StartGesellschaftMarsch für das Leben 17.09.2022 in Berlin

Marsch für das Leben 17.09.2022 in Berlin

Noch eine Woche bis zu diesem wichtigen Ereignis

Quelle: Bundesverband Lebensrecht

Mehrfach schon übersetzte ich die Tweets des emeritierten Erzbischofs von Paris, Mgr Michel Aupetit, zum Lebensschutz, der ihm ein großes Anliegen ist. Für den er sich nicht erst als Theologe und Seelsorger, sondern bereits in seiner Zeit als Arzt, permanent starkmachte. Für den Lebensschutz und die Würde des Menschen, als einem „von Gott nach seinem Abbild“ erschaffenen Wesen. Den Schutz des Lebens von der Empfängnis bis zum natürlichen Lebensende.

So schrieb er erst vor wenigen Wochen ein brillantes Plädoyer für das Leben auf Twitter:

„Gegenüber schwerwiegender Probleme oder großer Leiden ist der Tod nie die Lösung – die Euthanasie, die Abtreibung, der assistierte Selbstmord.

Die einzig richtige Antwort ist die, die auf der Seite des Lebens steht, welche mit den unermesslichen Ressourcen zu begleiten ist, die aus dem menschlichen Geist und dem Wohlwollen des Herzens kommen.“

(Michel Aupetit, Tweet vom 19.August)

Mit Blick auf den bevorstehenden „Marsch für das Leben“ am 17.September in Berlin sollen nochmals einige seiner Tweets thematisiert werden, erweitert um zusätzliche ausdrucksstarke, das Leben bejahende Texte.

“La complainte d’un embryon“„Die Klage eines Embryos

Wer will mein Leben zerschneiden wie man einen Ast zersägt? Mein Vater? Meine Mutter? Ein verrückter Hexenmeister in weißem Kittel?

Ich bin (bereits) das, was ich sein werde, nämlich ein Menschenkind. Wie du es schon jetzt bist und wie du es morgen sein wirst.“

(Michel Aupetit, Tweet vom 22.August)

Bild: Lindenbaum Verlag.

Michel Aupetits bewegender Tweet erinnert mich an den persönlichen Bericht eines mir gut bekannten Krankenpflegers, der einmal einer Abtreibung in der Klinik, in der er tätig war, beiwohnte. Nach dieser „furchtbaren Prozedur“, wie er sie nannte, bei der das ungeborene, 12 Wochen alte Kind buchstäblich in Stücke gerissen wurde und man ihn damit beauftragte, die Körperteile zu beseitigen, war ihm sterbenselend. Psychisch wie körperlich. Von jenem Tag an wurde er, ein Gegner des Christentums, zu einem überzeugten Abtreibungs-Gegner.

Siehe dazu auch der 1984 entstandene FIlm „Der stumme Schrei“ von Dr. Bernard Nathanson: https://www.outube.com/watch?v=fZRI0pbsfSs.

Das Video zeigt eine Abtreibung, deren einzelne Schritte der New Yorker Arzt Nathanson, vor dem Hintergrund der Embryonenforschung erklärt. Bernard Nathanson war einst Chef der größten Abtreibungsklinik der USA, seit 1973 wurde er jedoch ein überzeugter Abtreibungs-Gegner und engagierte sich in der US-amerikanischen Lebensrechtsbewegung. Im Zuge seiner Haltung zu Abtreibung und Lebensschutz konvertierte er am 8.Dezember 1996 zur Katholischen Kirche. „Der Film Der stumme Schrei erzeugte in den Vereinigten Staaten eine große Kontroverse um die Rechtmäßigkeit der Abtreibung“ (Wikipedia).

Die Erläuterungen des Gynäkologen Nathanson möchte ich um die Worte Mgr Aupetits ergänzen, die dieser, die wissenschaftlichen Erkenntnisse betonend, einigen Journalisten auf deren Frage nach dem menschlichen Embryo antwortete. Diese fragten ihn während seiner Zeit als Pariser Erzbischof in provokanter Weise, ob er meine, dass der Embryo Leben sei. Aupetits Antwort lautete:

„Das bin nicht ich, der sagt, dass der Embryo Leben ist, sondern die Embryologie. Es genügt, sich den Ultraschall anzusehen. Es sind Lebewesen, die Kinder sind. Das ist unbestreitbar.

Und das neue Gesetz (in Frankreich) wird auch den Weg zum Eugenismus mit der Auswahl der Embryonen ebnen“ (Michel Aupetit, Gigante della fede e spina nel fianco dei laicisti, Tempi.it, 3.Dez. 2021 – Michel Aupetit, Gigant des Glaubens und Stachel im Fleisch der Laizisten,

https://www.tempi.it/francia-michel-aupetit-gigante-fede-spina-nel-fianco-dei-laicisti/).

La complainte de l’embryon

In dem französischen Jugendmagazin Actuailes erschien im Mai 2018 die Trauerklage eines Embryos „La complainte de l’embryon“, geschrieben von einem französischen Priester. Offenbar geht die berührende „Klage“ auf die Begegnung mit einer Frau oder deren Betreuung nach einer Abtreibung zurück. Die „Klage“ unterstreicht u.a. einen Tweet Erzbischof Aupetits, den dieser im März postete:

Viele Frauen sagen mir, dass sie von einem Lebensgefährten oder ihrer Familie gegen ihren Willen zu einer Abtreibung gedrängt wurden… (Michel Aupetit, Tweet vom 17.März)

Auch dürfte der Text des genannten Priesters Mgr Aupetit zu seinem Tweet über die „Klage eines Embryos“ inspiriert haben, den er jedoch, gerade auch mit dem Blick eines Arztes auf die Ermordung des Kindes im Mutterleib, neu, ergreifend und aufwühlend zugleich formulierte.

Daher soll der folgende Text jenes uns unbekannten Priesters über die „Klage des Embryos“ Michel Aupetits Tweet komplettieren.

Die Klage des Embryos

Es ist 5 Jahre her. Ich sehe den Tag noch nicht. Ich bin in der Höhle meiner Mutter, zusammengerollt in der Mitte dessen, der mich trägt. Ich bin winzig, in mir konzentriert sich die ganze Kraft dessen, was ein Mensch werden wird. Ich bin ein Embryo. Der Mann und die Frau, die mich gezeugt haben, mein Vater und meine Mutter, waren vor mir Embryonen. Ein Embryo wird zum Wachsen geschaffen, um ein Mann oder eine Frau zu werden. Wenn ich erwachsen bin, kann ich wiederum Embryonen empfangen. Ich bin ein Glied in der Kette der Existenz.

Mein Leben hängt an einem seidenen Faden, mein Leben hängt an dieser Schnur, die mich mit meiner Mutter verbindet. Durch diese Schnur erhalte ich alles. Wie ein Fisch in einem Aquarium lebe und schwimme ich in einer Flüssigkeit, die mich schützt. Ich bin sicher, zusammengerollt in der Höhle meiner Mutter.

Voll konzentriert, die Augen geschlossen, die Fäuste geballt, entfalte ich mich langsam, Minute für Minute. Nach und nach, fühle ich, höre ich diese Welt, die den Schoß meiner Mutter umgibt. Geheimnisvollerweise wachse ich in diesem geheimen, stillen Raum auf, wo alle Geräusche mich gedämpft erreichen, als würde ich in Baumwolle leben. Ich kann bereits tiefe Töne von hohen Tönen unterscheiden. Es gibt eine Welt da draußen und ich bereite mich darauf vor, sie zu erobern. Ich werde erwachsen, um es herauszufinden.

Aber der Faden meines Lebens ist zu schwach, meine Existenz ist zu geheim, meine Gegenwart ist zu verborgen. Ich kann mich nicht mit geschlossenen Augen und geballten kleinen Fäusten wehren. Ich kann nicht schreien. Ich bin zu klein, ich bin winzig, ich bin nur ein Embryo.

Ich bin da, aber niemand sieht mich. Ich bin hier, aber sie wollen mich nicht. Ich tue niemandem weh, aber sie wollen mein Leben. Ich tue nichts und bin bereits eine Gefahr. Ich bin unschuldig, aber ich bin bereits verurteilt.

Die Welt draußen hat entschieden, dass ich drinnen nicht erwartet wurde, dass ich nicht willkommen war. Ich bin da, drinnen, aber draußen will sich niemand um mich kümmern. Sie wollen mich nichtIch bin winzig, aber ich störe. Ich schreie nicht, ich mache keinen Lärm, ich bewege mich kaum, aber ich bin schon im Weg.

Mein Leben wird drinnen aufhören. Das Draußen ist mir verboten. Sie werden mich eliminieren. Sie werden mich töten. Keine Ahnung warum. Ich habe nicht darum gebeten, ins Dasein zu kommen. Jetzt, wo ich existiere, wollen sie, dass ich ins Nichts zurückkehre. Sie wollen die Verbindung zerreißen. Ich verstehe es nicht. Ich bin nur ein Embryo, das die Welt nicht will. Ich bleibe in der Nacht. 

Ich werde das Licht der Welt nicht erblicken.

Helft mir!

(Père Augustin-Marie, Actuailes Nr. 86 – 30. Mai 2018, https://www.actuailes.fr/la-complainte-de-l-embryon). Übersetzt von Google.

Übersetzung der Texte von Mgr Aupetit: Juliana Bauer

Zum Twitterauftritt Michel Aupetits: https://twitter.com/michelaupetit?lang=de

Kommentarregeln: Bitte keine beleidigenden oder strafbaren Äußerungen. Seid nett zueinander. Das Leben ist hart genug.

2 Kommentare

  1. W I R BRAUCHEN EINEN P E R S P E K T I V W E C H S E L –
    GOTT – FREUND DES LEBENS – TAT es IN DER MENSCHWERDUNG

    BISCHOF DR. RUDOLF VODERHOLZER:
    „Ich appeliere an die gesamte Gesellschaft, daß wir alle die Opferperspektive einnehmen…Wir sind aufgerufen, DENEN EINE STIMME ZU GEBEN, die ihr SELBSTBESTIMMUNGSRECHT über ihre Leiblichkeit und Sexualität noch nicht selbst zum Ausdruck bringen können. SIE BRAUCHEN UNS. …
    UNSER JA ZUM LEBEN ist der Mitvollzug des GÖTTLICHEN JA ZUM LEBEN, ist Antwort auf sein Schöpfungshandeln. …In der jüdisch-christlichen Tradition wird das KIND ALS EIN SEGEN betrachtet, jede Geburt ist ein Beweis, daß GOTT EIN FREUND DES LEBENS ist. …Wir beten mit PSALM 139: „Du, Gott, hast mein Inneres geschaffen, mich gewoben im Schoß meiner Mutter. Ich danke dir, daß Du mich so wunderbar gestaltet hast….“
    Und weiter geht es mit der Vorstellung, daß jedes menschliche Wesen vom ersten Augenblick seines Daseins BEI GOTT ANSEHEN HAT, weil ER auf ihn SCHAUT. …
    Und mit der MENSCHWERDUNG des Sohnes hat der dreifaltige GOTT SELBST DIE PERSPEKTIVE des im MUTTERLEIB HERANWACHSENDEN EINGENOMMEN.“

    https://www.horeb.org/xyz/podcast/impuls/20220906im.mp3

    Weitere Stellungnahmen von ALEXANDRA MARIA LINDER ( Radio Horeb, Podcasts ):

    -Demo für den Lebensschutz: Der Marsch für das Leben in Berlin ( 13 Min ) https://www.horeb.org/xyz/podcast/tagesgespraech/20220907idt.mp3

    -Gedanken für den Tag: Für ALLE Menschen einstehen. (8 Min)
    https://www.horeb.org/xyz/podcast/impuls/20220907im.mp3

    -Der Marsch für das Leben in Berlin. Europa und das Lebensrecht.( 1h 33 Min )
    https://www.horeb.org/xyz/podcast/standp/20220904st.mp3

    „GEH DU FÜR MICH“

    Ohne hier für Spenden/ für eine bestimmte Organisation werben zu wollen –
    die Anregung von einer Bekannten, mit einer Spende z.B. an ALfA e.V. dazu beizutragen, daß vielleicht ein anderer am Marsch für das Leben teilnehmen kann, wenn man selbst verhindert ist, sei doch genannt…

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