„Weh‘ euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr seid wie die übertünchten Gräber, die von außen hübsch scheinen, aber innen sind sie voller Totengebeine und lauter Unrat!“ (Mt 23,27) … „nach ihren Werken aber sollt ihr nicht handeln…“ (Mt 23,3).
Siehe die gesamten Wehrufe Jesu: Mt 23, 1-31. Welche die Wahrheit der ach so frommen Welt überdeutlich benennen. Sie sollten in jedem persönlichen Raum eines jeden Theologen, eines jeden Priesters hängen.
In großen Lettern.
Natürlich machen wir alle Fehler, werden wir alle schuldig. Alle. Aber einem ehrlichen – einem EHRLICHEN – „meine Schuld… meine übergroße Schuld“ muss erkennbar die Umkehr des Herzens folgen. Und damit die Umkehr des Verhaltens den Mitmenschen gegenüber.
„Dass er so lügen konnte“ titelte Domradio, einen französischen Bischof zitierend (21.10.22), nachdem in den letzten zwei Tagen immer mehr Missetaten von einem ihrer, inzwischen pensionierten Amtsbrüder aufgedeckt wurden. Missetaten, die massive sexuelle Belästigungen betreffen und deren der emeritierte Bischof von Créteil schuldig wurde.
„L’hypocrisie est la gangrène de l’#Église. La jalousie, son virus contagieux. La lâcheté, sa déficience immunitaire.
Die Heuchelei ist die Gangrän der Kirche. Die Eifersucht ihr ansteckender Virus. Die Feigheit ihre Immunschwäche.“ Mgr Michel Aupetit, Tweet 17.Februar 2022
„Mehrere französische Bischöfe äußerten sich in einer anonymen Befragung von “La Croix” (online Freitag) empört und entsetzt über die Vorwürfe“, so Domradio, Köln. „Einer sagte, er fühle sich belogen und betrogen. Solche Fälle schadeten nicht nur massiv der Glaubwürdigkeit der Kirche, sondern auch der Botschaft des Evangeliums“ (Domradio, 21.10.22).
„…der Glaubwürdigkeit der Kirche.“ Liebe Kleriker, diese Glaubwürdigkeit ist lange dahin. Seit Jahrhunderten. Einzelne unter euch sind glaubwürdig – aber die sogenannte Kirche als Ganzes? Viele Vertreter der Kirchenhierarchie waren Heuchler, sind Heuchler und – werden es bleiben. Sie begreifen nicht und wollen nicht begreifen. Übrigens: dazu zählen auch Laien, die Über-Frommen. Die den Klerikern nicht selten die Fußsohlen lecken.
Ja, Lüge und Heuchelei schaden vor allem der Botschaft des Evangeliums. Und den Menschen. Sie verraten vor allem Jesus von Nazareth. Ihn selbst. Und seine Botschaft vom Reich Gottes.
Über eines sollten sich Papst und Bischöfe endlich einmal im Klaren sein:
Gott sieht auf das Herz des Menschen (1 Samuel 16,7). Christus sieht auf das Herz des Menschen.
Und – nach ihrem Herzen, dem Inneren ihres Herzens würde Christus seine Priester auswählen…!
Nur danach!