigen Video und mit unterstützenden Predigtworten Erzbischof Aupetits.

Dr. Bernard Nathanson, Der stumme Schrei. The Silent Scream.

Der Film zeigt die Abtreibung eines Babys in der 12. Woche. Dr. Nathanson (1926-2011) war Gynäkologe und Leiter der größten Abtreibungsklinik der USA, er hatte an die 60.000 Abtreibungen vorgenommen. Seit Ende der 70er Jahre setzten bei ihm moralische Zweifel ein; als er eine per Ultraschall aufgenommene Abtreibung sah und die Tötung eines Kindes Schritt für Schritt mitverfolgen konnte, lehnte er Schwangerschaftsabbrüche von da an endgültig ab. 1984 gab er die Filmdokumentation The silent Scream heraus. Darüber hinaus wurde er in einer Lebensschutz-Organisation aktiv, wurde zu einem ihrer glühendsten Verfechter, häufig auch angegriffen, und ließ sich katholisch taufen.

„Die Gabe des Heiligen Geistes“ – die Michel Aupetit besitzt

Mit Blick auf diese maßlosen Hass-Attacken, denen Michel Aupetit nicht so selten auf seinem Twitter-Account ausgesetzt ist, zitiere ich seine Worte aus der letzten Predigt als amtierender Erzbischof von Paris:

„Liebe Freunde, heute Abend gibt uns Gott seine Kraft. Die Kraft, die wir nötig haben, denn ihr wisst, dass der Weg der Christen kein ruhiger, gemütlicher ist… Er ist voller Prüfungen, wie der Herr es uns sagte… Aber durch die Gabe des Geistes, der den Frieden des Herzens bewahrt, der auch die Liebe bewahrt, werden wir fähig, über das Böse, das einer einem will, hinauszublicken…“ 

Kommentarregeln: Bitte keine beleidigenden oder strafbaren Äußerungen. Seid nett zueinander. Das Leben ist hart genug.

5 Kommentare

  1. Nur leider sind es nicht allein heutige Bischöfe, die Christus verraten u. den Menschen Lügen auftischen.
    Wenn man die Tradis u. die reaktionären Katholiken hört, allen voran dieser Bischof Athanasius Schneider u. seine Anhänger, dann war die Kirche vor dem Konzil ja die einzige, große Wahrheit u. die Priester waren ja so heilig… Leider mitnichten.
    Ich habe genug Beiträge über schreckliche, historisch nachweisbare Verfehlungen geschrieben. Und steuerte auch einiges aus Erfahrung bei.

  2. Für einen Christen, egal welche Konfession, absolut sehenswert!
    Ich fand es hoch interessant.
    Zur Info:
    ::::::::::::::::

    In diesem Video werden die Augen geöffnet und der Verstand erleuchtet!!
    Sie schleusen sich ein in Gottes Gemach und nutzen seine Worte, um eine gottlose Welt zu schaffen. Sie sind skrupellos, nutzen jedes Mittel, um die Menschheit zu versklaven. Doch letztendlich sind sie nur dumm und naiv – denn Gott zwingt sie alle in die Knie, besonders mit ihrer Machtbessesenheit, ihrem Hass, ihrem Neid und ihren Intrigen – Sie nutzen dumme und blinde Christen aus – Sie beschuldigen andere für etwas an, was sie selbst treiben. Sie sind scheinheilig und verlogen – Sie dienen nicht Gott, sondern dem Widersacher.
    GOTT IST BARMHERZIGKEIT UND LIEBE – JESUS WÜRDE NIEMALS SO HANDELN WIE DIESE PHARISÄER-

    Öffnet Eure Augen für Gott und der Friede ist mit Euch/uns. Nur Gott allein gegenüber müssen wir gehorsam und demütig sein und wir alle sind seine Apostel, dürfen seine Botschaft weitertragen. Bei Fragen stehen wir Euch gerne zur Verfügung unter:

    (Text Yotube)

    ca 20 min

    Bischöfe/Priester benutzen -skrupellos- Gottes Kirche, predigen Gottes Wort, um dem Satan zu dienen.

    …!!

    • Bezüglich obenstehendem Vortrags-Video
      :::::::::
      Unplanned – Was sie sah, änderte alles
      (DRAMA nach wahren Begebenheiten, ganzer Film Deutsch, Filme)

      INHALTSANGABE:
      Der Film erzählt die wahre Geschichte von Abby Johnson, die acht Jahre Leiterin einer Beratungs- und Abtreibungsklinik war und dann zur überzeugten Menschenrechtsaktivistin wurde. Als Studentin wird Abby zur freien Mitarbeiterin bei “Planned Parenthood”, einem US-amerikanischen Unternehmen, das Schwangerschaftsberatung und Abtreibungen anbietet. In dem festen Glauben, dass es darum geht, Frauen zu beraten und die bestmögliche Lösung für sie zu finden, wird Abby schon bald von “Planned Parenthood” fest angestellt, übernimmt schließlich die Leitung der größten Klinik des Unternehmens und wird einige Jahre später sogar “Mitarbeiterin des Jahres”.
      Doch ein Erlebnis ändert alles: Abby muss bei der Ultraschallkontrolle einer Abtreibung zum ersten Mal assistieren. Plötzlich erkennt sie, was Abtreibung wirklich bedeutet und dass sie unzählige Frauen im Schwangerschaftskonflikt mit Falschinformationen zu einer Abtreibung bewegt hat. (Text youtube)

      ca 108 Min.

  3. Ich habe es auch gelesen – mit großem Schrecken. MLeP war doch immer so gegen Abtreibung. Aber die Europa-Wahlen stehen an, da verkauft man eben seine Seele. Sofern man eine hat!

  4. Und absurderweise hat auch -salve error- ein Teil des RN mit der Chefin an der Spitze dafür gestimmt.

    Es gibt keine guten Parteien, nur schlechte und weniger schlechte. Das Parteiensystem selbst ist das Problem.

Kommentarfunktion ist geschlossen.