Wie Herbstlaub fallen alte Freunde von mir ab. Jahrzehntelanges Dulden, Festhalten, Übersehn Mag eines Tages nicht mehr gehn. Der Stengel ruckelt, lockert sich Und eh man sich versieht Fällt ein weitres Blatt Gleitet zu Boden ... weg. Zurück bleibt mein Stamm. Verwundert reibe ich die Augen Schaue gen Himmel Und sehe - befreit von alten Lasten - das Licht. Nackt sollte ich mich fühlen Doch schon kitzeln mich neue Knospen Und kleiden mich in frisches Grün Verheißungsvoll streift der Wind durch mein schimmerndes Gewand. Am Boden verrottet das alte Laub Dumpfer Geruch breitet sich aus Begierig saugen meine Wurzeln die Reste auf Noch grüner wird meine Krone und Blüten platzen auf. Weit strecke ich meine Arme aus Ich wachse weiter Mit jedem Abschied wird es leichter. (Von Ellëulin)
Mit jedem Abschied wird es leichter
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Ein sehr schöner Text. Er regt direkt zum Nachdenken an und lässt mich fühlen, dass der Herbst in mir längst begonnen hat. Herzlichen Dank und patriotische Grüße an Maria und alle hier im Kommentarbereich von Freya
Liebe Freya, schön wieder von Dir zu lesen. Danke für das Kompliment und liebe Grüße von Maria