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Mobiles Klimagerät

Foto von Peggy_Marco, Pixabay.

Für ein mobiles Klimagerät wurden folgende technischen Daten aufgelistet:

  • Kühlleistung 14.000 BTU/h;
  • Heizleistung 2,64 KB;
  • Entfeuchtungsleistung 3,2 l/h;
  • Luftstrom bis max 330 m3/h;
  • Räume bis zu 40 m2;
  • 24 – Stunden – Timer;
  • Fernbedienung;
  • LCD
  • Display;
  • Sleep – Funktion;
  • integriertes WLAN – und
  • Voice Control

Die Mutter eines Freundes war auf diese Anzeige in einem Einzelhandelsprospekt gestoßen. Sie interessierte sich für das Angebot, hat es aber nicht verstanden.

Sie sagte, dass sie mit den Bezeichnungen 14.000 BTU/h, Timer, LCD – Display, Sleep, WLAN, Voice Control, überhaupt nichts anfangen könne.

Sie würde auch das Internet nutzen aber auch dort wäre es auch so, dass sie auf Angebote stoßen würde, die für sie vollkommen unverständlich seien.

Vor kurzem sei ihr Satellitenempfänger defekt gewesen. Sie hätte sich daraufhin in einen Elektronikladen begeben, um sich einen neuen zu besorgen.

Sie habe den Verkäufer gefragt, ob er Satellitenempfänger in seinem Angebot habe. Dieser habe ihr geantwortet, dass sie so etwas nicht führen. Daraufhin habe er gesagt: “Einen Moment mal”. Dann habe er gerufen: “Kevin haben wir auch Satellitenempfänger”? Worauf Kevin antwortete: “Nein haben wir nicht, oder meinst Du Receiver”?

Kommentarregeln: Bitte keine beleidigenden oder strafbaren Äußerungen. Seid nett zueinander. Das Leben ist hart genug.

8 Kommentare

  1. Falls dieses Beispiel echt ist, dann zeigt es die fortschreitende Verblödung der Gesellschaft auf. Nun könnte man argumentieren, dass ja nicht jeder über eine technische Ausbildung und entsprechendes Wissen verfügt und dies deswegen kein Hinweis von Verblödung ist. Das sehe ich aber anders. Wenn man Auto fahren will, dann muss man dies erst mal lernen. Wenn man immer komplexere technische Geräte nutzen will, dann kann man dies nicht mit dem Bildungsgrad von Neandertalern tun. In einer Welt mit komplizierten technischen Geräte gehört technisches Grundverständnis einfach zur Allgemeinbildung. Wer das nicht einsieht und dennoch solche Geräte nutzen will, der muss sich den Vorwurf der Verblödung gefallen lassen. Alternativ kann man ja sein Leben ohne komplizierte Technik führen. Niemand muss solche Geräte nutzen.

    Ich übersetze mal:

    Kühlleistung 14.000 BTU/h; Das entspricht 4103 Watt. Je höher, desto besser. Die Wärmemenge, die zwei Heizlüfter mit je 2000 Watt in einen Raum hineinpumpen, wird von diesem Gerät in etwa aus dem Raum herausgepumpt.

    Heizleistung 2,64 KB; Das soll wohl eher kW als KB heißen und entspricht einem Heizlüfter mit 2600 Watt. Das Gerät scheint man also auch zum Heizen verwenden zu können.

    Entfeuchtungsleistung 3,2 l/h; Je mehr, desto besser. Das ist ein für Kühlgeräte wichtiger Punkt. Luft enthält immer auch Wasser, die Luftfeuchtigkeit. Da die Aufnahmefähigkeit der Luft für Wasser stark von der Lufttemperatur abhängt, wird die Feuchtigkeit immer als relative Feuchtigkeit angegeben. Kühlt man die Luft einfach nur ab, dann steigt die Luftfeuchtigkeit deutlich an, die kühle Luft ist weiterhin unerträglich und man schwitzt eher noch mehr als weniger. Deswegen ist es wichtig einen Teil des Wassers aus der Luft zu entfernen. Das Gerät scheidet pro Stunde 3,2 Liter Wasser ab. Dieses Wasser muss irgendwo hin. Entweder verfügt das Gerät über einen Abwasseranschluss oder es hat einen Sammelbehälter eingebaut, den man immer wieder lehren muss. Nach acht Stunden Betrieb können fast 26 Liter Wasser anfallen. Da muss man womöglich häufig das Wasser ausgießen.

    Luftstrom bis max 330 m3/h; Je mehr, desto besser. Dies ist die Luftmenge, die pro Stunde durch das Gerät fließt und gekühlt und getrocknet wird.

    Räume bis zu 40 m2; 40 m2 entspricht z.B. einem Raum von 4×4 Metern bei 2,5 Meter Deckenhöhe. Bei einem Raum dieser Größe kann man mit dem Gerät ein brauchbares Abkühlungsresultat erreichen. Bei einem größeren Raum hat man einen Kühleffekt nur in der Nähe des Geräts während sich der gesamte Raum nicht durchgreifend abkühlt.

    24 – Stunden – Timer; Man kann vermutlich in einem Zeitraum von 24 Stunden einen Einschalt- sowie einen Ausschaltzeitpunkt vorgeben.

    Fernbedienung; Erklärt sich wohl von selbst-

    LCD-Display; Eine Anzeige, auf der das Gerät irgendwelche Informationen anzeigt.

    Sleep – Funktion; Eine Funktion, bei der das Gerät z.B. nach der Aktivierung eine Stunde lang kühlt und sich dann abschaltet. Man aktiviert sie, wenn man zu Bett geht, kann dann einschlafen und muss sich nicht um die Abschaltung kümmern.

    integriertes WLAN und Voice-Control; Das Gerät hat offenbar einen Comüuter eingebaut, den man per WLAN mit dem Internet verbinden muss um die Sprachsteuerung nutzen zu können. Das Gerät ist dann allerdings ein Spion im Raum. Alles, was man spricht, wird an irgendwen im Internet gesendet und dort gegebenfalls als geräterelevant erkannt und in Form eines Steuerkommandos an das Gerät zurückgesendet.

    • Da hat sich ein Fehler eingeschlichen: “Räume bis zu 40 m2;”

      Dort steht nicht 40 m3 sondern 40 m2. Das entspricht einem quadratischen Raum von etwa 6,3 x 6,3 Metern. Es ergibt allerdings wenig Sinn, die dritte Dimension zu ignorieren. Ein Raum mit 6 m Deckenhöhe wird garantiert nicht zu so gut gekühlt wie einer mit 2,5 m.

    • ob es einem gefällt oder nicht:

      “Technologische Herrschaft hat die sprachliche Herrschaft zur Folge. Das macht Englisch zur unvermeidlichen Lingua franca …”

      Sprachspiele: Unser Deutsch

      Snooker
      Dieser britische Billardsport hat seit kurzer Zeit das Fernsehen erobert. Zahlreiche Kameras verfolgen die beiden Spieler, ihre Stöße, das Einlaufen der Bälle in die Taschen und zeigen dazwischen immer wieder das Gesamtbild der roten und farbigen Kugeln auf dem Tisch. Die Kommentare, die der begnadete Snooker-Fachmann Rolf Kalb gibt, erläutern das aktuelle Spiel und geben am Rande (für die Neueinsteiger) Erläuterungen zur Sache. Dabei werden alle für das Spielgeschehen relevanten Snooker-Begriffe verwendet und erklärt. So lernt man Snooker im Fluge verstehen.

      Nehmen wir dies als Beispiel für eine charakteristische Situation, in der Lehnwörter in eine Sprache übernommen werden. Die Welt hat von Fußball bis Tennis schon viele in England beheimatete Sportarten kennengelernt und mit ihnen auch deren Terminologie. Ursprünglich spielte man auch in Deutschland aufs Goal und hielt das Racket, erst die systematische Verdeutschungswelle im Kaiserreich, angetrieben vom Allgemeinen Deutschen Sprachverein, hat die meisten Anglizismen der Sportsprache ersetzt.

      Beim Snooker können wir hautnah erleben, wie und warum Lehnwörter aufgenommen werden. Billard war ja bis zum 2. Weltkrieg auch in Deutschland populär, deshalb gibt es bereits viele Fachwörter für Tisch, Bande, Taschen, Queue, Pomeranze usw. Hinzukommt nun die Snooker- Spezialterminologie. Wir lernen, was ein Break ist (die ununterbrochene Spielphase eines der beiden Spieler), ein Century Break (mit 100 Punkten), eine Total Clearence (alle Kugeln gelocht), speziell die Safety, ein Stoß ohne Lochabsicht, ein Verstecken eines Balles, damit der Gegner nur riskant weiterspielen kann. Der Schiedsrichter legt die farbigen Bälle auf die Spots, die festgelegten Punkte auf dem Tisch. Ein Turnier ist in Sessions eingeteilt, Spielabschnitte mit Pausen dazwischen, jede Session hat mehrere Frames, einzelne Spiele.

      Genug der Beispiele. Wir sehen, wie die schon bekannte Billard-Terminologie ergänzt wird um Fachwörter für die spezifischen Regeln und Besonderheiten des Snooker. Ein (weißer) Spielball, 15 rote und 7 farbige Bälle (schwarz, pink, blau, braun, grün, gelb für 7-2 Punkte) sind das Spielmaterial. Im Nu hat man sich als Zuschauer diese Wörter angeeignet – eben weil Wort und Sache in Kommentar und Bild vorgeführt werden. Auch die Aussprache wird mitgeliefert. Dass das doppelte oo wie /u:/ gesprochen wird, kennen wir ja bereits aus dem Pool und dem Boom. Dies ist ein exemplarisches Muster des modernen Sprachkontakts. So werden die Bezeichnungen technischer Neuerungen mit dem Produkt transportiert und eingeführt. Technologische Herrschaft hat die sprachliche Herrschaft zur Folge. Das macht Englisch zur unvermeidlichen Lingua franca …

      https://vds-ev.de/infobriefe2022/infobrief-vom-14-august-2022-sprachpanscher-2022-ist-ulrike-lembke/

      Horst Haider Munske –
      Der Autor ist Professor für Germanistische Sprachwissenschaft an der Universität Erlangen-Nürnberg und Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des Vereins Deutsche Sprache e. V.

  2. Da machen explodierende Energiepreise doch gleich VIEL MEHR SPASS:

    Eine halbe MILLION “Ukrainer” (oder solche, die tatsächlich oder angeblich AUS der Ukraine kommen), beziehen Sozialleistungen, bezahlt von denen, die sich jetzt “im Kampf FÜR diese Ukrainer” weder Heizung noch Strom mehr leisten können.
    Von stromfressenden Heizlüftern ganz zu schweigen.

    https://journalistenwatch.com/2022/08/27/geht-fast-million/

  3. Das von der alten Dame beschriebene Problem ist durchaus ein in praxi erhebliches.
    Wenn man sich heutzutage die Produktbeschreibungen von irgendwelchen “Tech”-Geräten anschaut, dann stößt man häufig auf technische Bezeichnungen oder Kürzel, die man als nicht technikaffiner Freak schlichtweg nicht versteht, weshalb man am Ende mit der “Beschreibung” nicht allzu viel anfangen kann (es sei denn, man macht sich die Mühe, sich alles zu er-googlen)

    Die Schluss-Pointe spricht für sich: Wenn man heutzutage vor allem mit jungen Leuten spricht, dann werfen die ja oft mit Begriffen um sich, die ein Otto Normalverbraucher nie zuvor gehört hat, weshalb man bestenfalls die Hälfte des Gesprochenen versteht. Deswegen ist ein Receiver eben ein Receiver und “kein” Empfänger. Wie UNCOOL….und ….GESTRIG.

    • Die Franzosen bestehen ja darauf, dass jeder neue urspruenglich englische technische Begriff, ein eigenes neues oder zusammengesetztes Fachwort in franzoesisch bekommt. Die Uebersetzungen sind teilweise skurril. Ich moechte auch nicht wissen, wer aus dem ‘cell phone’ das ‘Handy’ gemacht hat. Die englischen Begriffe buergern sich ein, weil diejenigen, die sich damit beschaeftigen ganz genau wissen, was gemeint ist. TL:DR Vor 120 Jahren waren technische und chemische Begriffe hauptsaechlich Deutsch, weil sie eben von Deutschen erfunden wurden.

  4. Ist doch schön, die Sprache derer im Alltag zu gebrauchen, welche uns seit Generationen auszurotten versuchen. Vor allem wenn es viele Leute nicht verstehen. 😀

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