StartChristentum, Hoffnung und TranszendenzDie Botschaft des Weihnachtsfestes ist mehr als stimmungsvoller Winterzauber!

Die Botschaft des Weihnachtsfestes ist mehr als stimmungsvoller Winterzauber!

Himmlisches Jerusalem. Kathedrale aus Kristall. Bild von Sequoia. Quelle: Ascension Glossary

Gastkommentar von Dr. Udo Hildenbrand. In den Wohnungen und Häusern vieler Christen, insbesondere auch in den Gotteshäusern der Christenheit erklingen auch an diesem Weihnachtsfest wieder auf der ganzen Welt erneut weihnachtliche Lieder und Gesänge, oft begleitet von festlicher Instrumentalmusik. Auch Funk und Fernsehen greifen vielfach die weihnachtliche Feststimmung auf, insbesondere in schlichten, volkstümlichen Weisen, auch in stimmungsvoller weihnachtlicher Schlagermusik, ebenso in konzertanten Aufführungen.

Aus einem ganz und gar gewöhnlichen Geschehen, das sich täglich millionenfach vollzieht, nämlich die Geburt eines Kindes, ist in einem Fall vor etwa 2000 Jahren etwas Außergewöhnliches geworden: Ein weltweites Fest – für uns Christen der Beginn unserer Erlösung. Dieses Geschehen berührt jedes Jahr neu die Herzen unzähliger Menschen: Es ist Weihnachten geworden! So erklingen nahezu überall in der Welt Weihnachtslieder in ihren unterschiedlichen melodiösen Stimmungen und Färbungen. Sie besingen die Geburt eines Kindes im armseligen Stall zu Betlehem.

Wie die Menschen Weihnachten feiern und verstehen

Dennoch ist auch dieses wunderschöne Fest der Liebe nicht blauäugig zu sehen. Denn die Menschen verstehen und erleben unter Weihnachten ganz Unterschiedliches und vielfach ist dieses unterschiedliche Verstehen und Erleben auch noch voller Widersprüche. Dabei gab es immer schon auch die strikte Ablehnung der christlichen Weihnachtsbotschaft und ihrer Festfeier.

Neben der eigentlichen christlichen Botschaft, die auch an diesem Weihnachtsfest wieder weltweit viele Menschen zu gottesdienstlicher Gemeinschaft zusammenführt und gläubig bewegt, gibt es auch viele, die nahezu keine Kenntnis mehr haben über die religiöse Bedeutung und den Inhalt dieses christlichen Zentralfestes.

Viele von ihnen sind zwar getauft und haben als Kinder und als Jugendliche am Religionsunterricht teilgenommen. Dennoch zucken sie verlegen mit den Achseln, wenn sie nach dem eigentlichen Sinn und der Bedeutung von Weihnachten gefragt werden. Und wenn sie etwas dazu sagen, ist es oft weit weg vom authentischen christlichen Verständnis des Weihnachtsfestes.

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Photo by MiM326. Pixabay

Für andere ist Weihnachten degeneriert zu einem gefühlsbetonten winterlichen Märchenfest oder dekorativen Lichterfest, verbunden mit schönen, auch wehmütigen Kindheitserinnerungen. Für wieder andere wird die Feier der Geburt Christi zu einem puren Fest der Geschenke oder wird einzig und allein nur noch unter dem kommerziellen Aspekt des finanziellen Höhepunkts beim geschäftlichen Jahresumsatz betrachtet. Wiederum andere sehen in der Weihnachtszeit lediglich eine willkommene Gelegenheit für einen Wellness-, Ski-, Schnee–, Karibik- oder sonstigen Erlebnisurlaub.

Ja, es war damals im Stall zu Betlehem tatsächlich ein ganz und gar gewöhnlicher Vorgang: Ein Mensch wurde geboren. Und doch ist dieses Fest für uns Christen ganz und gar einzigartig. So einzigartig, dass es uns manchmal regelrecht und im wahrsten Sinn des Wortes unglaublich, nicht glaubbar erscheint: Gott, der Schöpfer von Welt und Mensch, wird als Mensch geboren – und dazu noch: nicht in Pracht und Herrlichkeit, sondern in größter Armut in einem armseligen Stall.

Unfassbar, unglaublich! Doch wenn Gott wirklich Gott ist – Schöpfer der Welt und allen Seins – was ist dann für ihn leichter, als selbst Mensch zu werden, wie es nach seinem Heilsplan aus Liebe zu uns Menschen damals in Betlehem tatsächlich geschehen ist?

Gottes Sohn – in einem Stall geboren!

So besingen wir in unseren weihnachtlichen Liedern und Gesängen in oft schlichten Worten dieses eigentlich unbegreifliche Ereignis von der armseligen Menschwerdung Gottes im Stall zu Betlehem, wie in jener Strophe eines bekannten Weihnachtsliedes:

Er kommt aus seines Vaters Schoß und wird ein Kindlein klein, er liegt dort elend, nackt und bloß in einem Krippelein …“(vgl. Kath. Gesangbuch GOTTESLOB, 247,2)

Dieser unendliche, allmächtige Gott, der alles, was ist, die gesamte Schöpfung geschaffen hat,

 „entäußert sich all seiner Gewalt, wird niedrig und gering, und nimmt an eines Knechts Gestalt, der Schöpfer aller Ding“ (ebd. 247,3).

Gott liegt in einer Krippe auf Stroh, verpackt in Windeln. Unfassbar. In eher philosophischer und geheimnisvoller Sprache verkündet der Prolog des Johannesevangeliums dieses Geheimnis der Menschwerdung Gottes: ET VERBUM CARO FAKTUM EST ET HABITAVIT IN NOBIS.

Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt“ (Johannes 1,14).

Gott hat also nicht nur in längst vergangenen Zeiten durch seine Propheten auf „vielerlei Weise“ zu den Menschen gesprochen (vgl. Hebräer 1,1), wodurch er ihm, der Krone seiner Schöpfung (vgl. Genesis 1,26-2,3), seine besondere Nähe zum Ausdruck gebracht hat. Nein! An diesem „ersten Weihnachtsfest“ vor über 2000 Jahren hat sein liebendes Wort im armseligen Stall zu Betlehem unser menschliches Fleisch angenommen. Gott selbst hat in seinem Sohn unsere menschliche Gestalt angenommen: GOTT IST MENSCH GEWORDEN, geboren aus einem Menschen, aus Maria, der Jungfrau. Ja, unfassbar und doch wirklich. So kündet ein zentrales Geheimnis unseres christlichen Glaubens:

Jesus Christus ist Gottes Sohn – ist unser Menschenbruder zugleich.
Jesus Christus ist gottgleich – und ebenso menschengleich.
Das Kind in der Krippe ist wahrer Gott und wahrer Mensch.

Das ist eine wesentlicher, unerschütterlich Teil unseres christlichen Glaubens. Welche Konsequenzen aber ergeben sich daraus? Versuchen wir nach dieser Glaubensaussage die facettenreiche Botschaft, das Geheimnis des Weihnachtsfestes, dessen eigentliche Bedeutung viele Menschen nicht mehr verstehen oder nie kennengelernt haben, in einigen Ansätzen weiter zu entschlüsseln.

Der wunderbarer Tausch

Die erste eigentlich wiederum nicht fassbare Konsequenz aus der Menschwerdung Gottes verbindet sich mit der Aussage vom „Wunderbaren Tausch“, wovon der Priester in einer weihnachtlichen Präfation singt:

Denn einen wunderbaren Tausch hast du vollzogen, dein göttliches Wort wurde ein sterblicher Mensch, und wir sterbliche Menschen empfangen in Christus dein göttliches Leben.“

Welch ein Wunder! Der sterbliche Mensch wird durch die Menschwerdung des Gottessohnes, durch den Tausch seiner Gottheit mit unserer Menschheit, Träger göttlicher Unsterblichkeit.

Die Gottesebenbildlichkeit der Menschen

Die im ersten Buch der Heiligen Schrift, dem Buch Genesis, verkündete Gottesebenbildlichkeit des Menschen – der Mensch ist nach Gottes Bild und Gleichnis geschaffen (vgl. Genesis 1,27) – erfährt in der Geburt des göttlichen Kindes im Stall zu Betlehem ihren Höhepunkt und ihre letzte Vollendung zugleich. Gott selbst wird Mensch und eröffnet den Menschen durch die gläubige Annahme dieses Geheimnisses göttliches, unzerstörbares Leben. Wie existentiell wichtig die Annahme der Weihnachtsbotschaft ist, veranschaulicht der schlesische Theologe, Dichter und Arzt Angelus Silesius (1624-1677):

 „Und wäre Christus tausendmal in Betlehem geboren, und nicht in dir: Du bliebest doch in alle Ewigkeit verloren“.

Welche Konsequenzen ergeben sich weiterhin aus diesem Geschehen der Heiligen Nacht?

Die gleiche Würde aller Menschen

Weil Gott in diesem Kind von Betlehem Mensch geworden ist, sind alle Menschen vor Gott gleich. So wird der Apostel Paulus in der Haltung Jesu und seinen Weisungen entsprechend später sagen:

 „Es gibt weder Juden noch Griechen, weder Mann noch Frau, ihr alle seid einer in Christus“ (Galater 3,28).

Und weil vor Gott alle Menschen gleichwertig sind, die gleiche Würde haben, müssen sie auch untereinander als gleichwertig und mit gleicher Würde ausgestattet und anerkannt werden.

Dass jedoch das Zusammenleben und die gegenseitige Wertschätzung der der Menschen auf der Welt keineswegs überall durch diese Forderung zur gleichen Würde und zur Gleichheit aller Menschen unabhängig von Geschlecht, Rasse und Herkunft bestimmt ist, bleibt eine bedrückende Erfahrung bis auf den heutigen Tag.

Die Welt ist trotz Weihnachten weiter voller Ungleichheit, voller Ungerechtigkeit. In ihr wird die Würde des Menschen vielfach mit Füßen getreten. Ob des Unrechts und der Ungerechtigkeit schreien Menschen in vielerlei Hinsicht und in vielerlei Formen geradezu nach Gerechtigkeit.So muss die weihnachtliche Botschaft, aus der die Würde aller Menschen und so auch der Ruf nach Gerechtigkeit abgeleitet wird, auch heute mit Zielstrebigkeit und Entschiedenheit in die Tat umgesetzt werden.

In Christus ist Gott zum Bruder aller Menschen geworden.

Aus der Menschwerdung Gottes ergibt sich noch eine weitere Konsequenz. Weil Gott Mensch geworden ist, ist er allen Menschen zum Bruder geworden. So sind im menschgewordenen Gottessohn auch alle Menschen untereinander Brüder und Schwestern. Jesus kann somit im Blick auf sich selbst auch sagen:

 „Was ihr einem meiner geringsten Brüder getan habt , das habt ihr mir getan“ (Matthäus 25,40).

Als Brüder und als Schwestern habt ihr alles zu verhindern, was die Forderung nach Geschwisterlichkeit unter den Menschen stört oder verhindert. Wer also gegen seine Menschengeschwister handelt, handelt immer auch gegen Gott.

Christus, der Weltenretter ist da

Aus unseren bisherigen Überlegungen können wir rückschließen auf die Bedeutung des Ereignisses in der Heiligen Nacht für das existentielle Leben eines jeden Einzelnen unter uns sowie auch für das Zusammenleben der Menschen insgesamt weltweit.

Dennoch soll hier noch danach gefragt werden: Warum ist Gott eigentlich Mensch geworden? Eine Antwort können wir wiederum unseren schönen Weihnachtsliedern in vielen Variationen entnehmen. So singen wir:

„Welt ging verloren, Christ ist geboren“ (GOTTESLOB 238,1),
Christ, der Retter ist da“ (ebd., 249,2).
Dieser „… wahr´Mensch und wahrer Gott, hilft uns aus allem Leide, rettet von Sünd und Tod“ (ebd., 243,3).

Das Bekenntnis zum menschgewordenen Gottessohn Jesus Christus verbindet sich für uns Christen zugleich mit dem Bekenntnis: In IHM allein ist alles Heil gegründet, die Erlösung aus alle Bedrängnissen dieser Welt. Wer das ewige Heil, wer Unsterblichkeit und ewiges Leben erlangen will, erlangt es allein durch ihn. Er allein ist das Heil der Welt, das Heil der Menschen (vgl. Apostelgeschichte 4,12).

Die Ehre Gottes und der Friede unter den Menschen

Und noch eine weitere Botschaft dieses Ereignisses der Menschwerdung Gottes kündet die Heilige Nacht. Es ist eine Botschaft, die gleichfalls aus dem liebenden Herzen Gottes kommt. Er lässt sie auf den Feldern Betlehems durch seine Boten, die Engel, verkünden. Es ist eine Doppelbotschaft, die mit dem am Sinai verkündeten Doppelgebot der Gottes- und der Nächstenliebe eng verbunden ist (vgl. Exodus 20,1-21).

In der Weihnacht verkündeten die Engelchöre den Hirten und damit zugleich auch der gesamten Menschheit:

 „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede den Menschen auf Erden“ (Lukas 2,14).

Es ist ein Aufruf an uns Menschen, Gott die Ehre zu geben, d. h. Gott anzuerkennen, sich nach ihm ausrichten, nach seiner Botschaft und nach seinem Willen zu leben, so wie es die Hirten in der Heiligen Nacht getan haben. Sie ließen alles liegen und stehen und eilten hin zu jenem Stall, um vor dem Kind staunend niederzuknien.

Wie anders sähe unsere Welt aus, wenn wir Menschen uns an diese Botschaft der Engel hielten, nämlich Gott die Ehre zu geben, nur vor ihm niederzuknien und zugleich den Frieden schaffen, den Gott als Grundlage für ein menschliches und menschenwürdiges Zusammenleben bestimmt hat, in unserem persönlichen Lebenskreis und im Zusammenleben der Völker.

Eine Botschaft der Freude, nicht der Angst

Ud noch ein Hinweis: Die weihnachtliche Botschaft der Engel auf den Feldern von Betlehem an die Hirten ist eine Botschaft der Freude, keine Botschaft der Furcht und der Angst.

 „Fürchtet euch nicht. Ich verkünde euch eine große Freude“ (Lukas 2,10).

So wird einmal die gesamte Botschaft des menschgewordenen Gottessohnes durch die Geschichte hindurch eine Frohbotschaft – das „Evangelium“ – sein und so auch genannt werden. Es ist die entscheidende Botschaft zugleich gegen alle Ängste der Menschen gerade auch in unserer Zeit.

„Fürchte dich nicht“ u.ä. ist der häufigste Satz in der Bibel, 365 Mal gesprochen. Gleichsam ein ganzes Jahr lang werden wir jeden Tag daran erinnert, dass wir nicht in Angst leben müssen, weil Gott uns nahe sein will.

So denken wir in diesen weihnachtlichen Festtagen immer wieder auch an alle Menschen und beten für sie , die mit und in vielfältigen Ängsten leben müssen. Besonders auch an jene, die in den Kriegsgebieten dieser Welt tagtäglich an Leib und Leben bedroht sowie der Zerstörung und Gewalt in den unterschiedlichsten Formen ausgesetzt sind.

Dass sie in ihren Ängsten immer wieder die Stimme „von oben“ hören: „Fürchtet euch nicht“ und bald auch jene, die endlich den Frieden verkündet, ist gewiss auch unser aller Wunsch.

Weihnachten, das Fest der Liebe und des Schenkens

 „Fest der Liebe“ ist wohl die schönste Bezeichnung für dieses zentrale, so beliebte christliche Glaubensfest. So gründen auch alle hier aufgezeigten theologischen Bedeutungsinhalte dieses Festes auf dem höchsten Wert der christlichen Lehre und Botschaft, auf der Liebe. Alles, was in Betlehem geschah, geschah aus Liebe.

Das Größte aber ist die Liebe“ (1 Korinther 13,13).

Damit aber ist nach christlichem Verständnis nicht in erster Linie oder gar ausschließlich die zwischenmenschliche Liebe, die Nächstenliebe in ihren verschiedensten Formen im Blick, sondern zunächst die Liebe dessen, der die Liebe ist und zugleich der Ursprung jeglicher Liebe zwischen den Menschen sowie zwischen den Menschen und Gott (vgl. 1 Johannes 4,16): nämlich Gott selbst.

Weihnachten, das große Liebesgeschenk Gottes an die Menschheit

Wir Christen glauben also, dass alle Liebe in Gott selbst, dessen Wesen Liebe ist, ihren Ursprung hat und so auch der menschgewordene Gottessohn die fleischgewordene Liebe Gottes ist. So verstehen wir die Geburt Christi als das große Liebesgeschenk Gottes an die Menschheit. Sie ist somit auch gleichsam Erstursache dafür, dass sich Christen an Weihnachten gegenseitig beschenken. Erst danach werden die gegenseitig zugedachten Weihnachtsgeschenke auch zum Ausdruck der zwischenmenschlichen Liebe und Wertschätzung.

Da die Liebe das Größte und Wichtigste ist, muss sich auch die Gemeinschaft der Christen als „Gemeinschaft der Liebe“ verstehen, die ernsthaft versucht, die Liebe zu Gott und gleicherweise zum Nächsten zu leben. Jesus selbst ist dabei der Maßstab der Nächstenliebe. Er fordert alle auf, die sich Christen nennen:

Wie ich Euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben“ (Johannes 13,34).

Die allerschlechteste christliche Welt der besten heidnischen und gottlosen Welt vorgezogen

Doch die 2000-jährige Geschichte des Christentums ist von Anfang an bis zum heutigen Tag alles andere als eine durchgehende „Liebesgeschichte“, auch wenn vieles von dem, was Jesus von den Seinen fordert, in vorbildlicher Weise in der Vergangenheit verwirklicht worden ist sowie auch in unserer Zeit verwirklicht wird.

So verstand und versteht sich die Kirche schon immer als „Kirche der Sünder“, aber auch gleichzeitig als „Gemeinschaft der Heiligen“. Nicht als lebten alle ihre Glieder als Heilige, sondern weil diese dem allein heiligen Gott angehören und der heilige Gott in ihrer Gemeinschaft wirkt und dabei immer auch Vergebung und Versöhnung schenkt.

Trotz erheblichen Versagens und unübersehbarer Schuld, die auch in offiziellen kirchlichen Dokumenten eingestanden werden, dürfte das Christentum im Laufe seiner langen Geschichte eine unvergleichbare positive Wirkkraft auf die Kultur und Zivilisation der Menschheit entfaltet haben. Die von ihr verkündete Botschaft der Liebe, die sogar die Feindesliebe umfasst (vgl. Matthäus 5,44), war und ist dabei die entscheidende geistige Antriebskraft.

Dazu ein Hinweis auf Heinrich Böll (1917-1985), der als einer der bedeutendsten Schriftsteller der Nachkriegszeit gilt und 1972 den Nobelpreis für Literatur erhalten hat. Böll wurde als „Kirchenrebell“ bezeichnet, galt als sehr kirchenkritisch und war (wegen der Kirchensteuer) aus der Katholischen Kirche ausgetreten. Dennoch soll er weiterhin praktizierender Katholik geblieben sein. In seinem 1957 geschriebenen Artikel „Eine Welt ohne Christus“ macht der Schriftsteller die bemerkenswerte Aussage:

„Selbst die allerschlechteste christliche Welt würde ich der besten heidnischen vorziehen, weil es in einer christlichen Welt Raum gibt für die, denen keine heidnische Welt je Raum gab: für Krüppel und Kranke, Alte und Schwache, und mehr noch als Raum gab es für sie: Liebe für die, die der heidnischen wie der gottlosen Welt nutzlos erschienen und erscheinen.“

Himmlisches Jerusalem. Kathedrale aus Kristall. Bild von Sequoia. Quelle: Ascension Glossary

Wünsche zum Weihnachtsfest

Es ist gut, dass es viele wertvolle Traditionen und Brauchtumsformen gibt. So sprechen wir uns auch vor und an Weihnachten gegenseitig gute Wünsche zum Weihnachtsfest und zum neuen Jahr zu. Formuliert sind diese Wünsche in religiös geprägten oder auch in eher weltlichen Formulierungsvariationen.

Diese Wunschtradition darf ich auch hier aufgreifen und allen, die diese Gedanken zum Weihnachtsfest lesen, von Herzen wünschen, dass wir …

? in dieser Weihnachtszeit erfahren dürfen, dass der Glaube an das Wunder der Menschwerdung Gottes in Jesus Christus in uns noch tiefere Wurzeln schlägt,

 ? noch gläubiger und dankbarer ihn als unseren Retter, Heiland und Erlösers erkennen, der uns Befreiung und wahre Freiheit schenkt,

? staunend noch besser verstehen, dass wir sterbliche Menschen durch den wunderbaren, in der Menschwerdung vollzogenen Tausch göttliches, unsterbliches Leben empfangen haben,

? in der Freude unseres Glaubens an Jesus Christus diese Freude auch ausstrahlen als Licht in den Finsternissen des Lebens, in Ängsten und Nöten Stärkung und Zuversicht finden aus dem Glauben an ihn und die Kraft haben, andere aus ihren Ängsten herausführen,

? uns durch nichts und durch niemanden daran hindern lassen, in allem, was wir tun, Gott die Ehre zu geben, ihm die Treue zu halten, sodass er in uns bleibt und wir in ihm,

? uns im Wissen um die gleiche Würde aller Menschen mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln einsetzen für Frieden und Gerechtigkeit unter den Menschen, angefangen in unseren Familien und Gemeinschaften und in unserem unmittelbaren Lebensumfeld,

? auch im kommenden Jahr 2024 die Botschaft und das Geschenk von Weihnachten als „Fest der Liebe“ ausstrahlen können hinein in unseren Lebensalltag.

Der menschgewordene Gottessohn
gebe uns allen dazu seinen Segen.

Kommentarregeln: Bitte keine beleidigenden oder strafbaren Äußerungen. Seid nett zueinander. Das Leben ist hart genug.

2 Kommentare

  1. Ein gesegnetes und friedvolles Weihnachtsfest Euch allen.

    2024 bedeutet ein Schicksalsjahr für das deutsche Volk zu sein.

    Ich wünsche mir von ganzem Herzen, das die Wahrheit dazu dient uns
    alle zu einen. Der Irrsinn in diesen Tagen unseres Seins muß endlich aufhören, damit
    wir eine gesicherte Zukunft aufbauen und mit Stolz unsere Nation verteidigen.

    Friedvolle Grüße

    Artushof

  2. Ein friedliches und schönes Weihnachtsfest wünsche ich Euch allen hier!
    Meinen Dank und Grüße gehen auch an die Bloggmasterin Maria für ihre Arbeit und Mühe hier !
    ::::::::::::::::::
    Video->Arte
    ca 90 Min

    Christus, sakrale TrilogieGeburt

    Raphaël Pichon hat sich die anspruchsvolle Aufgabe gestellt, das Leben Jesu an drei Abenden und in drei Konzerten zu erzählen. Den Auftakt für diese Ode an Bachs musikalisches Genie bilden vor allem Auszüge aus dem wunderbaren “Weihnachtsoratorium“. ….

    https://www.arte.tv/de/videos/107814-001-A/christus-sakrale-trilogie/

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