Um diese Frage zu beantworten, bedarf es einer großen Glaskugel, die aber vernebelt ist. Putin hat sich verzockt. Aus seinem Blitzsieg ist ein Stellungskrieg geworden – oder ein Abnutzungskrieg, der beide Kontrahenten mehr gekostet hat, als sie ursprünglich gedacht hatten.
Beide Seiten nutzen den Stellungskrieg zum Ersatz des verlorenen Personals und von Waffen und Gerät sowie für eine Umgliederung seiner Kräfte und zu deren Ausbildung an neuer oder instandgesetzter Ausrüstung. Dabei darf die Ruhe für die abgekämpften Truppenteile und deren medizinische Behandlung nicht vergessen werden.
Es wird ein „neuer Krieg“
Der „Sieger“ wird Verhandlungen aus einer Position der Stärke anstreben, um ein vorzeigbares Ergebnis seiner jeweiligen Bevölkerung vorweisen zu können und das Vertrauen, das verloren wurde, wieder herzustellen. Stärken und Schwächen der ersten Monate werden beide Seiten sorgfältig analysieren und umsetzen. Das gilt für eigene Truppen, aber auch für den Feind.
Vorteile eines Stellungskrieges
Ein Stellungskrieg bietet „Freund und Feind“ die Chance, die Verluste der ersten Monate auszugleichen sowie Strategie und Taktik zu überprüfen. Putin – Russland – hat die Anfangskrise versemmelt. Die Führung und die Truppen haben sich der Ukraine gegenüber überschätzt. Die Qualität der Truppen war deutlich schlechter als erwartet. Die Führung auf der taktischen Ebene war schwach. Die Verluste an Menschen und Waffensystemen waren unerwartet hoch.
Putin befahl Generalmajore an die Front, was zum Tod von rd. 8-10 Generälen führte. Die beweglichen Befehlsstellen wurden leichte Opfer der ukrainischen Artillerie und der Kampfdrohnen, da deren Befehlsstellen leicht zu erkennen und gezielt zu bekämpfen waren. Unerfahrene Führer brachten nicht die erhofften Erfolge. Ein Personalkarussel in der Generalität wurde von Putin in den höchsten Kommandostellen in Gang gesetzt sogar bis zum Oberbefehlshaber für Ukraine – ohne erkennbare Erfolge.
Im laufenden Gefecht sind Führungsfehler nicht schnell auszumerzen
Im Stellungskrieg gibt es die Möglichkeit, Führungen auszutauschen und Verluste an Personal und Material auszugleichen. Allerdings hat der Ersatz nicht immer die gewünschte Qualität. Es war auffällig, dass z.B. die Kampfpanzer deutlich älter und waffentechnisch schlechter waren und leichter auszuschalten als moderne Panzer, die eine bessere Panzerung und Bewaffnung haben.
Die „Rettung“ in diesem Chaos war die russische Artillerie, die eine zehnfache Überlegenheit gegenüber der ukrainischen Artillerie hatte. Ihre Reichweite war deutlich weiter als die der ukrainischen Artillerie und auch der ersten „Artilleriegeschütze“ aus dem Westen. So konnten die westlichen Artilleriegeschütze die russischen Geschütze nicht erreichen und nicht zerstören.
Diese russischen Geschütze blieben in der Tiefe ungefährdet
Diese späte Erkenntnis konnten ukrainische Drohnen oder Kampflugzeuge nicht mehr umsetzen. Die russischen Artilleriegeschütze konnten mit dieser Realität ohne Gefahr die ukrainischen Dörfer und Städte in Schutt und Asche bomben – mit massiven Verlusten für die ukrainische Bevölkerung und ihre Infrastruktur. Es bleibt zu hoffen, dass die massive Bombardierung der zivilen Infrastruktur ein Fall für den Internationalen Gerichtshof in Den Haag sein wird.
Die Verluste an Menschen und Waffensystemen halten sich in Grenzen
Die Ukraine und ihre Streitkräfte – hervorragend unterstützt durch eine opferbereite Zivilbevölkerung – verteidigen ihr Land und ihre Angehörigen. Sie fühlen sich im Recht, die Invasoren aus ihrem Vaterland zu vertreiben. Sie werden von der Bevölkerung in der Feindaufklärung und in der Logistik Tag und Nacht unterstützt. Die Bevölkerung schaufelt Gräben – für geschützte Verbindungen und Kampfstellungen. Sie erschwert Orientierung und Kommunikation des Feindes. Sie kämpfen im eigenen Land. Die brutalen Angriffe der russischen Streitkräfte gegen die ukrainische Menschen und deren zivile Infrastruktur stärken ihren Widerstandswillen.
Ein solcher ziviler Widerstand wäre in Deutschland nicht vorstellbar!
Die deutsche Bevölkerung ist durch die russische „hybride Kriegsführung“ psychisch und moralisch angeschlagen. Ob die deutsche Bevölkerung im Laufe eines längeren Krieges in der Lage wäre, einen wirksamen Widerstand zu entwickeln, ist für mich unwahrscheinlich. Besonders die jungen Menschen sind durch die Politik unter Angela Merkel psychisch und moralisch „entwaffnet“ worden. Sie wurden „gepampert“ und von Krisen verschont.
Sie haben den „Frieden“ genossen, selbst Naturkatastrophen wie an der Ahr wurden hingenommen, Die Landespolitik in den betroffenen Bundesländern hat kläglich versagt. Die verantwortlichen politischen Führer sind mit wenigen Ausnahmen noch heute in Amt und Würden. Schuldgefühle sind nicht erkennbar. Eine kritische Analyse des Regierungsversagens im Bund und in zwei betroffenen Bundesländern lässt auf sich warten.
Wer kann einen längeren Krieg gewinnen?
Das wird eher der Seite gelingen, die die richtigen Lehren aus den ersten Kriegsmonaten gezogen und umgesetzt hat. Ein wichtiges Thema ist die Artillerie. Sie war ein wichtiger Faktor auf beiden Seiten. Zahlenmäßig war die russische Artillerie bei der Munition und in der Reichweite der ukrainischen Artillerie deutlich überlegen. Zudem verzögerten sich Ausbildung der „westlichen“ Artillerie und Anmarsch der westlichen Systeme. Kampfdrohnen hatten nicht die Reichweite, um die russischen Stellungen in der Tiefe zu erreichen. Die Luftwaffe der Ukraine hatte keinen erkennbaren Einfluss auf die russische Artillerie im „close air support“, weil sie keine Joint Operations – Zusammenarbeit zwischen Luftstreitkräften – beherrschten.
Die Artillerie wird weiterhin eine wichtige Rolle spielen
Die Ukraine muss die russische Artillerie auch durch „Special Operations“ zum häufigen Stellungswechsel zwingen, weil sich dadurch die Schießzeiten der russischen Artillerie verringern. Eine wichtige Rolle kann auch „Elektronische Kampfführung“ spielen, wenn sie Führungsverbindungen der russischen Artillerie lähmen oder zerstören kann.
Wenn es der russischen Artillerie gelinge sollte, ihre große Überlegenheit zu sichern, wird es der Ukraine sehr schwer fallen, aus dem Stellungskrieg wieder zu begrenzten Überraschungsangriffen fähig und erfolgreich zu sein. Bei allen zahlenmäßigen Vergleichen von Waffen und Gerät wird zu häufig übersehen, dass der Mensch die Entscheidung bringt. Generäle und Offiziere müssen fähig und bereit sein, ihre Untergebenen im Gefecht zu führen.
Unteroffiziere müssen lernen, über Fachkenntnisse und moderne Menschenführung das Gefecht der kleinen Gruppen im Rahmen der Auftragstaktik zu gewinnen. Die Zivilbevölkerung muss den Behauptungs- und Verteidigungswillen der Soldaten stärken – und umgekehrt. Der Kampf im eigenen Land kann so außerordentliche Kräfte freisetzen. So kann David gegen Goliath gewinnen – auch durch überlegene Kampfmoral, Tarnung und Täuschung, aber nicht durch Kriegsverbrechen.
Es wird Zeit, dass wir das ganze Säbelrasseln und Kriegsgedöns hinter uns lassen.
ES IST NICHT UNSER KRIEG!
Wir sollten mal lieber zu den wichtigen deutschen Problemen übergehen, als zu analysieren, wer, wen und wann geschädigt oder überfallen hat und warum.
ES IST NICHT UNSER KRIEG
Aber wir opfern unser gutes Vaterland für Räuberbanden, denen ihre eigene Bevölkerung schnurz egal ist.
Die Ueberschrift ist falsch!
Der Krieg findet zwischen Russland und wem statt?
Eine Art von Verhandlungsfrieden hatte man bereits ausgearbeitet, aber die USA und die Nato haben dies torpediert (Minsk Abkommen).
Es ist der Wertewesten und die Kraefte dahinter, die mittels der korrupten Regierung in der Ukraine mit Russland Krieg fuehren.
Die hier:
Na dann soll die AnnaTrampolena, der ScholzGnom, HarBock und Co. mal tüchtig weiter eskalieren.
die russischen Tschetscheneneinheiten scharen schon mit den Füßen,
sie wollen nämlich auch Berlin säubern.
Die wollen die Kriegstreiber einfangen:
Chechen parliament speaker Magomed Daudov says that first and foremost, Chechen battalions in Ukraine are fighting a jihad to defend Islam.
Daudov says that unless Putin stops them, they will keep going until they reach Berlin. p ic.twitter.com/OnybnLJzbL
— Julia Davis (@JuliaDavisNews) July 5, 2022
https://www.danisch.de/blog/2022/07/11/die-tschetschenen-wollen-bis-berlin
“… Die Zivilbevölkerung muss den Behauptungs- und Verteidigungswillen der Soldaten stärken –”
https://www.anti-spiegel.ru/2022/diese-woche-fahre-ich-wieder-in-den-donbass/
@ZentraleV 2. Juli
Hinweis: Man darf das Wort Befreiung im Zusammenhang mit dem Vorrücken der russischen Truppen nicht in Deutschland verwenden, da es als Billigung des russ. Angriffskrieges strafbar ist. Vielleicht gibt uns die Politik einen Rat, wie wir die Situation für DIESE Bewohner nennen dürfen.
https://www.anti-spiegel.ru/2022/diese-woche-fahre-ich-wieder-in-den-donbass/
Das Einzige, was wirklich gescheitert ist, war der Versuch der Russen, mit etwas Unterstuetzung der Weissrussen, schnell Kiew einzunehmen.
Ansonsten kann man den taeglichen Frontverlauf auf diversen YouTube Kanaelen ansehen, die ihre Infos aus den offiziellen Verlautbarungen der Militaers, sowie aus den Aussagen der lokalen Bevoelkerung auf den sozialen Medien beziehen. Danach haben die Russen eines der beiden Kriegsziele schon erreicht. Ein Oblast ist zu 99% unter russischer Kontrolle. Der andere Oblast zu mind. 50%. Rueckeroberungen der Ukrainer sind minimal und meist nur temporaer. Desweiteren haben die Russen weitgehende Kontrolle ueber den Landkorridor zw. Russland und der Krim.
Das kann ich nicht als Grabenkrieg/Stellungskrieg interpretieren, sondern es ist ein langsames bedachtes Vorruecken der Russen, die ganze Brigaden der Ukrainer vernichtet haben, ohne allzu grosse eigene Verluste. Wie Sie richtig sagen, befestigen die Ukrainer immer wieder ihre Positionen, werden aber durch russische Artillerie so lange beschossen, bis sie dezimiert sind, und/oder sich zurueckziehen muessen.
Es sieht auch so aus, dass die Russen die zerstoerte Infrastruktur fuer den eigenen Nachschub schnell wieder aufbauen bzw. reparieren, waehrend der Nachschub der Ukrainer erst mal aus den USA ankommen muss. Angeblich bauen die Russen in einigen eroberten Grosstaedten schon im Schnellverfahren wieder Haeuser fuer die Bevoelkerung. Ohne eine enorm glueckliche Kriegswende fuer die Ukrainer, bestimmen alleine die Russen, wann der Krieg zu Ende ist.
Ansonsten ist jeder Krieg zu verurteilen, inklusive der politischen Vorgeschichte, die dazu gefuehrt hat.
Gut zusammengefasst.